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Team-Bronze für Jens Frohnmüller

Der Waldkircher Degenfechter wird EM-Dritter mit der deutschen Mannschaft – SVW-Fechter im Einzel auf Platz 21 und 20

FECHTEN (hbl). Jens Frohnmüller vom SV Waldkirch kehrte mit einer Bronzemedaille von der Kadetten-Europameisterschaft aus Athen zurück. Mit der deutschen Degenmannschaft erkämpfte er sich den dritten Platz. Im Einzel belegte der A-Jugend-Fechter Platz 21 und war damit bester Deutscher. Seine SVW-Vereinskameradin Olga Ehler belegte den 21. Platz und erreichte mit dem Frauenteam den fünften Platz.

Bei seiner EM-Premiere überraschte der Waldkircher A-Jugendfechter Jens Frohnmüller mit dem Gewinn der Bronzemedaille im Teamwettbewerb. Zusammen mit Nikolaus Bodoczi (Offenbach), Tim Kuchalski (Leverkusen) und Simon Mangold (Esslingen) zeigten die deutschen Degenfechter eine starke Leistung und wurden erst im Halbfinale vom späteren Europameister Italien allerdings klar mit 29:45 Treffern gestoppt. Im kleinen Finale drehten sie den Spieß um, deklassierten ihrerseits die Schweiz mit einem 45:22-Erfolg und konnten sich freudestrahlend die Medaillen umhängen lassen.

Damit tröstete sich das Quartett über das insgesamt doch etwas enttäuschende Abschneiden im Einzelwettbewerb. Der hoch gehandelte Nikolaus Bodoczi schied frühzeitig aus und wurde nur 44. Bester Deutscher war der 16-jährige Waldkircher Jens Frohnmüller auf Platz 21. Großes Pech hatte der deutsche Ranglistendritte aus der Kandelstadt, als er beim Einzug in das Achtelfinale äußerst knapp mit 14:15 Treffern dem Franzosen Quentin Lucani unterlag. Der einzige Trost war, dass der Waldkircher Gymnasiast gegen den späteren EM-Dritten unterlag.

Wie im Vorjahr bei ihrer ersten EM im französischen Bourges wollte die 15-jährige Olga Ehler in Athen erneut in die Runde der letzten 16, die sie jedoch knapp verpasste. Auch sie scheiterte beim Einzug in das Achtelfinale mit 13:15 gegen Carolina Fusoni (Finnland). Immerhin schaffte sie als zweitbeste Deutsche den 20. Platz. Von den anderen drei deutschen A-Jugendfechterinnen lag lediglich Julia Morawietz (Leverkusen) auf Rang 16 vor ihr. Ein ähnliches Bild bot sich auch im Teamwettbewerb. Die deutsche Mannschaft mit Olga Ehler (Waldkirch), Stephanie Kohel (Heidenheim), Julia Morawietz und Florina Plachta (Offenbach) war ganz nahe am Halbfinale. Doch ein Treffer fehlte dem Frauenteam bei der 44:45-Niederlage gegen Italien. Gut erholt von diesem Krimi zeigten sich die deutschen Mädels mit zwei Siegen gegen Israel (45:41) und gegen Frankreich (40:39), so dass es noch zu Rang fünf reichte.

Olga Ehler und Jens Frohnmüller vertraten in der griechischen Hauptstadt hervorragend die Farben Südbadens und des südbadischen Fechtstützpunktes Waldkirch. Während den Einzelwettkämpfen wurden sie auch vom südbadischen Landestrainer Jörg Ruppenthal gecoacht.

Offizielle Dokumentation

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Im Schatten der Akropolis kämpfen sie bei der EM

Olga Ehler und Jens Frohnmüller fliegen zu den Fecht-Europameisterschaften in Athen

Waldkirch (hbl). Im Schatten der Akropolis kämpfen die SVW-Fechter Olga Ehler und Jens Frohnmüller um gute Platzierungen bei der EM der Kadetten. Beide sind in Athen frohen Mutes, für die 15-jährige Ehler ist es bereits die zweite EM-Teilnahme und für den 16-jährigen Frohnmüller Neuland. Als Zweite und Dritter der deutschen A-Jugend Rangliste hoffen beide, die Nominierung durch den Deutschen Fechter-Bund bestätigen zu können.

