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Deutsche U15 Fechtelite kämpfte in Waldkirch um deutsche Meistertitel

Viele spannende und packende Gefechte im Damen- und Herrendegen  – Südbaden I -Team wurde Sechster – Theodor Zwicker aus Konstanz wurde Dritter

Die Titelträger der Deutschen U15 Meisterschaft im Damen- und Herrendegen heißen Katie Busch (Heidenheim) und Levi Deng (Frankfurt). Herausragend aus südbadischer Sicht ist der 3. Platz von Theodor Zwicker vom FC Konstanz. Das Team von Südbaden I mit Sebastian Hentschel vom SV Waldkirch drang auf Rang 6 vor. Der Lokalmatador musste sich im Einzel mit Platz 41 begnügen. Die nationalen Mannschaftstitel gewannen bei den Buben Nordrhein und bei dem Mädchen Württemberg.

Es herrschte eine prächtige Stimmung in der vollbesetzten Kastelberghalle. Einige Vorrundengefechte mussten am Samstag aufgrund der Teilnehmerzahl sogar in der benachbarten BSZ-Sporthalle ausgetragen werden. Auf 16 Fechtbahnen flossen von Beginn an die Schweißperlen, angespannte Stimmung, volle Konzentration, viele Freuden, aber auch Enttäuschungsschreie. Es ging schließlich um die nationalen Meistertitel der Altersklasse U15 (Jahrgänge 2008 bis 2011). Die Bundesfahne und die aufgehängten Flaggen der Bundesländer verrieten es. Aus der ganzen Bundesrepublik waren die je 98 qualifizierten Nachwuchssportler im Damen- und  Herrendegen angereist. Matthias Henkelmann, Turnierleiter und Wettkampfmanager des Deutschen Fechter-Bund (DFB) hatte eine Menge zu tun, sorgte aber dennoch an beiden Tagen für einen reibungslosen Turnierverlauf. Mit den sportlichen Leistungen zeigte er sich zufrieden.

Bronze für Zwicker aus Konstanz

Im Einzelwettbewerb setzten sich am Samstag im Herrendegen die in der deutschen U15-Rangliste vorderen Platzierten durch. Im erstmals auf einer Hochbahn ausgetragenen Finale legte der Ranglistenerste Levi Deng (Frankfurt) gleich los, zeigte wer der Herr auf der Planche ist und gab seinen deutlichen Vorsprung nicht mehr ab und siegte souverän mit 15:7 Treffern und holte die Goldmedaille.

Aus südbadischer Sicht drückte Theodor Zwicker vom FC Konstanz seinen Stempel auf, holte den 3. Platz und somit Bronze. Sein Vereinstrainer Kai Hollstein zeigte sich sehr zufrieden „Eine Supervorrunde und KO-Gefechte“. Erst im Halbfinale musste der 15-jährige Zwicker mit 8:15 die Überlegenheit des neuen Deutschen U15-Meisters anerkennen.

Hentschel vom SVW frühzeitig draußen

Enttäuscht zeigte sich dagegen Sebastian Hentschel vom gastgebenden SV Waldkirch. Auf Platz 9 der deutschen Rangliste liegend hegte er zuhause große Hoffnungen. Doch letztendlich blockierte sich der 14-Jährige in der K.O-Runde selbst, analysierte Vereinstrainer Andy Langenbacher. Sein Schützling kam einfach nicht richtig ins Turnier, setzte sich wohl zu sehr unter Druck. Im K.O.-Gefecht gegen Louis Jacob (Hardheim/Höpfingen) lag er gleich in Rückstand, konnte den Hebel nicht mehr umdrehen. Mit einer deutlichen 7:15 Niederlage schied Hentschel frühzeitig aus und belegte nur den 41. Platz.

Mit den deutschen Meisterschaften zuhause in Waldkirch habe Trainer Andy Langenbacher bis auf eine Ausnahme kein Glück gehabt und reist deswegen lieber zu den auswärtigen nationalen Titelkämpfen. Die anderen Waldkircher fochten im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Karoly Karlovich wurde 57, Kristof Karlovich 66. und Valentin Patz 82. Sonnwin Huidi Franz (Rastatt) verpasste als Neunter nur knapp die Finalrunde. Moritz Gabel (Lahr) belegte Platz 42 und David Boulay (Immendingen) Platz 87.

Moderiert wurden die Finalgefechte um die Preise der Sparkasse von der einstigen Rollstuhlfechterin und Paralympicsiegerin Esther Weber. Sie stellte die Finalisten vor und erläuterte den Zuschauern den Verlauf der Gefechte.

Im Einzel die Hochburgen Heidenheim und Bonn vorne

Den Titel im Damendegen holte sich Katie Busch (Heidenheim). Die deutsche Ranglistenvierte setzte sich mit 15:11 Treffern gegen die Ranglistenführende Lea Marie Stumpf (Bonn) durch. Die zwei dritten Plätze belegten Maria Herz (Heidenheim) und Viktoria Nikiforov (Ditzingen). Helena Drayer und Angelina Wendt vom gastgebenden SVW errangen Platz 48 und 52. Die am besten eingeschätzte Lisa Huberich konnte verletzungsbedingt nicht teilnehmen. Annemarie Zwicker aus Konstanz belegte Platz 55.

Südbaden I auf Platz 6

Den deutschen Meistertitel mit der Mannschaft holte sich im Herrendegen Nordrhein vor Sachsen und Württemberg. Im Damendegen errangen Gold, Silber und Bronze die Landesverbände von Württemberg, Nordrhein und Nordbaden.

Südbaden stellte gleich vier Mannschaften, wobei bei allen noch Luft nach oben bestünde, attestierte Präsident Swen Strittmatter (Rheinfelden). Die Betreuung musste auf die Vereine aufgeteilt werden, da die Stelle des Landestrainers noch nicht besetzt sei. Am besten schnitt das Team Südbaden I mit Sebastian Hentschel (Waldkirch), Theodor Zwicker (Konstanz), Moritz Gabel (Lahr ) und Sonnwin Huidi Franz (Rastatt) mit Platz 6 ab. Im Kampf um den Einzug in das Halbfinale mussten sie sich knapp mit 43:45 des späteren Dritten Nordbaden beugen.

Südbaden II mit einem Waldkircher Team mit Valentin Patz, David Diangamo, Kristof und Karoly Karlovich belegte Platz 14. Unter dem Aspekt Erfahrung sammeln nahmen Südbaden I (Platz 15) mit Angelina Wendt (Waldkirch), Annemarie Zwicker (Konstanz), Mia Strittmatter (Rheinfelden) und Lina Gleich (Rastatt) und Südbaden II (Platz 17) mit Nike Pflugfelder, Helena Drayer und Carla Graeve (alle Waldkirch) an Mannschaftswettkämpfen teil.

Am 20./21. Mai Deutsche U15-Meisterschaft in Waldkirch

Je 98 Degenfechterinnen und -fechter kämpfen in Waldkirch am Wochenende um die deutsche U15-Meisterkrone

Am Samstag geht es um den Einzel-, am Sonntag um den deutschen Mannschaftsmeistertitel – Waldkircher Nachwuchsfechter auch am Start

Am Samstag, Sonntag, 20. und 21. Mai sind die besten U15-Degenfechter aus allen Bundesländern zu Gast in Waldkirch und kämpfen bei den Buben und Mädchen um die deutsche Meisterkrone. Am Samstag wird um den Einzel-Titel und den Preis der Sparkasse gefochten und am Sonntag um den Mannschaftstitel. Für die DM haben sich auch Waldkircher U15-Fechter qualifiziert.

