Top-Leistungen von drei Waldkircher Fechtern gewürdigt
Empfang für erfolgreiche Fechter: Absolute Top-Leistungen liegen hinter den Waldkircher Fechtern wie ein Europameistertitel, WM-Bronze und eine deutsche Vizemeisterschaft. Deshalb haben zum Saisonausklang die SVW-Fechtabteilung und der Förderverein zu einem Empfang in den Europa-Park eingeladen, um im Beisein des südbadischen Sportwartes die sportlichen Höchstleistungen von Judith Stihl, Alexandra Ehler und Alexander Riedel zu würdigen.
Fördervereinsvorsitzende Annette Zimmermann und SVW-Abteilungsleiter Alexander Fuchs hießen die Fechter und Gäste im Hotel El Andaluz des Europa-Park herzlich willkommen und bedankten sich bei Philipp Hensle von der Marketingabteilung für die Gastfreundschaft. Nach einigen Jahren der erfolgreichen Partnerschaft sei man gerne zu einem Empfang in den Europa-Park gekommen, so Zimmermann. Der Europa-Park, die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau und die Stadtwerke Waldkirch haben als Förderer des Fechtsports mit ein großes Verdienst an den tollen Erfolgen der Fechter.
Junior-Manager Hensle griff den Ball auf, dass es gerade im Jahr des 40-jährigen Bestehens des Europa-Park passe, da Waldkirch bekanntermaßen die Heimatstadt der Familie Mack sei. Wer weiß, vielleicht folgen bei weiteren Erfolgen eine erneute Einladung. Ein Höhepunkt der Zusammenarbeit mit der SVW-Fechtabteilung hatte man schon im Jahre 2004, als diese im Europa-Park den Länderkampf Deutschland-Schweiz organisierte mit den damals bekannten Welt- und Europameisterinnen Claudia Bokel und Imke Duplitzer.
WM- und EM-Medaillen, U23-Europameisterschaft
In der vergangenen Saison sorgten dann drei Waldkircher Degenfechter national und international für Furore. Judith Stihl, Alexandra Ehler und Alexander Riedel haben Großartiges geleistet, was in der Fülle so wohl noch nicht dagewesen war, wie Südbadens Verbandstrainer Jörg Ruppenthal die sportlichen Höhepunkte skizzierte.
Die 20-jährige Alexandra Ehler (Heidenheim), im Zweitstartrecht immer noch für den SV Waldkirch startend, hat bei der Junioren-Europameisterschaft im März mit dem deutschen Team Gold und somit den Mannschafts-Europameistertitel geholt. Nur einen Monat später holte sie mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Junioren-Weltmeisterschaft WM-Bronze. Bei den folgenden Deutschen Juniorenmeisterschaften im Damendegen wurde Ehler deutsche Vizemeisterin und mit der Mannschaft aus Heidenheim gar deutscher Mannschaftsmeister. Auch bei den Aktiven bestand die in Waldkirch groß gewordene Alexandra Ehler die Reifeprüfung, denn sie wurde deutsche Mannschaftsmeisterin und holte gar den 3. Platz im Aktiventurnier. Leider konnte Alexandra Ehler wegen anderweitigen Verpflichtungen in Heidenheim die Ehrung nicht persönlich entgegen nehmen.
Im etwas reiferen Alter mischt die SVW-Degenfechterin Judith Stihl weiterhin in der deutschen Spitze mit, würdigte Verbandstrainer Ruppenthal die beeindruckende Leistung der 43-Jährigen aus Gundelfingen-Wildtal. 2013 wurde sie 11. bei den Senioren-Weltmeisterschaften und nur wenig später gelang ihr auf nationaler Ebene der große Wurf. Sie holte sich in der Altersklasse WM40 den deutschen Meistertitel bei den Senioren. Und nun stand sie erneut auf dem Podest und bestätigte ihre Klasse. Judith Stihl drang in Bad Dürkheim erneut ins Finale und wurde deutsche Vizemeisterin der Seniorinnen.