Von Frankfurt aus fliegen sie am Montag und Mittwoch nach Griechenland, allerdings mit getrennten Maschinen, da es für den Herren- und Damenwettbewerb unterschiedliche Zeitpläne gibt. Ihr Ziel ist die Kadetten-Europameisterschaft in Athen, wo die besten A-Jugend Fechter im Alter von 14 bis 16 Jahren um Europas Fechtkrone kämpfen werden. Die vier besten Athleten aller Waffendisziplinen Degen, Florett und Säbel haben sich qualifiziert und wurden vom Deutschen Fechter-Bund (DFB) nominiert.

Olga Ehler, deutsche Ranglistenzweite und schon längere Zeit für die Europameisterschaft feststehend, sieht sich bei ihrer zweiten EM-Teilnahme nicht so unter Druck. Die 15-Jährige hat schließlich im Frühjahr 2009 im französischen Bourges ihr erstes großes Turnier bestritten und bei der dortigen EM den 12. Platz belegt, dem der 17. bei der WM in Nordirland folgte. Die Waldkircher Schülerin hat ein ehrgeiziges Ziel vor ihren Augen, das Eindringen in die Runde der besten 16, was aber sehr schwer werden wird. Für den 16-jährigen Jens Frohnmüller ist es die erste EM. Dennoch zeigt er sich im Moment noch ganz entspannt und verspürt keinerlei Druck, der bei den letzten deutschen Qualifikationsturnieren dagegen sehr hoch war. Ob die Nervosität noch komme? Kann sein, meint der Dritte der deutschen Meisterschaften im Herrendegen. Vor Ort in der griechischen Hauptstadt gelte es, sich dann voll zu konzentrieren und die Runde der besten 32 zu erreichen. Alles andere, werde sich dann zeigen, hängt auch vom Setzglück und natürlich von der Tagesform ab. Gerne würde der Waldkircher Gymnasiast an die Leistung von Mario Wolters anknüpfen, der vor einem Jahr bei der EM auf Platz 25 kam. Aber auch mit der Mannschaft, in der der Teamgedanke eine wichtige Rolle spielt, wollen sie recht weit kommen.

Gut trainiert nach Griechenland

Bestens vorbereitet fühlen sich jedenfalls beide Nachwuchsfechter des SV Waldkirch. Die jüngere, aber erfahrenere Olga Ehler hat ein Schwergewicht auf die Ausdauer und Kondition gelegt. Unter ihrem Vereinstrainer Andy Langenbacher und durch Südbadens in Waldkircher stationierten Verbandstrainer Jörg Ruppenthal haben sich beide gut vorbereitet. Bis zu fünf Mal stand er in der Trainingshalle, zeigt sich Jens Frohnmüller sehr gut vorbereitet. Die vorbereitenden Turniere hat der Verbandstrainer voll auf die EM abgestimmt, auch mental habe er seine Schützlinge vorbereitet, zeigt sich Ruppenthal zuversichtlich. Die EM-Ergebnisse von 2009 wären super, doch die Erwartungen sollte man nicht zu überspannen.

Nach 2009 SVW wieder bei einer EM

Neben den Sportlern selbst freut sich die Fechtabteilung mit Andrea Rosenberger und Michael Wolters riesig auf die EM und im April auf die WM; beide sehen den vor Jahren eingeschlagenen Weg Richtung Leistungssport bestätigt. Die Nominierung durch den DFB ist Bestätigung und Motivation zugleich, zumal die SVW-Fechter nach 2009 mit Olga Ehler und Michael Wolters, nun erneut auf den EM-Zug aufspringen konnten. In Athen gilt es nun, die nationalen Ranglistenplätze zu bestätigen, um danach vom Deutschen Fechter-Bund für die Weltmeisterschaft letztendlich nominiert zu werden. Trotz aller Freude bei einer möglichen WM-Nominierung steht nach Abteilungsleiterin Dr. Rosenberger und ihrem Vize Wolters für die WM allerdings ein großes Fragezeichen. Die Finanzierung der sehr hohen Kosten ist im Moment noch nicht geklärt und offener denn je. Es sei nicht auszuschließen, deswegen die Nachwuchsfechter nicht zu WM schicken zu können. Doch zurück zur EM in der griechischen Hauptstadt. Diese Teilnahme ist jedenfalls gesichert. Jens Frohnmüller und Olga Ehler hoffen so auf eine erfolgreiche EM im Schatten der geschichtsträchtigen Akropolis. Davon, dass auch sie EM-Geschichte schreiben, davon können sie nur träumen. Die Wiederholung der Ergebnisse der Europameisterschaften 2009 in Frankreich (12. und 25. Platz) wäre schon toll aber äußerst schwierig, bremst Südbadens Trainer Jörg Ruppenthal die Erwartungen.

