Viele Fechter beim Rudi-Maier-Turnier

Rudi-Maier-Turnier und offene Südbadische Meisterschaften lockten viele Fechter nach Waldkirch

Die SVW-Fechtabteilung Gastgeber für Fechter aus ganz Baden-Württemberg

Es war wie eine Neugeburt. Volle Halle, tolle Stimmung wie in einer großen Fechterfamilie. Das lag zum einen daran, dass die Corona-Beschränkungen alle weggefallen sind. Zum anderen wurden die südbadischen Meisterschaften U17 und U13 als IG-Q-Turnier für Baden-Württemberg ausgetragen. Das wiederum lockte Degenfechter aus ganz Baden-Württemberg wie aus Heidenheim, Tauberbischofsheim oder Heidelberg, die dann aber ihre Wettkämpfe dominierten. Das parallel laufende Rudi-Maier-Turnier war dagegen wieder mehr in südbadischer Hand, bei denen auch die gastgebenden Waldkircher Fechter gute Platzierungen errangen.

Alle Fechtbahnen wurden in der Kastelberghalle benötigt und auf ihnen fanden sehr viele und spannende Gefechte beim Rudi-Maier-Turnier statt, benannt nach dem einstigen Nationalmannschaftsfechter und Olympiateilnehmer des Jahres 1972 des Sportvereins Waldkirch (SVW). Bei den Aktiven, jetzt Senioren genannt, kam es im Damendegen zu einem rein Waldkircher Finalgefecht. Es setzte sich die Nachwuchsfechterin Philine Kaltenbach aus Mundingen gegen die erfahrene Judith Stihl aus Wildtal überraschend klar mit 15:9 durch. Die zwei dritten Plätze holten sich Iris Folz (SV Waldkirch) und Oksana Michel (Waldshut). Bei den Männern belegte Jochem Huberich den 10. Platz.

Stark besetzte U15

Sehr stark vertreten war der SVW bei der U15. Dort hatte Sebastian Hentschel einen sehr guten Lauf und drang in das Finale vor. Nach einem langen Turniertag waren beide etwas platt, wobei Jon Steffens (Bensheim) mit 15:11 Treffern die besseren Kraftreserven hatte. Dennoch kann sich der 2. Platz von Sebastian Hentschel sehen lassen. Dies trifft auch auf die anderen Platzierungen der SVW-Fechter zu: David Diangamo (5. Platz), Valentin Patz (7.), Kristóf Karlovich (8.) und Károly Karlovich (11.).

Bei Angelina Wendt (Waldkirch) war die Freude groß, als sie bis ins Halbfinale vordringen und sich den 3. Platz erkämpfen konnte. Die Plätze 5 bis 8 und 11 holten sich die SVW-Mädchen Lisa Huberich, Nike Pflugfelder, Helena Drayer und Carla Graeve. Den Sieg errang Emma Oberthür (Friesenheim) vor Svenja Heinrich (Hardheim-Höpfingen) und Annemarie Zwicker (Konstanz).

Sieg in der U11

In der Altersklasse U11 gingen die Mädchen und Jungens gemeinsam an den Start. Hier setzte sich vom gastgebenden SVW Marc Jäger (Ettenheim) durch, der das Finale mit 10:8 gegen Nico Weber (Lahr) für sich entscheiden konnte. Gemeinsame Dritte wurde vom SVW Helen Altfuldisch und Fabian Börner (Pliezhausen).

Lob für die Turnierausrichtung

Nicht nur bei den Sportlern gab es strahlende Gesichter. Auch die ausrichtende Fechtabteilung des Sportvereins erntete für die Organisation und Turnierausrichtung viel Lob. Im sogenannten Turnierdirektorium (TD) hatten Jochem und Anke Huberich sowie Barbara Hentschel den ganzen Tag lang alles fest im Griff. Sie sorgten mit ihrem Können, Übersicht und ausstrahlenden Ruhe trotz den vielen gleichzeitig verlaufenden Gefechten für einen geordneten Turnierablauf. Das führte sogar zur Anfrage, ob man das TD aus Waldkirch mieten könne.