Erstmals finden an einem Wochenende und am gleichen Ort sowohl im Damendegen als auch Herrendegen die nationalen Meisterschaften der U15 statt. In beiden Einzelwettbewerben sind jeweils 98 Fechterinnen und Fechter in der Kastelberghalle am Start. Für die Fechtabteilung des SV Waldkirch mit Abteilungsleiter Andreas Kaltenbach ist es als Ausrichter organisatorisch eine Riesenherausforderung. Veranstalter ist der der Deutsche Fechter-Bund, für den vor Ort Matthias Henkelmann verantwortlich zeichnet.

Auf 16 Bahnen beginnen die für die Deutschen Meisterschaften (DM) qualifizierten Nachwuchsfechter der Jahrgänge 2008 bis 2011 ab 9 Uhr ihre Wettkämpfe. Aufgrund der vielen Teilnehmer müssen einige Gefechte noch zusätzlich in der BSZ-Sporthalle stattfinden müssen. Zudem wird es ein langer Tag werden. So werden die Finalgefechte der acht Besten am Samstag sowohl bei den Mädchen und Buben erst gegen 18 Uhr erwartet. Am Sonntag ab 9 Uhr kreuzen die Länderteams ihre Klingen und tragen die deutschen Mannschaftstitelkämpfe aus; die Finalgefechte werden gegen 15 Uhr erwartet.

Fünf Waldkircher am Start – Sebastian Hentschel hat Großes vor

Vom gastgebenden SV Waldkirch haben sich bei den Buben fünf Degenfechter qualifiziert, von denen Sebastian Hentschel die größte Rolle erwartet wird. Vereinstrainer Andy Langenbacher strebt für seinen 14-jährigen Schützling einen ehrgeizigen Platz unter den Top 10 an. Im vergangenen Jahr hat er Platz 61 belegt, allerdings als U13 Fechter. Doch Hentschel hat sich gesteigert, ist gereifter, so dass für den deutschen U15-Ranglisten-Neunten ein Platz unter den Top 10 eine Klasseleistung wäre, so sein Coach. Und der Sportler selber? Natürlich hängt viel von der Tagesform ab. So wurde er zuletzt beim Deutschland-Challenge in Leverkusen „nur“ 23. Dennoch hat sich Sebastian Hentschel ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Auch er will unter die Top 10 und in die Finalrunde der besten Acht vordringen. Sein vorletztes Deutschland-Challenge in Leipzig macht ihm Mut. Dort belegte er Platz 5.

Und warum sollte träumen nicht erlaubt sein? Bei der letzten Deutschen Meisterschaft 2019 in Waldkirch holte mit Philine Kaltenbach in der damaligen B-Jugend sogar Bronze. Aber soweit denkt Hentschel nicht. Zuerst gilt es, gut in das Turnier zu kommen und von Gefecht zu Gefecht zu denken. Schließlich ist er mit seinen 14 Jahren noch im jüngsten teilnehmenden Jahrgang (U15 von 2008-2011).

Weiter für die DM qualifiziert haben sich vom SVW Kristof Karlovich, Karoly Karlovich, Valentin Patz und für die Mannschaft David Diangamo. Bei den Mädchen will sich Lisa Huberich einen Platz im Mittelfeld sichern, vielleicht springt auch ein Platz unter den ersten 30 heraus. Angelina Wendt, Helena Drayer, Nike Pflugfelder und Carla Graeve hoffen als Nachrückerinnen noch zum Zuge zu kommen.

Gezielte Vorbereitung

Seit Wochen haben sich die Waldkircher Musketiere gezielt auf die heimische DM vorbereitet. Durch den Wegfall des Landestrainings, Südbadens Verbandstrainer Jörg Ruppenthal hat seinen Posten aufgegeben und ein Nachfolger steht noch aus, hat sich die SVW-Abteilung für einen zusätzlichen Trainingsabend entschieden. Vereinstrainer Andy Langenbacher hat zusammen mit dem stark engagierten Übungsleiter Jochem Huberich zusätzliche Trainingseinheiten durchgeführt. Als Ergänzung durften die Teilnahmen an den drei wichtigsten U15-Deutschland Challenge-Turnieren in Frankfurt, Leipzig und Leverkusen nicht fehlen.

Für Sonntag werden sowohl im Herren- als auch Damendegen jeweils zwei südbadische Teams gemeldet, denen auch die Waldkircher angehören. Ein Blick in die Kastelberghalle wird sich lohnen, um einmal Meisterschaftsatmosphäre erhaschen zu können. Der Kiosk ist geöffnet und der Eintritt ist frei.

Turnier- und Zeitplan

Ort: Kastelberghalle Waldkirch, Freiburger Straße 16. Eintritt frei.

Veranstalter: Deutscher Fechter-Bund; Ausrichter: Fechtabteilung des SV Waldkirch

Samstag, 20. Mai  – Einzel

                                    Herren-Degen        Damen-Degen

Beginn:                          9.00 Uhr                     10.45 Uhr

Finalrunde          ab ca. 18.00 Uhr           ab ca. 18.00 Uhr

Moderation Finalgefechte durch Esther Weber (Paralympic-Siegerin 1992)

Sonntag, 21. Mai – Mannschaften (Damen- und Herrendegen)

Beginn:                          9.00 Uhr

Finale:             ab ca. 15.00 Uhr

Je nach Verlauf sind die Finalgefechte früher oder später möglich.

Im Anschluss an die Finalgefechte gleich die Siegerehrung.

Viel Arbeit hinter den Kulissen für die Heim-DM

Bereits die 15. Deutsche Meisterschaft in Waldkirch und trotzdem keine Routine

Mammutaufgabe der SVW-Fechtabteilung und des Fördervereins Fechten – Kioskbetrieb und freier Eintritt In der Kastelberghalle

Neben dem sportlichen Aspekt ist die Austragung einer Deutschen Meisterschaft (DM) vor allem eine organisatorische, riesengroße Herausforderung für den ausrichtenden Verein. So hat die Fechtabteilung des SV Waldkirch für die DM der U15 am Samstag, Sonntag, 20. und 21. Mai eine Mammutaufgabe vor sich. Die Vorbereitungen laufen aber schon seit Wochen, jetzt geht es in die heiße Endphase.

Es ist an vieles zu denken. Beim SVW-Abteilungsleiter Andreas Kaltenbach und dem Fördervereinsvorsitzenden Fechten, Andreas Haasis-Berner, laufen die Fäden zusammen. Schon etliche Sitzungen, Online-Gespräche und Abstimmungsrunden mit den anderen Verantwortlichen und Mithelfern liegen hinter ihnen. Es ist zwar bereits die 15. Deutsche Meisterschaft, die die Fechtabteilung ausrichtet, aber jedes Mal ist es eine Herkulesaufgabe, alles muss neu durchgegangen werden. Für Abteilungsleiter Kaltenbach sind es gar die ersten nationalen Titelkämpfe, für die er die Verantwortung trägt.