Erst nervös, dann gelöst

Mario Wolters und Olga Ehler vom SV Waldkirch mit Platz 25 und 12 bei der Kadetten-Europameisterschaft der Fechter in Bourges

DEGENFECHTEN (hbl). Bei der Kadetten-Europameisterschaft im französischen Bourges belegte die 14-jährige Degenfechterin Olga Ehler vom SV Waldkirch den beachtlichen zwölften Rang. Ihr 16-jähriger Vereinskollege Mario Wolters platzierte sich als 25.

Der von seinem Vereins- und südbadischen Verbandstrainer Jörg Ruppenthal betreute Wolters war zu Beginn nervös und verlor sein erstes Vorrundengefecht mit 4:5. Nach einem 5:3-Sieg im zweiten Gefecht löste sich beim deutschen Ranglistendritten die Anspannung. So kämpfte sich der 16-jährige Waldkircher in die 64-er K.o.-Runde. Hier gewann Wolters klar mit 15:9 Treffern gegen den Briten James Allen und traf im 32-er Feld auf den starken Franzosen Sylvain Maya. Mit 6:1 hatte Wolters einen Blitzstart, doch sein Gegner wechselte die Taktik und siegte am Ende 15:12. Mit der deutschen Mannschaft belegte Wolters Platz neun.

Für die Überraschung aus deutscher Sicht sorgte Olga Ehler, die sich als jüngste Deutsche am besten platzierte. „Ein Erfolg für mich“, sagte sie bescheiden. Nachdem sie im Achtelfinale mit einer 12:10-Führung gegen die Vorjahres-Europameisterin und spätere Fünftplatzierte Erika Kirpu (Estland) bereits an die Tür der Finalrunde geklopft hatte, war sie über ihr Ausscheiden – sie unterlag der routinierteren Gegnerin am Ende mit 12:15 – dann doch enttäuscht. Trotz eines 5:4 Auftaktsieges war Ehler anfangs nicht richtig in Tritt gekommen und verlor ihr zweites Gefecht prompt mit 4:5 – und auch das nächste. Doch danach bewies die Linkshänderin ihr Kämpferherz und besiegte Natalie Ondrackova (Tschechien/5:2), Dovile Mancinskaite (Litauen/5:0), Annina Laine (Finnland/15:7) und Anina Hochstraßer (Schweiz/15:12). Mit dem deutschen Team unterlag Ehler im Viertelfinale dem späteren Vize-Mannschaftseuropameister Russland 29:45 und wurde Siebte.

Offizielle Dokumentation Herrendegen

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12. Platz bei den Fecht-Europameisterschaften

Fechter des SV Waldkirch glänzen mit 12. Platz von Olga Ehler und Platz 25 von Mario Wolters bei den Kadetten-EM in Frankreich

Waldkirch (hbl). Bei den Kadetten-Europameisterschaften im französischen Bourges belegte die 14-jährige Degenfechterin Olga Ehler einen klasse 12. Platz und schied erst im Achtelfinale gegen die letztjährige Europameisterin aus. Im Herrendegen kämpfte sich der 16-jährige Mario Wolters ebenfalls auf einen hervorragenden 25. Platz vor.

Bei den Kadetten-Europameisterschaften im französischen Bourges belegte die 14-jährige Degenfechterin Olga Ehler einen klasse 12. Platz und schied erst im Achtelfinale gegen die letztjährige Europameisterin aus. Im Herrendegen kämpfte sich der 16-jährige Mario Wolters ebenfalls auf einen hervorragenden 25. Platz vor. Die Bundestrainer bescheinigten den zwei SVW-Fechtern ein sehr gutes Turnier und auch Abteilungsleiterin Dr. Andrea Rosenberger war mehr als zufrieden, mit diesen tollen Ergebnissen war nicht zu rechnen.

