Beim 24. Florett-Weltcup der Juniorinnen: Gegen Turniersiegerin unterlegen

Carolin Wutz (Tauberbischofsheim) musste sich im Halbfinale Virginie Ujlaky geschlagen geben – Glänzende deutsche Bilanz in Waldkirch: Fünf unter den letzten Acht

Waldkirch (br). Das 24. Weltcup-Turnier der Florett-Juniorinnen hielt was es versprach. Eine hervorragende Besetzung mit 112 Teilnehmern und 16 Ländern sowie eine Demonstration des Fechtsports. Als Siegerin verließ die Französin Virginie Ujlaky nach einem 15:8 Sieg gegen die Italienerin Carolina Erba die Planche. Ihre derzeitige Spitzenposition bestätigte Carolin Wutz vom FC Tauberbischofsheim, die den 3. Platz vom Vorjahr wiederholte und ihre Führung in der Weltrangliste ausbaute. Ihr großes Ziel ist im April die Junioren-WM in Bulgarien.

112 Teilnehmerinnen aus 16 Nationen – dazu eine sehr starke Besetzung, stellte Paul Neckermann (Tauberbischofsheim) vom Technischen Direktorium fest, gefehlt haben nur die starken Russinnen sowie die besten Italienerinnen. Die Gunst der Stunde nutzten so die deutschen Florettfechterinnen, die fünf von acht Finalistinnen stellten. Sandra Bingenheimer und Viola Haenlein bestätigten ihre Leistungen von der letzten Kadetten-Weltmeisterschaft als sie dort im Finale standen. Eine „tolle Sache“ kommentierte Sven Todt, der Bundestrainer der Kadetten und Junioren, das Eindringen in die Runde der letzten acht mit dem 5. Platz von Sandra Bingenheimer, Luisa Ruppert (6.) und Viola Haenlein (7.), alle vom FC Tauberbischofsheim (TBB). Enttäuscht zeigte sich Todt allerdings mit dem 33. Platz von Maria Bartkowski (Tauberbischofsheim); der Weltranglistensechzehnten, „das darf nicht passieren“, schüttelte er den Kopf. Dagegen hatte er ein Lob für die deutsche Vizemeisterin Martina Zacke parat, die bereits zum fünften Male in Waldkirch antrat. Mit dem Eindringen in das Halbfinale bestätigte die neunzehnjährige Berlinerin ihren dritten Platz beim Junioren-Weltcup in Polen. Im Kampf um den Einzug in das Finale lag sie gegen die Italienerin Carolina Erba aber bald zurück und verlor mit 8:15.

Den Start verschlafen

Im zweiten Halbfinale verschlief die große deutsche Hoffnung, Carolin Wutz (FC TBB) mit 0:5 den Start, wie ihre Trainerin Rozalia Gombos feststellte. Gehandicapt war sie aber auch durch eine im Vorkampf zugezogene Verletzung. Die Weltranglistenerste und amtierende Europameisterin kämpfte sich zwar auf 7:7 heran, ließ dann aber wieder die starke Französin Virginie Ujlaky davon ziehen und musste sich mit 12:15 geschlagen geben. Mit dem 3. Platz – wie im Vorjahr – sammelte Carolin Wutz aber dennoch weitere 20 Punkte, vergrößerte ihren Vorsprung in der Weltrangliste recht deutlich und kam ihrem Ziel ein bedeutendes Stück näher – den Gewinn des diesjährigen Weltcups.

Kein Zufallstreffer war das Finale für Virginie Ujlaky und Carolina Erba, die zuletzt durch sehr gute Turnierergebnisse auf sich aufmerksam machten, so auch die Hallensprecherin und Rollstuhlfechterin Esther Weber-Kranz, die gleichzeitig die Deutsche Olympische Gesellschaft vertrat. Die 18-jährige Mailänderin wurde zuletzt Dritte der italienischen Meisterschaft und Ujlaky wurde letzte Woche gar französische Vizemeisterin. Die 19-jährige Juniorenfechterin aus Paris zog gleich mit 8:4 davon und verließ mit 15:8 Treffern als Siegerin die Planche. Wie auch die anderen Finalistinnen durfte sie einen schönen Orgelpokal und sie als Turniergewinnerin 32 Ranglistenpunkte mit nach Hause nehmen. Der FIE-Beobachter zeigte nicht nur durch den Sieg seiner Landsmännin ein strahlendes Gesicht. Der Franzose Eric de Coninck lobte die sehr gute Organisation und den Ablauf des 24. Weltcup-Turniers in Waldkirch.