16 Fechtbahnen, große technische Anforderungen

2019 wurde zuletzt eine DM mit großem Erfolg  ausgerichtet. Dann kam Corona und alles stand stillt. 2020 und 2021 wurden vom Deutschen Fechter-Bund (DFB) gar alle deutschen Meisterschaften abgesagt. Seit letztem Jahr werden sie wieder ausgetragen und die Waldkircher Fechtabteilung hat sich wiederum um die Ausrichtung einer Meisterschaft beworben. Nach der Bestätigung durch den DFB galt es, die Kastelberghalle zu reservieren. Nachdem erstmals an einem Wochenende die Mädchen und Jungs der Altersklasse U15 auf der Planche stehen, reichen die 12 Bahnen in der Kastelberghalle nicht aus. Die restlichen Fechtbahnen mussten von auswärts organisiert werden, zusätzlich für die ersten Gefechte am Samstag musste die BSZ-Sporthalle angemietet werden. Die Melder, Kabel und gesamte Technik müssen nicht nur in ausreichender Anzahl da sein, sondern auch in einwandfreiem Zustand, wofür die Techniker der Abteilung gefragt sind, an vorderster Stelle Alexander Fuchs und Hubert Schäfer. Am Freitagabend muss alles stehen. Die Verantwortlichen des DFB, er ist der Veranstalter und Waldkirch der Ausrichter, nehmen alles ab und führen die Waffenkontrolle der Fechterinnen und Fechter durch. Schon da wuselt es in der Halle, die Anspannung wird da schon zu spüren sein. Während der beiden Turniertage muss ein Hallenarzt da sein, das örtliche DRK hat seinen wichtigen Bereitschaftsdienst zugesagt.

Doppelte Anzahl von Startern stellt neue Herausforderungen, Kioskteam gefordert

Die Abteilung muss den DFB mit seiner Turnierdirektion ergänzend unterstützen. Die Passannahme gilt es zu organisieren. Durch die doppelte Anzahl der Starter (je 98 Fechterinnen und Fechter sind startberechtigt) muss einiges neu überdacht werden. Mit den Trainern, Betreuern und Eltern ist ein großes Übernachtungsaufkommen da, das durch das verlängerte Wochenende für Manchen ein schwieriges Unterfangen ist. Sind die Gäste aus der ganzen Bundesrepublik angereist, sollen sie sich auch in der Orgelstadt und in der Fechthalle wohlfühlen. Dazu gehört die Verpflegung, für die sich das Kioskteam mit Julia Masinde und Kersten Kaltenbach kümmert und sich schon manche Gedanken für die richtige Auswahl für die Sportler als auch die Besucher gemacht haben. Neben dem beliebten Fleischkäse gibt es dieses Mal Kartoffelsuppe mit Würstchen und die gängigen Essen, zu denen natürlich auch Kaffee und Kuchen gehört. Es soll schließlich niemand hungern oder mit leerem Magen die lange Heimreise antreten müssen.

Flair einer Deutschen Meisterschaft selbst und live erleben

Natürlich gehört auch die Dekoration der Kastelberghalle zu den Aufgaben, für die die 16 Bundesflaggen aufgehängt werden, die Nationalhymne für die Siegerehrung muss da sein. Die Erstplatzierten bekommen neben den Medaillen vom Ausrichter noch Sachpreise. Für Waldkirch passend werden es dieses Mal Achatscheiben sein, die an die jahrhundertalte Tradition der Edelsteinschleiferei erinnern. Eine gewisse Tradition hat die Unterstützung der Sponsoren. Schon jahrelang unterstützen die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, die Stadtwerke Waldkirch, die Firma Hummel und der Europa-Park den Fechtsport in Waldkirch in seiner Breite und im Spitzensport. Sie leisten einen ganz wichtigen Beitrag, das hohe Niveau im Fechtstützpunkt Waldkirch so lange halten zu können. Dadurch ist es der SVW-Fechtabteilung schließlich auch möglich, sich für so große Turniere zu bewerben, die besten Jugendfechter Deutschlands nach Waldkirch zu locken und um die deutsche Meisterkrone zu fechten.

Moderation durch eine Paralympic-Siegerin

Vor der Siegerehrung sind extra Vorbereitungen für die Finalgefechte notwendig. Für diese übernimmt die einstige Rollstuhlfechterin und Paralympic-Siegerin Esther Weber die Moderation und erklärt die Abläufe und stellt die Finalteilnehmer vor.

So hofft die SVW-Fechtabteilung alles getan zu haben. Auch für die Waldkircher und nicht Fechtinteressierten lohnt sich ein Besuch. Schließlich gibt es nicht alle Tage die Möglichkeit, Deutsche Meisterschaftsluft zu schnuppern. Andreas Kaltenbach und Andreas Haasis-Berner wollen zusammen mit ihrer Mannschaft ein perfekter Gastgeber sein und Waldkirch gut präsentieren. Nach der Corona-Pause sollen diese 15. Deutschen Fechtmeisterschaften in Waldkirch schließlich wieder der Anstoß für weitere Bewerbungen sein. Ein Besuch der Waldkircher Bevölkerung würde dazu sicherlich auch motivieren.

Einzug in das Finale des Deutschlandpokals

SVW-Fechterinnen besiegen im Deutschlandpokal Schwenningen

Im Deutschlandpokal hat die Damenmannschaft des SV Waldkirch (SVW) in der 3. Runde Schwenningen besiegt und damit gleichzeitig die Finalrunde erreicht.

Im Heimkampf lagen die Waldkircher Degenfechterinnen nur anfangs zurück, konnten jedoch recht schnell den Spieß umdrehen, in Führung gehen und diese nach und nach ausbauen. Garant war die stabile Mannschaftsleistung von Julia Ehlermann, Iris Folz, Philine Kaltenbach und Judith Stihl. Der 45:36 Sieg bedeutete gleichzeitig den Einzug in die Finalrunde der besten acht Mannschaften, die im Juni in Duisburg ausgetragen wird.

Die nächste Runde nicht geschafft hat es die SVW-Herrenmannschaft, die auch gegen Schwenningen antreten mussten, aber auswärts. Dort mussten Jochem Huberich, Andy Langenbacher, Maxim Schmieder und Felix Stihl eine 31:45 Niederlage einstecken und sind somit ausgeschieden.

Viele Fechter beim Rudi-Maier-Turnier

Rudi-Maier-Turnier und offene Südbadische Meisterschaften lockten viele Fechter nach Waldkirch

Die SVW-Fechtabteilung Gastgeber für Fechter aus ganz Baden-Württemberg

Es war wie eine Neugeburt. Volle Halle, tolle Stimmung wie in einer großen Fechterfamilie. Das lag zum einen daran, dass die Corona-Beschränkungen alle weggefallen sind. Zum anderen wurden die südbadischen Meisterschaften U17 und U13 als IG-Q-Turnier für Baden-Württemberg ausgetragen. Das wiederum lockte Degenfechter aus ganz Baden-Württemberg wie aus Heidenheim, Tauberbischofsheim oder Heidelberg, die dann aber ihre Wettkämpfe dominierten. Das parallel laufende Rudi-Maier-Turnier war dagegen wieder mehr in südbadischer Hand, bei denen auch die gastgebenden Waldkircher Fechter gute Platzierungen errangen.