Gleich am ersten Wettkampftag der besten Kadettenfechter Europas im Kadettenalter von 14-16 Jahre (A-Jugend) musste Mario Wolters vom SV Waldkirch in einem Starterfeld von 103 Degenfechtern auf die Planche. Trotz Betreuung durch seinen Vereins- und südbadischen Verbandstrainer Jörg Ruppenthal war er zu Beginn unheimlich nervös, so dass er gleich sein erstes Vorrundengefecht mit 4:5 Treffern verlor. Auch im zweiten Gefecht fand er nur schwer seine Form, die den Senkrechtstarter in den letzten Monaten auf Platz 3 der deutschen A-Jugendrangliste katapultierte. Nach einem durchwachsenen 5:3-Sieg fiel jedoch die angespannte Nervenlast ab und mit dem nächsten 5:1 Sieg war der Knoten gelöst. Neben einer Niederlage folgten weitere erfolgreiche Gefechte, so dass sich das 16-jährige Waldkircher Talent in die 64-er K.o.-Runde doch souverän durchkämpfte. Hier gewann Wolters klar mit 15:9 Treffern gegen den Briten James Allen und traf im 32-er Feld auf den starken Franzosen Sylvain Maya. Mit 6:1 hatte er einen Blitzstart, den der Waldkircher nach einem Taktikwechsel seines Gegners dann aber nach und nach abgeben musste. Dem 7:7 Gleichstand folgte das 10:12 und am Ende eine 12:15 Niederlage, was ihm aber dennoch einen nicht für möglich gehaltenen 25. Platz einbrachte. Mit der Platzierung sei er insgesamt zufrieden, so Trainer Ruppenthal. Dennoch, so der Vereinscoach, nach der 7:3 Führung wäre mehr drin gewesen.

Wolters bestätigte Nominierung zur EM

Ähnlich sah es auch Mario Böttcher, der für das Herrendegenteam verantwortliche Trainer aus Tauberbischofsheim. Dem Dritten der deutschen A-Jugend Meisterschaft fehle noch etwas die Konstanz. Doch die EM in Bourges habe „gezeigt, dass Mario zurecht hier hergehört“. In seinem wirklich ersten großen Turnier habe Wolters gemerkt, dass er international mithalten könne. Dies hat der Waldkircher Gymnasiast bei seinen letzten internationalen Turnieren angedeutet, als er beispielsweise in Friedrichshafen den jetzt neuen Europameister Pierre Haxaire aus Paris mit 15:12 besiegen konnte. Mit dem Rückenwind solch guter Ergebnisse hofft Böttcher auf eine gute WM in Irland und dass der Waldkircher in der bevorstehenden Juniorensaison bis in einem Jahr den Anschluss an die Spitze finden werde. Bester Deutscher war Nikolaus Bodoczi (Offenbach) mit Platz 6, der im Viertelfinale hauchdünn mit 14:15 Treffern ausschied und knapp die Bronzemedaille verfehlte.

9. und 7. Platz für die Mannschaften

Enttäuschend für alle war das Abschneiden im Teamwettbewerb Herrendegen. Hier reichte es für die deutsche Mannschaft mit Nikolaus Bodoczi (Offenbach), Richard Schmidt (Tauberbischofsheim), Mario Wolters (Waldkirch) und Wadim Wojtulewitsch (Bonn) nur zum 9. Platz. Die Mädchen erfüllten dagegen mit dem Eindringen in die Finalrunde der besten acht Mannschaften die Erwartungen. Stephanie Suhrbier (Bad Segeberg), Olga Ehler (Waldkirch), Ines Werner (Heidenheim) und Lisa Maria Nahm (Tauberbischofsheim) verfehlten mit einer klaren 29:45 Niederlage gegen den späteren Vize-Mannschaftseuropameister Russland das Halbfinale und wurden wie im Vorjahr Siebte.

Olga Ehler als Jüngste beste Deutsche

Von den drei anderen deutschen A-Jugendfechterinnen habe er im Einzel mehr erwartet, so Hans-Jürgen Hauch, der DFB-Nachwuchstrainer Damendegen des Deutschen Fechter-Bund aus Heidenheim. So verfehlte die deutsche Ranglistenerste Stephanie Suhrbier (Bad Segeberg, Internat Bonn) sogar die Runde der besten 32. Dafür sprangen die anderen Mädels in die Presche wie Ines Werner (Heidenheim) mit Platz 18 und Lisa-Maria Nahm (Tauberbischofsheim) mit Platz 20. Für die Überraschung aus deutscher Sicht sorgte das Kücken des deutschen Teams, Olga Ehler vom SV Waldkirch, dem südbadischen Verbandsstützpunkt. Sie erfocht sich einen sensationell, grandiosen 12. Platz, einen „Erfolg für mich“, gab sie sich bescheiden. Eine große Zielsetzung habe sie nicht gehabt, weiß sie doch, dass in einem Turnier viel passieren kann. Nachdem sie im Achtelfinale mit einer 12:10 Führung bereits an die Tür der Finalrunde geklopft hatte, sei sie über ihr Ausscheiden dann doch etwas enttäuscht gewesen, so die erst 14-Jährige, die in Waldkirch die 8. Klasse der Kastelbergschule besucht. Doch der Reihe nach.

