Deutsche Fechtelite in Waldkirch – Lokalmatador Constantin Berner und weitere südbadische Fechter am Start
Am 6. und 7. Mai kämpfen in Waldkirch die besten deutschen A-Jugend Degenfechter um die deutschen Meistertitel. Für die Einzelwettkämpfe am Samstag hat sich vom gastgebenden SV Waldkirch Constantin Berner und die zwei weiteren Südbadener Gabriel Volk (Baden-Baden) und Leonhard Müller (Lahr) qualifiziert. Am Sonntag wird der Mannschaftswettbewerb ausgetragen, wobei ein südbadisches Team mit Constantin Berner starten wird. Turnierbeginn in der Kastelberghalle ist bei freiem Eintritt an beiden Tagen um 9 Uhr, die Finalgefechte werden gegen 15 Uhr erwartet.
Die Fechtabteilung des SV Waldkirch freut sich, nach 2015 mit der B-Jugend erneut eine Deutsche Meisterschaft ausrichten zu dürfen, wenngleich dies mit viel Arbeit verbunden ist. Bereits zum 13. Male wurden vom Deutschen Fechter-Bund (DFB) nach Waldkirch nationale Titelkämpfe übertragen. Dies ist eine Bestätigung und Anerkennung der sehr guten Jugendarbeit am südbadischen Stützpunkt und Zentrum für Nachwuchs-Leistungssport des DFB, so Abteilungsleiter Udo Eichmeier und SVW-Vorsitzender Rüdiger Schirmeister.
Auf der Planche in der Waldkircher Kastelberghalle werden die besten deutschen Degenfechter im Alter von 14 bis 16 Jahren stehen. Am Samstag gehen 98 Fechter im Einzel an den Start. Mit dabei sind drei südbadische A-Jugendfechter. Über die deutsche Rangliste hat sich Gabriel Volk (Baden-Baden) qualifiziert und über die südbadische Landesliste Leonard Gregor Müller (Lahr) und Constantin Berner vom gastgebenden SV Waldkirch. Vielleicht reicht es auch noch Niklas Stein vom SVW, der auf der Nachrückerliste steht.
Constantin Berner’s erste Teilnahme einer A-Jugend DM
Für Constantin Berner ist es die erste DM-Teilnahme bei der A-Jugend. Vor zwei Jahren bei der DM der B-Jugend in Waldkirch belegte er den 24. Platz. Die Konkurrenz in dieser Altersklasse ist groß. Sein Vereinstrainer Andy Langenbacher erhofft sich für seinen Schützling dennoch die Runde der besten 32. Durch ein gutes Abschneiden will sich der 14-jährige Berner in seinem ersten A-Jugend-Jahr vom 63. Platz der deutschen Rangliste verbessern. Gegenwärtig liegt Berner auf Rang 2 der südbadischen Landesliste und wurde jüngst südbadischer Vizemeister.
Die Landesrangliste führt Gabriel Volk vom Pädagogium Baden-Baden an, der sich direkt über die DFB-Leistungsquote qualifiziert hat. Das brachte schließlich Leonard Müller vom TV Lahr den zweiten südbadischen Teilnahmeplatz ein. Südbadens Landestrainer Jörg Ruppenthal freut sich, dass der Verband gleich drei DM-Starter hat.
Die Einzelwettkämpfe beginnen um 9.00 Uhr, die Finalrunde der Deutschen Meisterschaft und um den Preis des Europa-Parks wird gegen 15.00 Uhr erwartet. Die Finalrunde wird von Paralympicsiegerin Esther Weber moderiert, die als Rollstuhlfechterin in den 90-er Jahren Riesenerfolge hatte. Sie war vielfache Deutsche Rollstuhlmeisterin, holte etliche Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften. Höhepunkt war 1992 in Barcelona die Goldmedaille und Paralympic-Sieg im Degen.
Der gleiche Zeitplan mit dem 9 Uhr-Start und Finalrunde wird auch am Sonntag für die Mannschaftswettkämpfe erwartet. An diesem zweiten Turniertag geht ein südbadisches Team mit dem Lokalmatador Constantin Berner an den Start. Vereinstrainer Langenbacher hofft auf das Erreichen der Finalrunde der besten acht Mannschaften. Entscheidend hierfür ist das Abschneiden im Einzel und dass sie nicht gleich gegen einen Favoriten anzutreten haben.
Vieles zu organisieren – Vorbeischauen lohnt sich
Die Vorbereitungen unter der Federführung von SVW-Abteilungsleiter Udo Eichmeier und Katharina Weeber sind weitgehend abgeschlossen. Vieles muss organisiert werden, die Sportler und Gäste sollen sich in Waldkirch wohl fühlen. Am wichtigsten ist das reibungslose Funktionieren der Technik mit den Anzeigemeldern, die Infrastruktur im Turnierdirektorium und genügend Platz für die 98 Jugendfechter im Alter von 14-16 Jahren aus ganz Deutschland. Erstmals zum Einsatz kommen alle 12 neuen Fechtbahnen, die in den letzten drei Jahren dank der finanziellen Unterstützung des Badischen Sportbundes und der Stadt Waldkirch angeschafft werden konnten.
Auch die Eltern werden eingespannt. Das Kioskteam des Fördervereins Fechten unter der Leitung von Annette Zimmermann und Anja Stein sorgen für das leibliche Wohl. Ein kleines Rahmenprogramm mit der „Karakuri-Orgel“ vor dem Finale wurde vorbereitet, das die Orgelstadt Waldkirch repräsentiert genauso wie die Orgelpokale. Doch in erster Linie geht es um die Medaillen des Deutschen Fechter-Bundes und dem Preis des Europa-Parks.
Ehemalige deutsche A-Jugend Vizemeister heute bei der U23-EM
Dass solch ein hochkarätiges Turnier auch mit Kosten verbunden ist, versteht sich von selbst. So ist man bei den Fechtern des Sportverein Waldkirch (SVW) sehr froh über die Treue des Europa-Parks, der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, den Stadtwerken Waldkirch und neu der Firma Hummel aus Waldkirch als neuestem Unterstützer der südbadischen Fechthochburg. Ohne sie wären solch eine deutsche Meisterschaft und das hohe Fechtniveau in Waldkirch nicht möglich.
So hofft nun der SVW mit seiner Fechtabteilung, dass nicht nur die Fechtfreunde sondern auch die Bevölkerung und Sportinteressierte mal einen Blick in die Kastelberghalle werfen und dies bei freiem Eintritt. Und wer weiß, vielleicht ist hier ein künftiger Olympiasieger am Start.
Waldkirch selbst hat in den letzten Jahren bei deutschen Jugendmeisterschaften auch schon etliche Medaillen erkämpfen können. Bei der A-Jugend, die jetzt am Wochenende am Start ist, konnten 2012 sowohl Alexander Riedel und Alexandra Ehler den deutschen Vize-Meistertitel nach Waldkirch holen. Und beide waren erst vor wenigen Tagen für die deutsche Nationalmannschaft bei der U23-Europameisterschaft am Start.