Alle Fechtbahnen wurden in der Kastelberghalle benötigt und auf ihnen fanden sehr viele und spannende Gefechte beim Rudi-Maier-Turnier statt, benannt nach dem einstigen Nationalmannschaftsfechter und Olympiateilnehmer des Jahres 1972 des Sportvereins Waldkirch (SVW). Bei den Aktiven, jetzt Senioren genannt, kam es im Damendegen zu einem rein Waldkircher Finalgefecht. Es setzte sich die Nachwuchsfechterin Philine Kaltenbach aus Mundingen gegen die erfahrene Judith Stihl aus Wildtal überraschend klar mit 15:9 durch. Die zwei dritten Plätze holten sich Iris Folz (SV Waldkirch) und Oksana Michel (Waldshut). Bei den Männern belegte Jochem Huberich den 10. Platz.

Stark besetzte U15

Sehr stark vertreten war der SVW bei der U15. Dort hatte Sebastian Hentschel einen sehr guten Lauf und drang in das Finale vor. Nach einem langen Turniertag waren beide etwas platt, wobei Jon Steffens (Bensheim) mit 15:11 Treffern die besseren Kraftreserven hatte. Dennoch kann sich der 2. Platz von Sebastian Hentschel sehen lassen. Dies trifft auch auf die anderen Platzierungen der SVW-Fechter zu: David Diangamo (5. Platz), Valentin Patz (7.), Kristóf Karlovich (8.) und Károly Karlovich (11.).

Bei Angelina Wendt (Waldkirch) war die Freude groß, als sie bis ins Halbfinale vordringen und sich den 3. Platz erkämpfen konnte. Die Plätze 5 bis 8 und 11 holten sich die SVW-Mädchen Lisa Huberich, Nike Pflugfelder, Helena Drayer und Carla Graeve. Den Sieg errang Emma Oberthür (Friesenheim) vor Svenja Heinrich (Hardheim-Höpfingen) und Annemarie Zwicker (Konstanz).

Sieg in der U11

In der Altersklasse U11 gingen die Mädchen und Jungens gemeinsam an den Start. Hier setzte sich vom gastgebenden SVW Marc Jäger (Ettenheim) durch, der das Finale mit 10:8 gegen Nico Weber (Lahr) für sich entscheiden konnte. Gemeinsame Dritte wurde vom SVW Helen Altfuldisch und Fabian Börner (Pliezhausen).

Lob für die Turnierausrichtung

Nicht nur bei den Sportlern gab es strahlende Gesichter. Auch die ausrichtende Fechtabteilung des Sportvereins erntete für die Organisation und Turnierausrichtung viel Lob. Im sogenannten Turnierdirektorium (TD) hatten Jochem und Anke Huberich sowie Barbara Hentschel den ganzen Tag lang alles fest im Griff. Sie sorgten mit ihrem Können, Übersicht und ausstrahlenden Ruhe trotz den vielen gleichzeitig verlaufenden Gefechten für einen geordneten Turnierablauf. Das führte sogar zur Anfrage, ob man das TD aus Waldkirch mieten könne.

Wichtig auch das leibliche Wohl, für das das Kioskteam des Fördervereins mit Kirsten Kaltenbach und Julia Masinde sorgte. Unterstützt wurden sie von den Eltern, die auch andere Tätigkeiten übernahmen wie die Passannahme, Auf- und Abbau der Fechtbahnen und Melder. Gerade nach den doch schwierigen Corona-Einschränkungen diente das Rudi-Maier-Turnier wieder dazu, sich langsam an den gewohnten Turnierablauf heranzutasten.

Ausrichtung auf die IG Baden-Württemberg goldrichtig

Keine Zeit zum Herantasten gab es bei den offenen südbadischen Meisterschaften, die erstmals als IG-Qu-Turnier ausgetragen wurden. In der Interessengemeinschaft (IG) Baden-Württemberg sind die Landesverbände Württemberg, Nordbaden und Südbaden vertreten. So waren die Fechter aus Heidenheim, Tauberbischofsheim, Heidelberg, Böblingen oder Ditzingen zu Gast in der Orgelstadt. Unter diesen sportlichen Voraussetzungen sei er wieder sehr gerne nach Waldkirch gekommen, so Heidenheims und früherer Bundestrainer Hans-Jürgen Hauch. Er war mit einer zahlenmäßig und qualitativ starken Mannschaft angereist, die in der U17 gar beide Meistertitel gewann. Im Herrendegen katapultierten sich die Heidenheimer Frederik Zimmermann vor Joannes Schenkengel und Paul Reich auf die Plätze 1 und 3, Zweiter wurde Colten Willers aus Ditzingen. Die noch in der U15 startenden Waldkircher Sebastian Hentschel, David Diangamo, Valentin Patz und Kristóf Karlovich versuchten sich in dieser höheren Altersklasse und belegten die Ränge 21, 27, 28 und 31.

Wie abgesprochen gab es im Damendegen die Vorherrschaft von Heidenheim mit Katie Busch (Platz 1), Viktoria Nikiforov mit Platz 2 aus Ditzingen und zweimal die Plätze 3 für Heidenheim mit Franziska Eichhorn und Gaia-Olga Leocata. Die noch eine Altersstufe unten fechtenden Angelina Wendt und Lisa Huberich vom SV Waldkirch belegten die Plätze 12 und 14. Etwas schwerer taten sich die SVW-Lokalmatadoren in der U13. Jonathan Maier wurde Siebter. Nike Pflugfelder und Carla Graeve erkämpften sich dagegen zusammen den 3. Platz. Graeve unterlag im Halbfinale Kristina Schwahn (Ditzingen)mit 5:10  und Pflugfelder musste sich mit 7:10 der späteren Siegerin und südbadische Meisterin Annemarie Zwicker aus Konstanz beugen.

Es war das mit Abstand seit langem best besuchteste Turnier, bilanzierte Turnierleiter Jochem Huberich und Abteilungsleiter Andreas Kaltenbach. Zudem fühlten sich die Fechter und Begleiter richtig wohl und genossen wieder die Turnierluft. Die Medaillengewinner freuten sich zudem über die Eintrittskarten des Europa-Parks, einer der Unterstützer der Fechtabteilung. Abteilungsleiter Kaltenbach dankte deshalb dem Europa-Park mit der Familie Mack, der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, der Firma Hummel und den Stadtwerken Waldkirch für die Treue und Verbundenheit besonders in der sehr schwierigen Corona-Zeit. Sein Dank galt den vielen Fechterinnen und Fechter, die zum Teil eine lange Reise auf sich nahmen. Groß ausruhen können sie sich nicht, denn die nächsten Turniere folgen nun in kurzen Zeitabständen, dies vor allem im Blick und Qualifizierung für die Deutschen Meisterschaften in den verschiedenen Altersklassen, eine davon sogar in Waldkirch.

Vor 50 Jahren bei Olympia bis heute – Ausstellung

Ausstellung „Waldkircher Weltklassefechter – Seit den Olympischen Spielen 1972 auf Erfolgskurs“ – Vom 14.10. bis 4.11.2022 in der Sparkasse

Vor 50 Jahren -Ein Meilenstein und Höhepunkt in der Geschichte des SV Waldkirch waren die Olympischen Spiele 1972 in München mit der Teilnahme von SVW-Degenfechter Rudi Maier (1945 – 2017). An dieses Topereignis  erinnert eine Ausstellung in der Sparkasse Waldkirch vom 14. Oktober bis 4. November 2022. Sie gibt einen Überblick über die größten Erfolge und Entwicklung der Waldkircher Fechter.

