Olga Ehler und Mario Wolters vertreten in Frankreich bei den EM die deutschen Farben – Im April sogar bei der WM dabei
Waldkirch (hbl). Gleich zwei A-Jugend Fechter des SV Waldkirch haben sich für die Europa- und Weltmeisterschaft qualifiziert. Als Zweite der deutschen Rangliste hatte Olga Ehler (14 Jahre) das Ticket für die EM und WM schon seit einigen Wochen sicher. Mario Wolters (16 Jahre) kämpfte dagegen beim letzten entscheidenden, internationalen Degenturnier um seine Chance. Als bester Deutscher ließ er alle Konkurrenten hinter sich und schob sich noch auf den 3. Platz der nationalen Rangliste. Beide fahren nun als erstes mit dem deutschen Team zu den Europameisterschaften nach Frankreich.
Phänomenal, phantastisch – Vereins- und Südbadens Verbandstrainer Jörg Ruppenthal und Abteilungsleiterin Dr. Andrea Rosenberger können es kaum fassen. Nach Olga Ehler, die aktuelle deutsche B-Jugend Vizemeisterin, hat es quasi in einem Wimpernschlagfinale auch Mario Wolters beim Internationalen A-Jugend-Turnier in Osnabrück geschafft: die Teilnahme an der nächste Woche schon beginnenden Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft im April. Zuletzt gelangen solche Erfolge Ende der 70-er, Anfang der 80-er Jahre erinnern sich Rosenberger und Ruppenthal.
Die sehr gute Arbeit in Waldkirch, dem südbadischen Verbandsstützpunkt, kommt nun in vollen Zügen zum Tragen. Schon seit längerer Zeit liegt Olga Ehler auf Platz 2 der deutschen A-Jugendrangliste im Damendegen, so dass die Bundestrainer schon seit einiger Zeit ein Auge auf sie geworfen haben. Ihr größter Erfolg war die deutsche Vizemeisterschaft in der B-Jugend im Juni 2008 und Gold mit der Waldkircher Mannschaft. Seither focht die 14-jährige Linkshänderin konstant und behielt souverän den 2. Platz.
Dass er gut fechten konnte, wusste man. Doch mit dem 3. Platz bei den Deutschen A-Jugend Meisterschaften im Herrendegen platzte im Dezember der Knoten und ein Erfolg nach dem anderen folgte. So focht Senkrechtstarter Mario Wolters (16 Jahre) beim letzten großen internationalen Degenturnier in Osnabrück plötzlich um den Fahrschein zur den Europa- und Weltmeisterschaften. Zur EM fahren jeweils die ersten vier der deutschen Rangliste und zur WM gar nur die ersten drei.
Wolters packte seine letzte Chance mit Bravour
Die Aufgabenstellung war somit klar. Rechtshänder Mario Wolters griff mit dem ersten Gefecht an, um das schier Unmögliche doch noch wahr zu machen, nämlich auf Platz 4 oder drei der Rangliste zu kommen. Da sein unmittelbarer Konkurrent Wadim Wojtulewitsch (Tauberbischofsheim) als 25. schon früh ausschied, nährte dies die Hoffnung der Waldkircher Fans und Trainer Ruppenthal, der seit über einem Jahr die Arbeit von Aubert Sirjean mit großem Geschick und Können glänzend fortsetzt. Getrieben von einem unbändigen Erfolgswillen kämpfte sich der Sohn des stellvertretenden Abteilungsleiters bis in das Viertelfinale. Mit einer 10:15 Niederlage gegen den Franzosen Theo Carneau schied Wolters zwar aus, wurde aber als Fünfter sogar bester Deutscher und schob sich auf den 3. Platz der deutschen Rangliste, der sogar zur Teilnahme der WM im April berechtigt. Im Soge dieses Erfolges gingen fast die anderen hervorragenden Platzierungen der Waldkircher Musketiere unter. Jens Frohnmüller wurde 12. und Fabian Lansche erreichte den 21. Platz. Auch dies ist ein Indiz für die hervorragende Arbeit am Waldkircher Stützpunkt des Südbadischen Fechterbundes.
Waldkircher vertreten die deutschen Farben
So fahren nun Olga Ehler und Mario Wolters bereits nächste Woche zu den Kadetten-Europameisterschaften (14-16 Jahre) nach Bourges (Frankreich). Während sich Olga Ehler zuhause mit ihrem Vereins- und Verbandstrainer Ruppenthal vorbereitet, wurde Mario Wolters kurzerhand am Aschermittwoch zu einem EM-Vorbereitungslehrgang nach Tauberbischofsheim eingeladen. Von dort startet er dann zusammen mit Nikolaus Bodoczi (Offenbach, Ranglistenerster), Richard Schmidt (Tauberbischofsheim) und Wadim Wojtulewitsch (Bonn) Richtung Frankreich. Im Damendegen vertreten neben Olga Ehler noch die Ranglistenerste Stephanie Suhrbier (Bad Segeberg), Ines Werner (Heidenheim) und Lisa Maria Nahm (Tauberbischofsheim) die deutschen Farben bei den Kadetten-EM.