Landrat Hanno Hurth gibt Kreisturnhalle wieder den Sportlern zurück

Kreiseigene Halle war ein Jahr lang Flüchtlingsunterkunft – Landrat und OB Götzmann dankten den Vereinen für ihr Verständnis

Waldkirch (hbl) Landrat Hanno Hurth freute sich zusammen mit Oberbürgermeister Götzmann, die Kreisturnhalle wieder ihrer eigentlichen Funktion zurückgeben zu können. Nach einem Jahr Nutzung als Flüchtlingsunterkunft bedankte sich der Landrat bei den Vereinen mit dem Karate-Dojo Kollnau, den Elztäler Hobbysportlern sowie den Volleyballern, Turnern und vor allem bei den Fechtern des SVW für das gezeigte Verständnis beim Wegfall der Trainingshalle.

Landrat Hanno Hurth und OB Roman Götzmann geben Kreisturnhalle wieder an die Vereine zurück
Landrat Hanno Hurth und OB Roman Götzmann geben Kreisturnhalle wieder an die Vereine zurück

Der Landrat hatte eingeladen, um mit den bisherigen bzw. früheren Nutzern die Wiederinbetriebnahme der Waldkircher Kreisturnhalle in der Merklinstraße zu „feiern“. Hanno Hurth sprach in der Sporthalle des Beruflichen Schulzentrums (BSZ) von einer „harten aber unumgänglichen Entscheidung“, diese vor einem Jahr direkt nach den Sommerferien als Flüchtlingsunterkunft nutzen zu müssen. Doch jetzt sei er froh, dass er die kreiseigene Sporthalle im Beisein der Nutzer wieder ihrer eigentlichen Funktion als Sportstätte zurückgeben könne.

Die Fechter sind bereits wieder eingezogen, denn sie waren als südbadischer Stützpunkt mit der Landestrainerstelle am ärgsten betroffen. Die anderen werden nach den Ferien folgen wie die Schüler des Beruflichen Schulzentrums und die Vereine. So werden die Elztäler Hobbysportler, der Karate-Dojo Kollnau e. V., sowie die Volleyballer und Turner des Sportvereins (SV) Waldkirch nach der Sommerpause ihren Trainingsbetrieb voller Freude wieder aufnehmen.

Landrat Hanno Hurth und OB Roman Götzmann geben Kreisturnhalle wieder an die Vereine zurückUdo Eichmeier, der SVW-Fechtabteilungsleiter, bedankte sich im Namen der Vereine und Rückkehrer sowie des anwesenden SVW-Vorstandes mit Rüdiger Schirmeister an der Spitze, dass das Landratsamt Emmendingen die Sporthalle wieder freigegeben hat. Es war für alle eine schwierige Zeit, vor allem für die Fechter. Als südbadischer Stützpunkt und Zentrum für Nachwuchs-Leistungssport des Deutschen Fechter-Bund haben sie unter den schwierigen und gekürzten Trainingsbedingungen doch sehr gelitten und auch an Boden verloren. Diesen gelte es nun wieder aufzuholen und nach den Sommerferien verstärkt zu trainieren. Der Dank von Eichmeier galt neben den Eltern auch Vereinstrainer Andy Langenbacher, der mit den mobilen Trainingsgeräten hin und her fahren musste.

Umnutzung in eine Flüchtlingsunterkunft unvermeidbar gewesen

Zuvor bat Landrat Hanno Hurth im Beisein der Sportler nochmals rückblickend um Verständnis. Seit 2012 seien 3.000 Flüchtlinge in den Kreis gekommen. Der Höhepunkt war im August des vergangenen Jahres mit 1.500 Flüchtlingen. Im November musste der Landkreis wöchentlich für 60 Flüchtlinge pro Woche ein Dach über den Kopf besorgen. Um gegenüber den Gemeinden mit gutem Beispiel voranzugehen, war es unerlässlich, die zwei Kreisturnhallen in Beschlag zu nehmen, so diese in Waldkirch. In dieser Notsituation sei diese Entscheidung unvermeidbar gewesen. Die Umnutzung in eine Flüchtlingsunterkunft für Erstaufnahmefälle habe gut funktioniert, lobte Hurth das Engagement der Stadt Waldkirch, die bei der Suche nach Ausweichquartieren mitgeholfen habe.

Integration bleibt wesentliche Aufgabe

Landrat Hanno Hurth und OB Roman Götzmann geben Kreisturnhalle wieder an die Vereine zurückWaldkirchs Oberbürgermeister Roman Götzmann bestätigte, dass die Situation auch für die Stadt eine große Herausforderung darstellte. Die Herausforderungen an die Vereine und hier insbesondere an die Fechter, seien enorm gewesen. Doch nach fast einem Jahr könne man jetzt „eine gute Nachricht“ überbringen. Die Aufgaben im Bereich der Flüchtlinge werden indessen nicht weniger. Der Dank des OB galt dem DRK, den ehrenamtlich Tätigen und auch den Anwohnern. Hervorzuheben sei, dass von den Anwohnern keine einzige Beschwerde eingegangen sei. Die Grundlagen für eine reibungslose Integration seien gelegt worden. Die Arbeit gehe nun erst richtig los, ergänzte der Landrat, und nannte die Integration, die Sprachkurse und anderes mehr.

Nach einem Jahr wieder Sporthalle

Die BSZ-Schulleiterin Barbara Berhorst beschrieb die Aufgaben ihrer Schule mit den Berufsvorbereitungsklassen. Über den Sport und die Freizeit können die Jugendlichen besser die deutsche Sprache kennenlernen. Landrat Hurth warb bei den Vereinen, hier mitzuhelfen die Flüchtlinge zu integrieren und machte auf einen Fördertopf des Badischen Sportbundes aufmerksam.

Sein abschließender Dank galt nochmals der Berufsschule, der Stadt und den betroffenen Sportvereinen und lud sie zu einem Glas Saft ein, wobei sich nette und interessante Gespräche entwickelten. Im Hintergrund nahmen die jungen Fechter die BSZ-Sporthalle bereits in Beschlag und lieferten sich in alt gewohnter Umgebung die ersten Gefechte. Ein Zeichen, dass die ein Jahr umfunktionierte Kreisturnhalle wieder das ist, was sie eigentlich sein soll – eine Sporthalle, was Landrat Hurth mit Freude und Genugtuung registrierte.

Landrat und Oberbürgermeister im GesprächGespräche am Rande