Rudi Maier in jungen Jahren

Rudi Maier im Jahre 2006

 

 

1972 Ausgangspunkt einer Erfolgsgeschichte

1956 gegründet. 1972 ein Waldkircher Fechter bei den Olympischen Spielen in München. Seither konnte die SVW-Fechtabteilung immer wieder durch nationale und internationale Erfolge glänzen. Die Ausstellung gibt einen Überblick über den Werdegang und Entwicklung, mit ihren Trainern, Paralympic-Erfolgen, Teilnahme an Welt- und Europameisterschaften, Medaillen bei Deutschen Meisterschaften. Eine „Hall of Fame“ schon an der Fenster-Außenfront zeigt diese beeindruckende Bilanz.

Unterstützung durch Firmen – mehrere Auszeichnung für die Vereinsarbeit

Eine Tafel informiert auch über die Unterstützung der Waldkircher Fechter durch die Stadtwerke Waldkirch, den Europa-Park, die Firma Hummel und die gastgebende Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau.

Dank der jahrzehntelangen Erfolge ist die Fechtabteilung südbadischer Stützpunkt, „Landesleistungsstützpunkt Degen Baden-Württemberg“ und „Zentrum für Nachwuchs-Leistungssport des Deutschen Fechter-Bund“.

Förderverein zog die Fäden für die Ausstellung

Geplant und vorbereitet wurde die Ausstellung vom Förderverein Fechten. Die beiden Vorsitzenden Andreas Haasis-Berner und Thomas Fink haben viel Herzblut eingebracht. Die Grundzüge wurden mit der Sparkasse in mehreren Gesprächen und Telefonaten vorbereitet. Ein Dank gilt Thomas Walz als den für die Veranstaltung maßgebliche Person der Sparkasse.

Besprechung mit Herrn Walz und Kleiner in der Sparkasse

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausstellungsdauer:

Fr. 14.10.2022 – Fr. 4.11.2022

Eröffnung am Do. 13.10. um 18 Uhr

Ausstellungsort:

Beratungscenter Waldkirch der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, 79183 Waldkirch, Damenstraße 8

 

Öffnungszeiten – Während den Öffnungszeiten der Sparkasse Waldkirch

Mo         09:00-12:00 Uhr, 14:00-16:30 Uhr

Di         09:00-12:00 Uhr, 14:00-16:30 Uhr

Mi         09:00-12:00 Uhr

Do         09:00-12:00 Uhr, 14:00-18:00 Uhr

Fr         09:00-12:00 Uhr, 14:00-16:30 Uhr

 

Sommerlehrgang – Von Südbaden nach Augsburg Saisonvorbereitung

Der südbadische Fechterbund hatte zum alljährlichen Sommerlehrgang nach Waldkirch eingeladen. 25 Fechterinnen und Fechter aus Freiburg, Rastatt, Lahr und Waldkirch, nutzten am südbadischen Stützpunkt die Gunst der Stunde, unter der Anleitung von Waldkirchs Trainer Andy Langenbacher sich auf die neue Saison vorzubereiten. Zum ersten Male mit dabei drei Augsburgerinnen, die den Lehrgang mit einem Kurzurlaub verknüpften

An drei Tagen erfolgte am Ende der Schulferien in der Kastelberghalle der klassische Einstieg mit Aufwärmen, Spielen und Beinarbeit. Gefochten wurde auch, Lektionen und viele  Gefechte standen auf dem Trainingsprogramm. Vor allem die jungen Fechter waren sehr engagiert und einsatzfreudig. Aber auch drei Veteranenfechterinnen aus Augsburg waren begeistert und fühlten sich bei dem Lehrgang toll und herzlich aufgenommen. Unterstützt wurde Vereinstrainer Andy Langenbacher von Rainer Volk, dem Lehrwart der Rastatter Fechtabteilung. Das Vorstandsmitglied des südbadischen Fechterbunds freute sich, dass Langenbacher den gewohnten Lehrgang für den ausgeschiedenen Landestrainer Jörg Ruppenthal übernommen hat. Denn durch die sehr späten Schulferien in Baden-Württemberg sei man gegenüber den anderen Bundesländern stark im Nachteil, die ihre ersten Trainingseinheiten hinter sich haben. Gerade bei den ersten Türnieren, die im September und Oktober beginnen, sei dies für die anderen ein großer Vorteil. Umso mehr freute sich Volk, dass die Lehrgangsteilnehmer dieses Handicap etwas auffangen können.

Wichtig sei auch, gegen Fechter aus anderen Vereinen die Klingen kreuzen zu können, betonte Lehrgangsleiter Andy Langenbacher. Ein schöner Nebeneffekt war auch die gemeinsame Mittagszeit, die dem Miteinander und dem Teambildung dienten, auch wenn bei den anstehenden Turnieren gleich wieder gegeneinander gefochten wird.

Augsburgerinnen genossen Fechtlehrgang in Waldkirch und in Simonswald mit Kurzurlaub

Wie sehr man Sport, Hobby mit Erholung und Urlaub verbinden kann, zeigten drei Fechterinnen aus Augsburg. Sie nutzten den Fechtlehrgang in Waldkirch, um den Schwarzwald, Land und Kultur kennenzulernen.

Drei befreundete Fechterinnen des TV Augsburg sind hie und da gemeinsam unterwegs und wollen neben der Fechtplanche auch die dortige Umgebung, Kultur und Kulinarik kennenlernen. Unter diesem Aspekt waren sie schon in Erfurt und Paris. Jetzt war die Kandel- und Orgelstadt Waldkirch ihr Ziel. Anke Bartel, Dr. Renate Ulm und Anja Schmid-Pfaus haben die Lehrgangsausschreibung des südbadischen Sommerlehrganges in Waldkirch über die DFB-Homepage entdeckt. Erstmals war er auch für die älteren Veteranen V40 ausgeschrieben. Ein kurzer Anruf bei der hiesigen SVW-Fechterin Judith Stihl – man kennt sich, so Anke Bartel – und schon war die Entscheidung gefallen.

 

Die drei informierten sich, was sie von Mittwoch bis Samstag rund um Waldkirch unternehmen könnten. Die erste Auswahl fiel auf das Simonswäldertal als Unterkunft. Ganz glücklich sind sie mit ihrer Ferienwohnung auf dem „Schiebenrotenhof  an einem kleinen, süßen Bächlein erzählt Anja Schmid-Pfaus in der Fechthalle. Der Bauernhof sei mit dem Esel oder dem Frühstücksei von den dortigen Hühnern greif- und erlebbar. Toll auch die Fürsorge, dass Daniela Wehrle extra für sie das Frühstück früher vorbereitet, damit sie rechtzeitig im Training sein können.

Dann stehen die drei Veteranenfechterinnen in der Kastelberghalle am südbadischen Stützpunkt, umgeben von jungen Fechterinnen und Fechter. Auch hier wurden sie gleich gut aufgenommen und genossen die Lehrgangsatmosphäre unter der Leitung von Waldkirchs Vereinstrainer Andy Langenbacher. Die Trainingsinhalte seien gut auf sie zugeschnitten. Alle drei stahlen. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, nach Waldkirch und Simonswald zu kommen Natur pur im Schwarzwald und sich auf die neue Saison vorzubereiten. Einfach ideal, betonen sie.

