Drei SVW -Fechter haben sich für die DM qualifiziert

Die sportlichen Ziele des Gastgebers

Waldkirch (hbl). 2012 war noch ein großes Medaillenjahr mit zweimal Silber und einmal Bronze. Vor den Deutschen A-Jugend Meisterschaften der 14-bis 16-Jährigen am 24. und 25. Mai gehen die Waldkircher Fechter vor eigenem Publikum jedoch mit gedämpften Erwartungen auf die Planche. Drei Waldkircher haben sich qualifiziert, darunter der deutscher Ranglisten-Elfter Daniel Berner, der sich durchaus eine Überraschung zutraut. Für die Waldkircher Mannschaft wäre schon das Halbfinale ein großer Traum.

Qualifizierte A-Jugendfechter des SV Waldkirch für die DM 2014
Die drei qualifizierten Waldkircher A-Jugendfechter für die DM am 24./25. Mai in Waldkirch (von links: Verbandstrainer Jörg Ruppenthal, Daniel Sitter, Daniel Berner und Maximilian Schütz).

Seit 2001 haben die Waldkircher Fechter jedes Jahr Edelmetall von Deutschen Meisterschaften mit nach Hause in die Orgelstadt gebracht. 2013 war es Judith Stihl, die sich sogar mit Gold und dem deutschen Seniorenmeistertitel schmücken durfte. Das Jahr zuvor glänzte im wahrsten Sinne wieder die Jugend. Das Juniorenteam gewann die Bronzemedaille und eben auch in der A-Jugend wurden Alexandra Ehler und Alexander Riedel im Damen- und Herrendegen jeweils Deutsche Vizemeister. Die Erfolge die Jahre davor ließen sich bequem aufzählen. Doch was im Sport zählt ist letztendlich die Gegenwart und Realität.

Und die steht am Wochenende, 24. und 25. Mai bei den Deutschen A-Jugend Meisterschaften im Herrendegen auf dem Prüfstand. Das Besondere dabei, sie werden in der heimischen Kastelberghalle ausgetragen. Das sei auch ein Grund, weshalb Südbadens Landestrainer Jörg Ruppenthal vor allzu großen Erwartungen warnt. Der Heimvorteil habe sich bisher, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht ausbezahlt. Für die nationalen Titelkämpfe haben sich drei Waldkircher A-Jugend Fechter qualifiziert: Daniel Berner direkt als Elfter der deutschen Rangliste, Daniel Sitter und Maximilian Schütz dagegen über die südbadische Rangliste. Alle drei sollten unter die besten 32 kommen und einer unter die ersten 16, gibt Verbandstrainer Ruppenthal vor.

Breite Spitze bei der A-Jugend

Die Spitze unter den ersten 5 sei sehr hoch. Danach kommt eine breite Spitze mit etwa 20 Fechtern, zu denen er auch der SVW-Degenfechter Daniel Berner zählt. Ruppenthal wollen wie auch SVW-Trainer Andy Langenbacher die Messlatte nicht zu hoch legen, wissen beide doch um die Tücken solcher großen Turniere. Vor allem, darauf weist der Verbandstrainer am Waldkircher Fechtstützpunkt hin, gebe es im 64-er Feld keinen Hoffnungslauf mehr. Ein Gefecht, ein paar schlechte, unkonzentrierte Aktionen auf der Planche und schon ist man draußen und kann den Wettebewerb von außen zuschauen.

Neben dem wöchentlichen Training mit Vereinstrainer Andy Langenbacher und dem Kadertraining mit Jörg Ruppenthal hatte der Verbandstrainer letztes Wochenende zu einem Vorbereitungslehrgang zu den nächsten anstehenden Deutschen Meisterschaften eingeladen. Neben theoretischen Einweisungen habe man viel gefochten, viel Wettkampfpraxis war angesagt. „Ihr müsst auch Biss“ zeigen, couragiert und auch mal explodieren, so seine Aufmunterung zu seinen Schützlingen auf der Bank nach einer Trainingseinheit ausruhend. Gerade ohne Hoffnungslauf könne jeder Treffer entscheiden und appellierte, an die eigenen Fähigkeiten und Stärken zu glauben.

Daniel Berner mit insgeheimen Wünschen

Das will auch der SVW-Fechter Daniel Berner zeigen, zweifelsohne die größte Hoffnung vom frisch ernannten „Zentrum für Nachwuchs-Leistungssport“ des Deutschen Fechter-Bunds. Der 17-jährige Wirtschaftsschüler will seine gute Saison mit einem guten Turnier abschließen. Im Vorjahr noch auf Platz 59 gelandet hat er sein Ziel ganz hoch gehängt. Minimalziel, ein Muss, wäre die Runde der besten 32, die begründete Hoffnung die Finalrunde der besten Acht. Wenn alles, aber auch alles optimal verlaufen würde, könnte er sogar nach einer Medaille greifen, schwärmt der Sohn des stellvertretenden Abteilungsleiters.

