Mit einem 45:36 Sieg gegen die Schweiz landete das deutsche Degenteam mit Bundestrainer Manfred Kaspar (Bonn) eine gelungene Generalprobe für die Olympischen Spiele vom 14. bis 22. August 2004 in Athen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten gegen den Olympiazweiten von Sydney setzten sich Imke Duplitzer (Heidenheim), Claudia Bokel (Tauberbischofsheim) und Marijana Markovic (Leverkusen) doch noch klar durch. Grippebedingt musste der Bundestrainer auf die deutsche Ranglistenerste Britta Heidemann aus Leverkusen verzichten. Eine besondere Note erhielt der letzte vorolympische Test durch ein großartiges Jubiläum. Claudia Bokel und Imke Duplitzer bestritten im Europa-Park ihren 250. Länderkampf für Deutschland. Die imponierende Erfolgsbilanz zeigt sich auch darin, dass seit 1998 nur Claudia Bokel und Imke Duplitzer unter sich den Deutschen Meistertitel ausmachten. Der größte und mehrfach ausgezeichnete Freizeitpark Deutschlands diente als tolle Kulisse für den Länderkampf, in dem gleichzeitig Abwechslung, Entspannung und Relaxen nicht zu kurz kam. „Erste Sahne“ empfand das Wochenende Imke Duplitzer (Heidenheim), die Vizeweltmeisterin von 2002 und deutsche Meisterin 2004. Auf der Erfolgsleiter von Imke Duplitzer fehlt nur noch eine olympische Medaille. National hat sie die Deutsche Meisterschaft seit 1998 fast abonniert. Lediglich zweimal verwies sie Claudia Bokel auf Rang zwei. Die 28-jährige Militärweltmeisterin von 1997 und 1999 wurde 1997 und 2003 mit der Mannschaft Vizeweltmeister, 1998 Europameisterin und Weltcupsiegerin. Im Einzel errang sie 1999 die EM, 2001 gewann sie den Degenweltcup und ein Jahr später wurde sie 2002 gar Vize-Weltmeisterin. Die Karriere der heute 30-jährigen Claudia Bokel begann mit einem Paukenschlag, im Grunde genommen gleich zwei. 1992 wurde sie bei den Juniorinnen Weltmeisterin. Ein Jahr später wiederholte sie das Kunststück und wurde ebenfalls 1993 Junioren-Weltcupsiegerin im Damen-Degen. Bei den großen Turnieren stand sie oft auf einem Treppenplatz, wobei der EM-Triumph 2001 im französischen Nimes die bisherige Krönung ihrer Laufbahn war.
Hubert Bleyer