Außerhalb der Halle haben sie schon einiges unternommen und die Gegend erkundet wie beispielsweise den Titisee. Vor der Abreise haben sie noch einiges vor. Die Musikwissenschaftlerin Dr Ulm will noch etwas über den Orgelbau erfahren, entweder in einer Orgelbaufirma oder im Elztalmuseum. Den Baumkronenweg im Waldkircher Naturerlebnispark wollen sie auf jeden Fall noch mitnehmen. Zu guter Letzt wollen sie den „Altersbach“ anpeilen, um eine Original Schwarzwälder Torte zu genießen. Wie heißt doch ihre Devise: Sport, Kultur und Kulinarik miteinander verbinden. Ihr Kurzurlaub im Rahmen des Fechtlehrganges hat ihnen schon am Freitagmittag sehr gut gefallen. Vielleicht kommen sie nächstes Jahr wieder.

4. September 1972 – SVW-Fechter Rudi Maier bei den Olympischen Spielen in München

Dieser Tage ist viel von den Olympischen Spielen 1972 in München die Rede. An diesem weltgrößten Sportereignis vor 50 Jahren hat der damals 27-jährige Degenfechter Rudi Maier vom SV Waldkirch teilgenommen, allerdings mit einem tragischen Ausgang.

 

Am 4. September 1972 stand der Waldkircher in seinem ersten Gefecht auf Bahn 1 dem Franzosen Jacques La Degaillerie gegenüber, dem späteren Vize-Olympiasieger. In der Schlussminute lag Rudi Maier mit 4:1 Treffern aussichtsreich in Führung, brach plötzlich zusammen, verlor das Bewusstsein und schied aus. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere traf ihn das Schicksal hart, das aber noch brutaler zuschlagen sollte. Denn im Dezember erwachte der Nationalmannschaftsfechter aus einer Spezialuntersuchung in Stuttgart als Querschnittsgelähmter vom Halse ab auf.

 

 

 

 

1969 erstmals in deutscher Nationalmannschaft – 1971 Siebter bei WM

Rudi Maier entwickelte sich unter seinem Heimtrainer Sepp Mack zu einem der besten deutschen Degenfechter. Erstmals wurde er 1969 in das Nationalteam berufen und bestritt über 30 Länderkämpfe für Deutschland. Nur ein Jahr später kletterte er 1970 bereits auf Platz zwei der deutschen Degenrangliste. Im gleichen Jahr gewann der Waldkircher das internationale Turnier in Budapest, wurde bei der Weltmeisterschaft in Ankara im Einzel Siebter. Mit der deutschen Mannschaft belegte er Platz 4 der WM. 1971 machte er in der Fachpresse weitere Furore. Rudi Maier gewann bei einem 292 Teilnehmerfeld aus 22 Nationen das internationale Turnier in Heidenheim, vergleichbar mit Wimbledon im Tennis,

Damit war die Qualifikation für Olympia in München perfekt. Der damals legendäre Bundestrainer Emil Beck aus Tauberbischofsheim traute dem SVW-Fechter sogar einen Spitzenplatz zu.  Doch es sollte nicht sein. Das Schicksal schlug erbarmungslos zu. 45 Jahre meisterte er seine Querschnittslähmung, ehe Rudi Maier im Dezember 2017 verstarb.

Zu seinen Ehren trägt die SVW-Fechtabteilung seit 1982 das Rudi Maier-Turnier aus. im Oktober ist eine Ausstellung anlässlich der Olympia-Teilnahme von Rudi Maier von vor 50 Jahren geplant.

 

Judith Stihl blickt auf ihre erfolgreichste Saison zurück – Nach zweimal DM-Gold und EM-Silber Sommerpause angesagt

Die Fechttasche liegt zuhause in der Ecke. Die Sommerpause und Erholung hat Judith Stihl nach einer intensiven, turbulenten aber äußerst erfolgreichen Saison verdient. Für den SV Waldkirch startend hat die Wildtälerin gleich zweimal DM-Gold und einmal EM-Silber geholt. Im Landesleistungszentrum Degen in Waldkirch erlebt sie gerade ihren zweiten Frühling.

Judith Stihl

Judith Stihl ist froh, die Sonne zu genießen, auszuspannen und sich zu erholen. In Wildtal hat sie hierzu ideale Voraussetzungen. Es liegen anstrengende Wochen und Monate hinter der Degenfechterin. Sie hat den Lauf ihres Lebens, nachdem sie wegen den Corona-Einschränkungen sehr lange pausieren musste, monatelang ging beim Fechten nichts mehr. Doch nach dem Wiedereinstieg ins Training war sie fast ununterbrochen, von Woche zu Woche unterwegs. Quer durch Deutschland reiste sie, suchte aber auch das internationale Kräftemessen. In Budapest stand die Degenfechterin sogar ganz oben auf dem Siegerpodest. Ihr Saisonziel, auf das sie hinarbeitete: die deutsche Veteranen-Meisterschaft und die Teilnahme an der Mannschafts-Europameisterschat. Und beides hat die 50-Jährige erreicht. In Barleben bei Magdeburg wurde sie im April Deutsche Veteranen-Meisterin der AK 50, es war ihr bereits viertes DM-Gold. Nur einen Monat später holte sie in diesem Jahr ihr zweites goldenes Edelmetall, als sie mit der Startgemeinschaft Waldkirch/Freiburg Deutsche Mannschafts-Meister wurde.

Von EM-Silber bei den Veteranen zu den Top 16 der Aktiven

Ihre bestechende Form führte sie in das deutsche Nationalteam zu den Mannschafts-Europameisterschaften der Veteranen in Hamburg. In der Hansestadt holte sie sich Silber und kehrte mit dem EM-Vizemeistertitel der Mannschaft zurück. Der nächste Höhepunkt ließ nicht lange auf sich warten. Trotz ihres Alters schaffte sie den für nicht möglich gehaltenen Sprung in die Finalrunde der Aktiven bei den Deutschen Meisterschaften. Es war ein tolles Erlebnis bei den ersten „Finals 2022“ der Fechter dabei gewesen zu sein und belegte in Berlin einen Klasse 12. Platz. Die mehrfache deutsche Meisterin der Veteranen war mächtig stolz und muss sich ab und zu zwicken, um die unglaublichen Ergebnisse der vergangenen Saison zu realisieren.

 

 

 

 

 

 

So blickt sie mit Genugtuung und einem verschmitzten Lächeln in ihrem grünen Garten in Wildtal gerne auf die jüngsten Monate zurück. Im 1.800 Einwohner zählenden Ortsteil der Gemeinde Gundelfingen hat sie ihr Zuhause gefunden. Seit 2010 lebt Judith Stihl hier zusammen mit ihrem Ehemann Peter, Lehrer am Beruflichen Schulzentrum in Waldkirch. Sie haben mit Max und Felix zwei Söhne, wobei der 17-jährige Felix auch ins Fechten eingestiegen ist und in den Landeskader IG Fechten Baden-Württemberg berufen wurde.

Von Hüfingen über Tauberbischofsheim nach Wildtal

Sie selbst ist aufgewachsen in Hüfingen auf der Baar am Rande des Südschwarzwaldes, im kleinen Ortsteil Behlau. Mit 10 Jahren ist sie über ihre Cousine zum Fechten gekommen, hat beim Fechtverein Hüfingen, den es heute nicht mehr gibt, mit dem Florett angefangen. Dort machte sie bereits ihre ersten Kontakte zu Waldkirch, erzählt sie voller Freude. Vom dort stationierten Landestrainer Aubert Sirjean hat sie in Hüfingen regelmäßig ihre Lektionen erhalten. Und im zarten Alter 13 Jahren durfte sie erstmals zum Lehrgang in den Stützpunkt Waldkirch. „Als kleines Mädle war es für mich das Schönste und Größte“ am Lehrgang beim Landestrainer teilnehmen zu können.