Daniel Berner in Lauerstellung
Daniel Berner in Lauerstellung

Intensiv habe er sich vorbereitet natürlich unter der Prämisse, dass die Schule am Berufsschulzentrum nicht darunter leiden werde. Viele Lektionen habe er mit dem Verbandstrainer absolviert und viele Freigefechte unter der Regie von Vereinstrainer Langenbacher. Hoch motiviert sei Daniel Berner mit dem Landestrainer an das Maximum gegangen. Vor allem wurde an der Technik gefeilt genauso wie an der „feinen Spitze“, um sichere Treffer setzen zu können. Nach Ruppenthal habe er an Dynamik und Power große Fortschritte erzielt. Deswegen habe er bewusst die Schnelligkeit und Kraft verbessert.

Für sein „großes Ziel“ seien auch die DFB-Lehrgänge ein wichtiger Baustein gewesen. Der fechterische Horizont werde erweitert, man müsse sich auf andere Gegner einstellen und lernt andere Philosophien kennen, so der Waldkircher Schüler. Er zeigt sich gut vorbereitet und möchte alles geben und „voll powern“. Eine Woche davor müsse er sich jedoch noch auf die Schulabschlussprüfung konzentrieren. Doch nach den DM sei genügend Zeit, sich wieder auszuruhen. Man sieht die glänzenden Augen von Daniel Berner. Er lebt und arbeitet für seinen Traum, vielleicht kann er doch das vielleicht Unmögliche wahr machen und um eine Medaille kämpfen.

Daniel Sitter ein Neuer – Maximilian Schütz bereits mit besonderer DM-Erfahrung

Darüber macht sich Daniel Sitter keine Gedanken. Für den 15-Jährigen sei dies das größte Turnier seiner Laufbahn. Die Vorrunde sei Pflicht, der Sprung in das 32-er Feld, da wäre er extrem zufrieden, so der zweite und zugleich jüngste SVW-Fechter. Auch er habe sich gewissenhaft mit Vereinstrainer Andy Langenbacher vorbereitet. Mehr Lektionen standen an der Tagesordnung, der Bewegungsablauf, die Technik verfeinert.

Der Dritte im Bunde, Maximilian Schütz hat bereits DM-Erfahrung, vor drei Jahren belegte er bei den Deutschen B-Jugend Meisterschaften den 18. Platz. Zu Saisonbeginn ist er nach Waldkirch, zum südbadischen Fechtstützpunkt gewechselt. Er will sich nun beweisen, dass er auch in der höheren Altersklasse noch gute Leistungen bringen könne. Er habe vorwiegend an der Schnelligkeit gearbeitet. Der Wechsel von der TG Schwenningen habe sich gelohnt, so auch sein Vater Reiner. So lange es seinem Sohn Spaß macht, investiere er gerne Zeit und Geld in die Fahrerei nach Waldkirch. Sohn Maximilian zeigt sich äußerst zufrieden, ein „Superumfeld“ habe er vorgefunden, genauso wie sehr gute Trainer. Sein Ziel nennt er einen Platz zwischen Rang 30 und 40, gibt er sich bescheiden. Doch das Gefühl einer Deutschen Meisterschaft, ja selbst das Siegergefühl könne ihn nicht los lassen. Denn mit der TG Schwenningen wurde 2011 mit der Mannschaft Deutscher Meister, ein Supergefühl sei das gewesen.

Auch ein Waldkircher Team startet – Mannschaft am Sonntag

Solch ein Gefühl und Hochspannung möchte Maximilian Schütz aus Niedereschach nun nochmals beim SV Waldkirch erleben und mit der Mannschaft um eine Medaille kämpfen. Das sei für ihn nochmals ein tolles Ziel, eine allerdings sehr, sehr schwere Herausforderung. Zusammen mit Daniel Berner und Daniel Sitter hat sich die SVW-Mannschaft als südbadischer Meister für die Teamwettekämpfe am Sonntag qualifiziert. So will der 16-jährige Schütz in seinem letzten A-Jugend Jahr am Sonntag nach den Sternen greifen. Auch Daniel Berner zeigt sich optimistisch und kämpferisch. Er möchte seine Erfahrung einbringen und seine Mannschaftsgefährten führen und motivieren. Nach den Einzelergebnissen am Samstag wird noch ein vierter Fechter für den Mannschaftskampf nominiert.

Nach Platz 9 im Vorjahr sollte auf jeden Fall beim Teamwettebewerb mehr drin sein. Für Verbandstrainer Jörg Ruppenthal seien die vorderen Plätze „vergeben“, er hofft auf Platz 5 für seine Mannschaft. Selbst der 4. Platz sei fast utopisch, doch die Hoffnung sterbe ja zuletzt. Neben den bekannten Clubs wie Heidenheim, Tauberbischofsheim oder Leverkusen können aber noch andere Mannschaften oben mitmischen, dämpft auch hier der Verbandstrainer vor zu hohen Erwartungen. Das von seinen Zöglingen anvisierte Halbfinale zu erreichen sei sehr, sehr hart. Doch mit dem Publikum im Rücken, wer weiß? Schließlich haben die Gefechte insbesondere bei großen Turnieren auch ihre eigenen Gesetze.

Unter dm2014.fechten-in-waldkirch.de gibt es weitere Infos.