Mit der Bilanz zufrieden

Waldkircher Degenfechterinnen fehlt ein Quäntchen Glück zu einem noch besseren Abschneiden

FECHTEN (bl). Ein 19. und 25. Platz für Katharina und Carolin Blattmann, der siebte Platz in der Mannschaftswertung – die Bilanz bei der deutschen A-Jugend-Degen-Meisterschaft (wir berichteten) konnte sich aus Waldkircher Sicht sehen lassen. Schließlich hatten es die Waldkircher Fechterinnen gegen die Hochburgen wie Heidenheim, Tauberbischofsheim oder Bonn sehr schwer.

Bundestrainer Manfred Kaspar bescheinigte Waldkirch „jedenfalls außerordentlich gute A-Jugendfechterinnen“. Und er freute sich über eine Premiere: Am Wochenende war in der Orgelstadt erstmals eine neue Melderanlage im Einsatz, eine Investition in die Zukunft des Vereins. 95 Teilnehmerinnen kämpften auf zwölf Bahnen der Kastelberghalle hart, um jeden Treffer wurde gerungen. Es gab Freudenschreie, Jubelsprünge – aber auch Enttäuschungstränen kullerten, so wie bei der für den SV Waldkirch startenden Isabell Legat. Bereits in der zweiten Runde kam für die Freiburgerin frühzeitig das Aus. Ein einziger Treffer in drei Gefechten fehlten der 17-Jährigen zum Weiterkommen. Dreimal konnte die 25. der deutschen Rangliste bei einem 4:4 nicht den entscheidenden Treffer setzen, was ihr „nur“ den 53. Platz einbrachte. Nicht zu halten war dagegen die gleichaltrige Carolin Blattmann in den Vorrundenkämpfen. Geradezu explosionsartig fegte sie ihre Konkurrentinnen von der Planche. Selbst in der Gruppe mit den deutschen Spitzenfechterinnen Vanessa Epp (Buchen), Julia Kirschen und Lilly Proft (beide Berlin) sowie ihrer südbadischen Kontrahentin Laura Pitzner (Konstanz) stürmte sie in der zweiten Zwischenrunde an die Spitze und in die Runde der letzten 32, ihrem großen Ziel. Jessica Burnatowski (Soest), die Sechstplatzierte der DFB-Rangliste, war dann doch eine Nummer zu groß, Carolin Blattmann verlor mit 10:15. Im ersten Hoffnungslauf entschied der letzte Treffer von Martina Frank (Heidenheim) zum 14:15 gegen die Waldkircher Degenfechterin, was ihr aber den 25. Platz einbrachte, im Vorjahr war sie noch 43. gewesen. Blattmanns 15-jährige Schwester Katharina musste sich von Anfang durchbeißen, schaffte aber den Sprung in das 32er-Feld mit einer K.o.-Runde. Nach einem ungefährdeten 15:8-Erfolg musste die deutsche B1-Meisterin von 2001 ihre Kräfte mit der Viertplatzierten der DFB-Rangliste messen. Sie hielt sehr gut mit, zog jedoch mit 13:15 gegen Annecathrine Loetz (Heidelberg/Rohrbach) den Kürzeren. Im ersten Hoffnungslauf lag Katharina Blattmann, vergangenes Jahr in Neu-Ulm noch 32., lag mit 12:6 gegen Perrine Snincinski (Tauberbischofsheim) in Führung, zeigte danach aber Nerven und unterlag unglücklich mit 14:15 Treffern. Ihr 19. Platz brachte der Realschülerin dennoch zwei Punkte in der deutschen Rangliste ein, in der sie ihren 23. Platz bestätigte. Im Mannschaftskampf hatte sich das Team um Vereins- und Verbandstrainer Aubert Sirjean am Sonntag viel vorgenommen. Nach zwei Siegen stand mit dem OFC Bonn der erste große Prüfstein bevor. Vor der neuen, großen Finalmelderanlage zeigten sich die Waldkircherinnen sehr konzentriert und erfochten sich einen vor allem in dieser Höhe nicht erwarteten, klaren 45:31-Erfolg. Im Viertelfinale wartete Heidenheim mit gleich drei Fechterinnen aus den Top Ten der deutschen Rangliste. Trotz aller Gegenwehr verlor Waldkirch mit 31:45 Treffern. Dennoch konnten Katharina und Carolin Blattmann, Isabell Legat und Ersatzfechterin Cornelia Bleyer mit ihrem siebten Platz zufrieden sein. Sie scheiterten immerhin am späteren Mannschaftsmeister Heidenheim. Manfred Kaspar, der seit 1988 tätige Bundestrainer im Bereich Frauen-Degen, lobte die angenehme Atmosphäre in Waldkirch – wie auch der Turnierleiter und Fachwart Frauen-Degen vom Deutschen Fechter-Bund, Erich Ophüls. Er würde gerne wieder zu einer DM nach Waldkirch kommen.