Unten in der kalten Halle B waren die Bedingungen alles andere als optimal. Dazu wirkte Olga Ehler, noch in ihrem ersten A-Jugendjahr startend, richtig angespannt und nervös. Trotz eines 5:4 Auftaktsieges kam sie nicht richtig in Tritt und verlor ihr zweites Gefecht prompt mit 4:5 und auch das nächste. Das Weiterkommen stand auf der Kippe. Doch mit einem 5:2 Sieg gegen die Tschechin Natalie Ondrackova fiel eine Zentnerlast von ihr und fegte danach Dovile Mancinskaite (Litauen) mit einem 5:0 Sieg von der Planche. Damit war das Eis für die deutsche Ranglistenzweite gebrochen, der auch die Finnin Annina Laine im K.o. mit 7:15 nichts entgegen zu setzen hatte. Angetrieben von den Waldkircher Fans und den eigenen deutschen Fechtern besiegte Ehler mit einer äußerst konzentrierten Leistung mit 15:12 die Schweizerin Anina Hochstraßer, was ihr von den Trainern sehr viel Lob einbrachte, allen voran von Jörg Ruppenthal, der als Heimtrainer erneut an der Fechtbahn die Richtung vorgab.

An der Europameisterin von 2008 gescheitert

Im Achtelfinale stand die junge Olga Ehler der „großen“ und zwei Jahre älteren Erika Kirpu (Estland) gegenüber, keiner anderen als der Europameisterin vom Vorjahr. Die Aussichten waren gering, der Start mit 1:4 schien dies zu bestätigen. Doch dann bewies die Linkshändering aus Waldkirch ihr Kämpferherz, legte den Respekt ab, holte Treffer auf Treffer auf und plötzlich stand es 10:10. Getragen von den deutschen Fans ging sie sogar sensationell mit 12:10 in Führung, ehe vor dem letzten Drittel der Vorwärtsgang mit der Pause gestoppt wurde. Trainer Ruppenthal hatte es da schon geahnt. Die Aufholjagd hatte zuviel Kraft gekostet. Die letztjährige Europameisterin konterte, spielte all ihre Erfahrung aus und gewann noch mit 15:12 Treffern. Dennoch, der Unterschied zwischen der Fünftplatzierten Erika Kirpu und der 12. Olga Ehler war so groß nicht. Zum Schluss fehlte neben der Kraft letztendlich auch ein bisschen die Routine, resümierte DFB-Trainer Hans-Jürgen Hauch. Auch wenn nach der Niederlage Tränen flossen, schließlich war sie ganz nah an der Finalrunde, sollte man die Leistung anerkennen, so der anwesende Piotr Sozanski, der DFB-Damentrainer der Aktiven. Man sollte nicht verkennen, dass sie im A-Jugendalter noch Kinder seien. Wichtig sei, Geduld zu haben, und dass sich die jungen Fechterinnen weiter entwickeln. Genau dazu seien solche großen Turniere wie die Kadetten-Europameisterschaften zwingend notwendig. Die EM in Bourges dienten aber gleichzeitig als letzter großer Test vor den Weltmeisterschaften im April in Belfast. Hierfür haben sich bereits die Waldkircher A-Jugendfechter Mario Wolters und Olga Ehler qualifiziert und sind vom Deutschen Fechter-Bund auch hierfür nominiert.

Waldkircher Fechter qualifizieren sich für die Europameisterschaften

Olga Ehler und Mario Wolters vertreten in Frankreich bei den EM die deutschen Farben – Im April sogar bei der WM dabei

Waldkirch (hbl). Gleich zwei A-Jugend Fechter des SV Waldkirch haben sich für die Europa- und Weltmeisterschaft qualifiziert. Als Zweite der deutschen Rangliste hatte Olga Ehler (14 Jahre) das Ticket für die EM und WM schon seit einigen Wochen sicher. Mario Wolters (16 Jahre) kämpfte dagegen beim letzten entscheidenden, internationalen Degenturnier um seine Chance. Als bester Deutscher ließ er alle Konkurrenten hinter sich und schob sich noch auf den 3. Platz der nationalen Rangliste. Beide fahren nun als erstes mit dem deutschen Team zu den Europameisterschaften nach Frankreich.