Mit 16 Jahren wagte sie den Schritt nach Tauberbischofsheim, damals der Olympiastützpunkt unter dem legendären Emil Beck. Es war die Hochphase des deutschen Fechtsports. Stihl guckte zu den Florett-Goldmädels hoch, die in Seoul bei den Olympischen Spielen 1988 mit der Mannschaft Gold holten und im Einzel alle drei Medaillen. Stihl selbst wechselte zum Degen und entwickelte sich im Juniorenbereich ganz gut, blickt sie zurück, qualifizierte sich sogar für die Junioren-WM. Doch im Aktivenbereich stagnierte sie, hinzu kamen Probleme mit dem Knie. So entschied sie sich, Mitte der neunziger Jahre wieder zurück nach Hüfingen zu gehen. In Schwenningen absolvierte sie die Ausbildung zur Physiotherapeutin. Sie lernte ihren Mann kennen und beide zogen Richtung Freiburg und landeten im kleinen, beschaulichen Wildtal.

Das Fechten holte sie wieder ein

Bald juckte es wieder. Das Knie hatte sich stabilisiert und so holte sie ihre Fechtklamotten und Degen wieder hervor. Doch wohin? Für sie stand außer Frage, nach Waldkirch. Sie kannte die Stadt schon von den Lehrgängen, Waldkirch ist als Fechtstützpunkt bekannt, so dass sie sich im Oktober 2011 der Fechtabteilung des SV Waldkirch anschloss. Stihl fühlte sich gleich wohl, das Umfeld stimmte, dazu ihre persönliche Motivation. So stellten sich recht schnell ihre ersten Erfolge ein. Seit her fährt sie mehrmals in der Woche in die Kandel- und Orgelstadt, um dort in der BSZ-Sporthalle zu trainieren.

2013 holte sich die in Gundelfingen praktizierende Physiotherapeutin ihren ersten deutschen Meistertitel der Senioren in der Altersklasse AK 40. Es folgten weiter drei Einzel-Goldmedaillen bei den nationalen Titelkämpfen, zuletzt im April. Kurz darauf konnte sie sich in Erfurt mit der Startgemeinschaft Waldkirch/Freiburg mit der Mannschaft eine weitere Goldmedaille umhängen lassen. Während dessen fieberte Stihl dem nächsten sportlichen Höhepunkt entgegen, der Mannschafts-Europameisterschaft der Veteranen in Hamburg. Dort gewann sie mit dem deutschen Degen-Nationalteam die Silbermedaille und darf sich nun Mannschafts-Vizeeuropameisterin nennen. So bald Corona es wieder zulässt, hofft sie, auch im Einzel bei den Europameisterschaften angreifen zu können. Einmal hatte sie sich für die EM in Italien qualifiziert, will bei der nächsten EM wieder dabei sein und möglichst vorne mitmischen. Letztes Jahr wäre sie sogar bei den Weltmeisterschaften der Veteranen in den USA dabei gewesen. Doch Corona machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

Im „zweiten Frühling“ von der Erfolgswelle getragen

Warum steckt sie sich als 50-Jährige solch hohe Ziele? Sie fühle sich einfach nicht so alt. Es mache einfach Spaß und in Waldkirch hat sie starke Trainingspartner. Das Training mit den jungen Fechtern hält sie fit und mache sie stark. Nebenher kann sie ihr Wissen und Stärken auch dem SVW- Nachwuchs weitergeben. Getragen von dieser Erfolgswelle spricht sie selbst von einem „zweiten Frühling“ ihrer Fechtkarriere. Ihre Willenskraft, Ausdauer und natürlich ihre Erfahrung und Können puscht und treibt sie an. Nach dem letzten Saisonhöhepunkt mit dem 12. Platz bei den „Finals 2022“ in Berlin -nur die sechzehn besten deutschen Degenfechterinnen hatten sich dafür qualifiziert- verspürt Judith Stihl nach mehr. Sie überlegt sich, die nächste Saison vielleicht verstärkt bei den Aktiven anzugreifen.

In Wildtal und Waldkirch wird man nach den Sommerferien aufmerksam verfolgen, wo die Reise der deutschen Spitzenfechterin hingeht, wann Judith Stihl jubeln und vielleicht mit einer Medaille zurückkehrt. Ihren Spaß, Elan und Motivation aus der letzten Saison wird sie auf jeden Fall mitnehmen.

Platz 12 und 14 bei den „Finals 2022“ – Judith Stihl und Julius Ruppenthal bei den finalen Deutschen Meisterschaft in Berlin

Unter den besten 16 Fechtern in Deutschland: Unvergessliche Momente und Eindrücke der SVW-Fechter bei den ersten „Finals“ und weiteren 14 Sportarten in Berlin

Platz 12 und 14 bei den Deutschen Degen-Meisterschaften für Judith Stihl und Julius Ruppenthal. Sie schieden zwar im Achtelfinale aus. Doch alleine die Reise zu den „Finals“, an denen 14 Sportarten teilnahmen, war der große Aufwand wert, so die zwei Fechter des SV Waldkirch. Die Teilnahme sei ein großer Ansporn für die nächste Saison, beide sind immer noch begeistert, wenn sie zurückblicken. Die Ex-Waldkircherin Alexandra Ehler, jetzt für Leverkusen startend, wurde in Berlin Deutsche Vizemeisterin.

Julius Ruppenthal und Judith Stihl bei den Finals 2022 in Berlin mit Landestrainer Jörg Ruppenthal

Inzwischen sind sie wieder zuhause und lassen die Saison ausklingen. Zunächst zeigten sie sich enttäuscht, gleich im ersten Gefecht der finalen deutschen Meisterschaft auszuscheiden. Doch nach und nach wird es ihnen bewusst, dass es ein Ausscheiden auf einem sehr hohen Niveau war. Sie hatten sich immerhin für das Achtelfinale der besten 16 deutschen Degenfechter qualifiziert. Wäre die Niederlage -wie bisher- auf dem einen Turnier gekommen, wäre die Freude unheimlich groß gewesen, so Judith Stihl über ihren 12. Platz und Julius Ruppenthal über seinen 14. Platz der Deutschen Meisterschaft.

Julius Ruppenthal, Judith Stihl und Südbadens Landestrainer Jörg Ruppenhtal voller Eindrücke zurück in Waldkirch

Doch jetzt wurde die Finalrunde nach den nationalen Vorkämpfen in Bonn separat bei den medienwirksamen „Finals“ in Berlin ausgetragen, für den Deutschen Fechter-Bund die Premiere. Im Kuppelsaal des denkmalgeschützten Deutschen Sportforums im Olympiapark musste sich „Oldie“ Judith Stihl mit Anna Jonas (Heidenheim), der deutschen Ranglistensechsten, auseinandersetzen. Die SVW-Degenfechterin lag mit 6:4 Treffern in Front, doch dann brannte ihr Temperament durch. Sie sei kopflos angerannt, anstatt kühlen Kopf zu bewahren, so ihre eigene schmerzliche Analyse. Zudem habe sie die Anweisungen ihres Trainers Jörg Ruppenthal an der Bahn einfach nicht wahrgenommen. So stand am Ende ein 10:15 auf der Melderanlage. Dennoch konnte sie erhobenen Hauptes von der Planche treten. Sie habe gegen eine deutsche Spitzenfechterin zwar verloren, sei aber nicht untergegangen und habe einen guten Kampf geliefert.

