Zwei Deutsche erreichen in Waldkirch das Viertelfinale
FECHTEN. Spitzensport und internationales Flair erlebten die Zuschauer beim 26. Weltcup für Juniorinnen im Florettfechten, den der SV Waldkirch in der Kastelberghalle ausrichtete. Dort begrüßten die Verantwortlichen des Deutschen Fechter-Bundes 105 Teilnehmerinnen im Alter zwischen 17 und 20 Jahren aus 17 Nationen.
Während Finnland nur mit einer einzigen Akteurin vertreten war, kamen die Amerikanerinnen mit neun Sportlerinnen und Trainerstab über den großen Teich. Unter ihnen war auch die aktuelle Junioren-Weltmeisterin Emily Cross. Die Havard-Studentin war allerdings nicht in Topform, aufgrund von Prüfungen kam sie mit Trainingsrückstand zum Event in Waldkirch. Nicht nur ihre Teilnahme, sondern auch die der starken Französin Julie Huin und von anderen talentierten Sportlerinnen brachte Nationaltrainer Sven Todt zu der Einschätzung: „Dieses ist eines der stärksten Turniere. Die komplette Weltspitze ist vertreten“ .
Kein Wunder, ist doch dieses Turnier das letzte bedeutende vor der WM in Korea. Doch nicht nur deshalb, sondern auch, weil das Turnier „sehr gut organisiert ist“, wie Todt lobte, zieht es Jahr für Jahr die Nachswuchssportler in die Kandelstadt. Viele Helfer standen während der beiden Turniertage – die deutsche Vorausscheidung fand bereits einen Tag zuvor an gleicher Stelle statt – in Waldkirch auf den Beinen und garantierten so das Gelingen der Veranstaltung, wie SVW-Sprecher Hubert Bleyer berichtete. Darüber hinaus seien „wochenlange Planungen“ und die übliche Sponsorensuche im Vorfeld notwendig gewesen.
Doch nachdem das Turnier vor wenigen Jahren in der Krise steckte, seien die Bedingungen nun wieder stark verbessert, befanden sowohl Bleyer wie auch Todt.
Immerhin zwei deutsche Fechterinnen erreichten das Viertelfinale. Doch unter den Augen der Olympiasiegerin im Rollstuhlfechten, Esther Weber-Kranz, und von gut 250 Zuschauern, die bei freiem Eintritt in die Halle gekommen waren, schieden Sandra Bingenheimer aus Tauberbischofsheim und Ulrike Riedel (Halle-Neustadt) in der Runde der letzten Acht aus. Bei der Veranstaltung im eigenen Land hätte Bundestrainer Todt zwar „gerne eine Deutsche unter den ersten Drei gehabt“. So aber wurde das Finale zu einer rein russischen Angelegenheit, was der guten Stimmung in der Halle keinen Abbruch tat. Aida Chanaeva besiegte ihre Landsfrau Larissa Korobeinikova im Endkampf mit 15:5 Treffern.
Von unserem BZ-Mitarbeiter Niels Müller