Phänomenal, phantastisch – Vereins- und Südbadens Verbandstrainer Jörg Ruppenthal und Abteilungsleiterin Dr. Andrea Rosenberger können es kaum fassen. Nach Olga Ehler, die aktuelle deutsche B-Jugend Vizemeisterin, hat es quasi in einem Wimpernschlagfinale auch Mario Wolters beim Internationalen A-Jugend-Turnier in Osnabrück geschafft: die Teilnahme an der nächste Woche schon beginnenden Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft im April. Zuletzt gelangen solche Erfolge Ende der 70-er, Anfang der 80-er Jahre erinnern sich Rosenberger und Ruppenthal.

Die sehr gute Arbeit in Waldkirch, dem südbadischen Verbandsstützpunkt, kommt nun in vollen Zügen zum Tragen. Schon seit längerer Zeit liegt Olga Ehler auf Platz 2 der deutschen A-Jugendrangliste im Damendegen, so dass die Bundestrainer schon seit einiger Zeit ein Auge auf sie geworfen haben. Ihr größter Erfolg war die deutsche Vizemeisterschaft in der B-Jugend im Juni 2008 und Gold mit der Waldkircher Mannschaft. Seither focht die 14-jährige Linkshänderin konstant und behielt souverän den 2. Platz.

Dass er gut fechten konnte, wusste man. Doch mit dem 3. Platz bei den Deutschen A-Jugend Meisterschaften im Herrendegen platzte im Dezember der Knoten und ein Erfolg nach dem anderen folgte. So focht Senkrechtstarter Mario Wolters (16 Jahre) beim letzten großen internationalen Degenturnier in Osnabrück plötzlich um den Fahrschein zur den Europa- und Weltmeisterschaften. Zur EM fahren jeweils die ersten vier der deutschen Rangliste und zur WM gar nur die ersten drei.

Wolters packte seine letzte Chance mit Bravour

Die Aufgabenstellung war somit klar. Rechtshänder Mario Wolters griff mit dem ersten Gefecht an, um das schier Unmögliche doch noch wahr zu machen, nämlich auf Platz 4 oder drei der Rangliste zu kommen. Da sein unmittelbarer Konkurrent Wadim Wojtulewitsch (Tauberbischofsheim) als 25. schon früh ausschied, nährte dies die Hoffnung der Waldkircher Fans und Trainer Ruppenthal, der seit über einem Jahr die Arbeit von Aubert Sirjean mit großem Geschick und Können glänzend fortsetzt. Getrieben von einem unbändigen Erfolgswillen kämpfte sich der Sohn des stellvertretenden Abteilungsleiters bis in das Viertelfinale. Mit einer 10:15 Niederlage gegen den Franzosen Theo Carneau schied Wolters zwar aus, wurde aber als Fünfter sogar bester Deutscher und schob sich auf den 3. Platz der deutschen Rangliste, der sogar zur Teilnahme der WM im April berechtigt. Im Soge dieses Erfolges gingen fast die anderen hervorragenden Platzierungen der Waldkircher Musketiere unter. Jens Frohnmüller wurde 12. und Fabian Lansche erreichte den 21. Platz. Auch dies ist ein Indiz für die hervorragende Arbeit am Waldkircher Stützpunkt des Südbadischen Fechterbundes.

Waldkircher vertreten die deutschen Farben

So fahren nun Olga Ehler und Mario Wolters bereits nächste Woche zu den Kadetten-Europameisterschaften (14-16 Jahre) nach Bourges (Frankreich). Während sich Olga Ehler zuhause mit ihrem Vereins- und Verbandstrainer Ruppenthal vorbereitet, wurde Mario Wolters kurzerhand am Aschermittwoch zu einem EM-Vorbereitungslehrgang nach Tauberbischofsheim eingeladen. Von dort startet er dann zusammen mit Nikolaus Bodoczi (Offenbach, Ranglistenerster), Richard Schmidt (Tauberbischofsheim) und Wadim Wojtulewitsch (Bonn) Richtung Frankreich. Im Damendegen vertreten neben Olga Ehler noch die Ranglistenerste Stephanie Suhrbier (Bad Segeberg), Ines Werner (Heidenheim) und Lisa Maria Nahm (Tauberbischofsheim) die deutschen Farben bei den Kadetten-EM.