Degenfechten

Fechten ist seit Beginn der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit eine Olympische Disziplin. Es ist eine vielseitige Sportart, da viele Sinne des Sportlers in Anspruch genommen werden. So sind beim Fechten hohe Konzentration, Kampfgeist, Taktik, Willensstärke und Geschick aber auch Geschwindigkeit, Kraft und Ausdauer Eigenschaften, die erlernt werden und letztendlich einem Fechter zum Sieg verhelfen können. Eine deutsche Spitzenfechterin beschrieb den Fechtsport wie folgt:

„Fechten ist wie Boxen auf dem Schachbrett.“

Das Sportfechten wird in drei verschiedene Waffenklassen – Florett, Degen und Säbel – unterteilt. In Waldkirch wird ausschließlich mit dem Degen gefochten.

Der Degen ist die bekannteste Fechtwaffe und wurde bereits zur Zeit der Duelle verwendet. Aus der Duellwaffe von d’Artagnan und Co. wurde mit der Zeit ein Sportgerät, welches jedoch in Form und Handhabung immer noch an die alten Degen erinnert.

Der Sportdegen besitzt eine starke und stabile Klinge, die dennoch elastisch ist. Er hat eine Glocke zum Schutz der Hand mit einem Durchmesser von 13,5 cm. Der Degen ist insgesamt max. 770 Gramm schwer und max. 110 cm lang. Er wird als reine Stoßwaffe gebraucht. Eine Trefferanzeige wird erst ausgelöst, wenn der auf der Klingenspitze sitzende Spitzenkopf mit mehr als 750 Gramm Druck und um mindestens 1,0 Millimeter eingedrückt wird.

Beim Degen darf man, anders als bei den anderen beiden Waffen, den kompletten Körper vom Scheitel bis zur Sohle treffen. Eine weitere Besonderheit des Degenfechtens ist, dass es sogenannte „Doppeltreffer“ gibt. Dies bedeutet, dass beide Fechter innerhalb von 0,05 Sekunden ihren Gegner treffen.

Als Angreifer kann man deshalb sehr leicht einen Gegentreffer erhalten und es bedarf einigen Geschicks, einen alleinigen Treffer zu setzen, weshalb man mitunter auch auf Fehler des Gegners achten muss. Da der komplette Körper die Trefferfläche ist, wird beim Degenfechten sowohl Timing als auch Treffsicherheit und ein gutes taktisches Gefühl, das den Fechter erahnen lässt, was der Gegner als nächstes vor hat, trainiert.