Wichtig auch das leibliche Wohl, für das das Kioskteam des Fördervereins mit Kirsten Kaltenbach und Julia Masinde sorgte. Unterstützt wurden sie von den Eltern, die auch andere Tätigkeiten übernahmen wie die Passannahme, Auf- und Abbau der Fechtbahnen und Melder. Gerade nach den doch schwierigen Corona-Einschränkungen diente das Rudi-Maier-Turnier wieder dazu, sich langsam an den gewohnten Turnierablauf heranzutasten.

Ausrichtung auf die IG Baden-Württemberg goldrichtig

Keine Zeit zum Herantasten gab es bei den offenen südbadischen Meisterschaften, die erstmals als IG-Qu-Turnier ausgetragen wurden. In der Interessengemeinschaft (IG) Baden-Württemberg sind die Landesverbände Württemberg, Nordbaden und Südbaden vertreten. So waren die Fechter aus Heidenheim, Tauberbischofsheim, Heidelberg, Böblingen oder Ditzingen zu Gast in der Orgelstadt. Unter diesen sportlichen Voraussetzungen sei er wieder sehr gerne nach Waldkirch gekommen, so Heidenheims und früherer Bundestrainer Hans-Jürgen Hauch. Er war mit einer zahlenmäßig und qualitativ starken Mannschaft angereist, die in der U17 gar beide Meistertitel gewann. Im Herrendegen katapultierten sich die Heidenheimer Frederik Zimmermann vor Joannes Schenkengel und Paul Reich auf die Plätze 1 und 3, Zweiter wurde Colten Willers aus Ditzingen. Die noch in der U15 startenden Waldkircher Sebastian Hentschel, David Diangamo, Valentin Patz und Kristóf Karlovich versuchten sich in dieser höheren Altersklasse und belegten die Ränge 21, 27, 28 und 31.

Wie abgesprochen gab es im Damendegen die Vorherrschaft von Heidenheim mit Katie Busch (Platz 1), Viktoria Nikiforov mit Platz 2 aus Ditzingen und zweimal die Plätze 3 für Heidenheim mit Franziska Eichhorn und Gaia-Olga Leocata. Die noch eine Altersstufe unten fechtenden Angelina Wendt und Lisa Huberich vom SV Waldkirch belegten die Plätze 12 und 14. Etwas schwerer taten sich die SVW-Lokalmatadoren in der U13. Jonathan Maier wurde Siebter. Nike Pflugfelder und Carla Graeve erkämpften sich dagegen zusammen den 3. Platz. Graeve unterlag im Halbfinale Kristina Schwahn (Ditzingen)mit 5:10  und Pflugfelder musste sich mit 7:10 der späteren Siegerin und südbadische Meisterin Annemarie Zwicker aus Konstanz beugen.

Es war das mit Abstand seit langem best besuchteste Turnier, bilanzierte Turnierleiter Jochem Huberich und Abteilungsleiter Andreas Kaltenbach. Zudem fühlten sich die Fechter und Begleiter richtig wohl und genossen wieder die Turnierluft. Die Medaillengewinner freuten sich zudem über die Eintrittskarten des Europa-Parks, einer der Unterstützer der Fechtabteilung. Abteilungsleiter Kaltenbach dankte deshalb dem Europa-Park mit der Familie Mack, der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, der Firma Hummel und den Stadtwerken Waldkirch für die Treue und Verbundenheit besonders in der sehr schwierigen Corona-Zeit. Sein Dank galt den vielen Fechterinnen und Fechter, die zum Teil eine lange Reise auf sich nahmen. Groß ausruhen können sie sich nicht, denn die nächsten Turniere folgen nun in kurzen Zeitabständen, dies vor allem im Blick und Qualifizierung für die Deutschen Meisterschaften in den verschiedenen Altersklassen, eine davon sogar in Waldkirch.