Alexander Riedel blieb zwar eine Medaille bei einer großen Meisterschaft versagt. Aber er schaffte es als 19-Jähriger, vom Deutschen Fechter-Bund zu den U23-Europameisterschaften in Italien nominiert zu werden. Dort wurde Riedel mit dem 30. Platz zweitbester Deutscher. Mittlerweile steht der Zahnmedizinstudent auf dem Sprung in die Top 10 bei den Aktiven und steht im C-Kader mit der Aussicht auf Aufnahme in den B-Kader. Zuletzt durfte er sogar zum Aktiventurnier mit nach Rio de Janeiro (Brasilien) reisen. Gerade die Kader-Zugehörigkeit ist entscheidend für die Landesmittel für den südbadischen Fechterbund, der mit bescheidenen Mitteln in Konkurrenz zu den ganz großen Vereinen von Tauberbischofsheim und Heidenheim steht.
Anerkennung durch den Landesverband
Verbandstrainer Jörg Ruppenthal, der als früherer Vereinstrainer die sportlichen Grundlagen mit legte, verwies auf den unheimlich hohen Aufwand, den alle drei in Kauf nehmen müssen. Sie alle bringen den Wille zum Erfolg und die Leistungsbereitschaft mit. Er appellierte an alle drei, sich der Vorbildfunktion gerade für die kleineren Fechter bewusst zu sein. Rainer Göhringer, der Präsident des südbadischen Fechterbundes, überbrachte ein schriftliches Grußwort und betonte die sehr gute Jugendarbeit, wie die Auszeichnung „Zentrum für Nachwuchs-Leistungssport“ des Deutschen Fechter-Bundes zeigt. Die Waldkircher Fechter seien Garanten für den sportlichen Erfolg seines kleinen Landesverbandes.
Ein paar persönliche Worte der Anerkennung der herausragenden Erfolge der drei zu Ehrenden hatte Dr. Peter Riedel mitgebracht. Der südbadische Sportwart durfte nämlich die Karrieren von Alexandra Ehler und Alexander Riedel in den letzten 15 Jahren mitverfolgen. Judith Stihl, ehemals Hüfingen im Schwarzwald, sei ein Beispiel, dass auch in anderen Vereinen große Talente heranreifen können. Alle zeichnen neben Talent den unbändigen Siegeswillen und Trainingseifer aus. Glück und Pech liege auch auf der Planche dicht beieinander. Um langfristig Erfolg zu haben, müssen gerade die jungen Sportler lernen, mit Pech und auch mit Niederlagen umzugehen, so seine mahnenden Worte. Gerade diese prägen und motivieren zu neuen Höchstleistungen, was bei den drei Geehrten zu finden ist. Riedel’s Dank gelte aber auch dem ganzen Umfeld und den vielen anderen Fechtern in der Trainingshalle. Denn ohne gute Trainingspartner fehle die sportliche Herausforderung und die sei eben im südbadischen Stützpunkt Waldkirch gegeben. Als kleine Anerkennung für ihre sportlichen Höchstleistungen erhielten die geehrten Fechter natürlich Eintrittskarten für den Europa-Park.
Schaugefecht im Europa-Park
Doch wie funktioniert Fechten, was macht die Faszination der olympischen Disziplin aus? Die SVW-Abteilung hatte zwar keine Fechtbahn aber einen kabellosen Melder und zwei junge Fechter mitgebracht. Lucas Zimmermann und Niklas Stein demonstrierten in einem Schaukampf wie ein Gefecht funktioniert, wie Treffer zustande kommen und vieles mehr.
Philipp Hensle, gastgebender und sportlich interessierter Junior Manager Kooperationen des Europa-Park, zeigte sich ganz beeindruckt von den Schaugefechten. Die Erläuterungen von Verbandstrainer Ruppenthal brachte ihm das Fechten nochmals ein Stück näher. Und als er sogar den Degen in die Hand und die Maske aufsetzen durfte, war der Bann gebrochen. Richtig fasziniert sei er vom Fechten, verriet Hensle. So wünschte er sich, dass die Fechter gerne wieder in den Europa-Park kommen werden. Und wie abgesprochen schaute dann sogar noch im Hotel El Andaluz ein Überraschungsgast vorbei – die Euromaus. So durfte ein passendes Gruppenfoto von diesem herrlichen Empfang nicht fehlen. Eine Wiederholung sei gerne gewünscht, appellierte Philipp Hensle an den sportlichen Ehrgeiz der Waldkircher Fechter.