Florett-Juniorinnen überzeugen beim 24. Weltcup in Waldkirch
FECHTEN. Zum Sieg reichte es diesmal nicht. Die deutsche Nachwuchshoffnung unter den Florett-Fechterinnen, Carolin Wutz vom FC Tauberbischofsheim, musste sich beim 24. Juniorinnen-Weltcup am Wochenende in Waldkirch mit dem dritten Platz zufrieden geben. Trotzdem hat die Europameisterin ihrer Altersklasse weiterhin beste Chancen, den Gesamtweltcup zu gewinnen. Die Fechterinnen aus der Region scheiterten dagegen schon in der Qualifikation.
„Ich will einfach Spaß haben“, sagt Carolin Wutz. Die 18-Jährige gibt sich locker und will von einer Favoritenbürde nichts wissen. Spätestens seit sie im November bei der Europameisterschaft ganz oben auf dem Treppchen landete und anschließend auch die Führung in der Weltrangliste übernahm, ist sie jedoch die Gejagte. Seit einem knappen Jahrzehnt ist Wutz die erste Deutsche mit guten Aussichten auf den Sieg im Gesamtweltcup der Junioren. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sie in der Waldkircher Kastelberghalle der Französin Virginie Ujlaky und der Italienerin Carolina Erba die Plätze eins und zwei überlassen musste. „Wir sind glücklich, dass sie so stabil ficht“, sagt Sven Todt, Bundestrainer der Florett-Juniorinnen und räumt ihr Chancen auf einen zukünftigen Platz im Nationalteam ein. „Man muss bei den Junioren unter den besten zehn sein, um später dann den Anschluss bei den Aktiven zu schaffen“, sagt Todt.
Die Top-Ten erreichte in Waldkirch nicht nur Wutz. Auch mit dem Gesamtergebnis seiner Mannschaft konnte Todt mehr als zufrieden sein: Die Plätze drei bis sieben gingen allesamt an deutsche Fechterinnen. Das lag aber auch daran, dass mehrere Spitzenfechterinnen beim zeitgleich im italienischen Como stattfindenden Weltcup der Aktiven antraten, bei dem es um die Qualifikation für Olympia in Athen ging – für Wutz derzeit noch ein zu hohes Ziel, immerhin kann sie noch zwei Jahre in der Juniorenklasse fechten. „Das Ziel für sie ist Olympia 2008“, sagt Todt.
Aber auch ins abgespeckte Starterfeld schafften es Christiane Zwicker vom Fechtclub Konstanz und Carolin Blattmann vom SV Waldkirch nicht. Sie scheiterten abgeschlagen in der Qualifikation am Samstag. Blattmann habe ohnehin „nur zum Spaß“ teilgenommen, sagt Rüdiger Schierz, Vorsitzender der Fechtabteilung des SV. In Waldkirch wird in erster Linie mit dem Degen gefochten. Aber auch ohne eigene sportliche Erfolge waren die Veranstalter zufrieden und konnten ihren Ruf als routinierte Veranstalter des internationalen Turniers untermauern. 112 Sportlerinnen aus 16 Nationen und drei Erdteilen gingen an den Start, nicht ganz so viele wie im vergangenen Jahr. Dafür war der Publikumszuspruch größer. Rund 300 Zuschauer verfolgten das Finale am Sonntagnachmittag.
Von unserem Mitarbeiter Jonas Martiny