Der Jüngste im Bunde

„Youngster“ Julius Ruppenthal stand als U17-Fechter ebenfalls im Achtelfinale dem deutschen Junioren-Meister Christoph Michalski (Leipzig) gegenüber. Der erst 16-jährige SVW-Sportler fühlte sich selbst als Außenseiter und kam mit 1:5 Treffern schlecht in die Begegnung. Vielleicht ist er noch zu unerfahren, spekulierte sein Vater und Südbadens Landestrainer Jörg Ruppenthal. Doch dann konzentrierte sich der Deutsche B2-Meister aus dem Jahre 2019, kam in zweiten Drittel bis auf zwei Treffern heran, gestaltete in dieser Phase den Kampf ausgeglichen. In den letzten drei Minuten setzte sich wiederum sein Kontrahent ab und gewann am Ende doch deutlich mit 15:9 Treffern. „Fechterisch habe ich nicht meinen besten Tag erwischt“, gab sich Julius Ruppenthal selbstkritisch. „Luft nach oben“ und „Lust nach mehr“ habe er dennoch feststellen können und schon galt sein Blick nach vorne.

Julius Ruppenthal

Auch Vereinstrainer Andy Langenbacher sieht ausreichendes Potential. „Ich kann beide nur loben“, so  sein Fazit beim nächsten Training. So jung, Julius Ruppenthal wird im Juli erst 17 Jahre alt, und bei den Aktiven so weit vorne dabei, das sei großartig. Judith Stihl ist genau das Gegenteil. Die mehrfache deutschen Meisterin bei den Veteranen ist 50 Jahre alt und hat die vergangene Saison eine sehr starke Leistung gebracht, so ihr Coach. Ihre Erfahrung, Reife und Routine hat sie zu den Finals nach Berlin geführt, wenngleich sie diese Eigenschaften dort nicht umsetzen konnte.

 

 

Außergewöhnliche Erfahrung bei dieser Art von Deutscher Meisterschaft

Solch ein Riesenaufwand, ein ganzes Wochenende für ein Gefecht? Es habe sich dennoch gelohnt, so die Aussage der zwei für den SV Waldkirch Startenden. Er sei schon stolz, bei den 16 Besten in Berlin dabei gewesen zu sein, zieht Julius Ruppenthal sein Resümee. Die „Finals“ seien ganz anders als die „normalen“ Deutschen Meisterschaften. Die ganze Atmosphäre sei eine andere, die Zusammenkunft mit anderen Sportlern, das große Olympiagelände, es sei unbeschreiblich. Für ihn war es schon ein Highlight, bei der Ankunft als junger Kerl die Akkreditierung entgegennehmen zu können. Diese Karte werde für ihn zuhause einen Ehrenplatz einnehmen.

Natürlich ist auch die sportliche Ebene eine ganz andere, obwohl er 2019 deutscher B2-Meister wurde. Bei den Finals im Herrendegen spielte das Kräfteverhältnis als jüngster Teilnehmer gegen ihn, er was krasser Außenseiter. Doch die gemachte Erfahrung könne ihm niemand mehr nehmen. Er konnte bei den „Großen“ Luft schnuppern. Das ganze Drumherum habe für die Zukunft „angriffslustig gemacht“. Dies obwohl er schon gespürt hat, dass er als der Kleine angesehen wurde. Es gab aber auch aufmunternde und sympathische Gespräche wie mit Marco Brinkmann, dem deutschen Ranglistenzweiten und Dritten der DM. Der in Freiburg wohnhafte Ruppenthal hat bei den Finals alles aufgesaugt und genossen, obwohl er doch die meiste Zeit in der Fechthalle war, um dort zu lernen. Außerhalb hat der Gymnasiast sich den Modernen Fünfkampf und den Radsport Trial angeschaut. Ein Wahnsinnserlebnis, diese große Sportfamilie kennenzulernen. Ähnlich sieht es Landestrainer Jörg Ruppenthal. Es war beeindruckend, was im Olympiapark und in der Stadt bei all den 14 Sportarten los war. Fast schon zu viel an Reizüberflutung, aber dennoch nicht zu vermissende Sporttage. Es war toll festzustellen, wo die Finals überall sichtbar waren, selbst auf den Straßenbahnen.

Judith Stihl will nochmals angreifen

Judith Stihl

Auch sie hat die vier Tage voll genossen. Es habe Spaß gemacht, mit den anderen Sportarten in Kontakt zu kommen, mit vielen Sportlern habe sie geschwätzt. Auch Judith Stihl war unterwegs wie am Brandenburger Tor und Kugelstoßen. Richtig „cool“ war es für die „Alte Dame“ wie sich die 50-Jährige selbst bezeichnete. Ob dies wohl auch eine Anspielung auf die Hertha war, die sonst nebenan im Olympiastadion kickt? Fechterisch sei der Abstand zu den Jungen gar nicht so groß. Sie überlegt sich, ob sie sich nächste Saison nicht mehr auf diese Altersklasse, also das Damendegen konzentriert. Den Lauf der letzten Monate könne sie vielleicht in die neue Saison mitnehmen, mal schauen meint sie süffisant.

Doch die unbeschreiblichen Gefühle will Stihl in die Sommerwochen mitnehmen. Stolz zeigt sie ihr Finals-T-Shirt und wie ihr Trainingspartner Julius die Akkreditierungskarte der Finals. Die hängt sie zuhause in Wildtal entgegen der sonstigen Gewohnheit auf. Man sieht bei beiden, die Finals 2022 haben trotz ihres oder gerade wegen des großen Altersunterschiedes, ihren ganz besonderen Stellenwert, von denen sie noch einige Zeit zehren werden.

Ex-Waldkircherin wird Deutsche Vizemeisterin

Alexandra Ehler in jungen Jahren – 2012 gewann sie in der A-Jugend die Deutsche Vizemeisterschaft (s. Bild) – jetzt 2022 bei den Aktiven

Mit am Start beim Damendegen war auch die Ex-Waldkircherin Alexandra Ehler (27 Jahre). Die deutsche Ranglistenzweite setzte sich gegen Alexandra Zittel (Heidenheim) und gegen die Ranglistenfünfte Lara Goldmann (Leverkusen) durch. In einem Leverkusener Final-Duell gegen Laura Katalin Wetzker, die im Halbfinale Alexandra Ndolo aus dem Rennen warf, kam die einstige SVW-Fechterin mit 1:5 und 3:7 schlecht in die Begegnung. Doch Ehler kämpfte sich bis auf zwei Treffer heran und gestaltete das Finalgefecht offen. Beim Stande von 12:14 kam es zum Doppeltreffer und 13:15 Niederlage. Dennoch bedeutete dies für Alexandra Ehler die deutsche Vizemeisterschaft. Vor 10 Jahren wurde sie schon einmal deutsche Vize-Meisterin, damals noch in der A-Jugend für den SV Waldkirch.