Esther Weber trägt die Fackel ganz in der Nähe der Tower Bridge

Die ehemalige Rollstuhlfechterin ist Fackelträgerin bei den Paralympischen Spielen in London

Esther Weber

Waldkirch (hbl). Esther Weber freut sich mächtig. Die einstige Weltklasse-Rollstuhlfechterin des SV Waldkirch wurde als Fackelträgerin zu den Paralympischen Spielen 2012 nach London eingeladen. 20 Jahre nach ihrer Goldmedaille bei den Paralympics in Barcelona ist dies für Esther Weber ein besonderer Moment – zumal am Mittwoch, 29. August, dem Tag der Eröffnung und in der Nähe der berühmten Tower Bridge.

Sie konnte es kaum fassen, als sich das Paralympische Fackellaufteam aus London bei ihr meldete. Ob sie Trägerin des paralympischen Feuers werden wolle? Natürlich ja, obwohl Esther Weber alle Kosten selber tragen muss. Von 1992 bis 2004 hat sie für den SV Waldkirch und FC Tauberbischofsheim als Rollstuhlfechterin selbst an vier Paralympischen Spielen teilgenommen und kennt somit den großen Geist dieser Wettkämpfe. Nur zwei Deutsche seien nach London als Fackelträger eingeladen worden, erzählt die frischgebackene Betriebswirtin, was sie wahnsinnig stolz mache. Sie betrachte dies als große Ehre und Wertschätzung ihrer einstmaligen nationalen und vor allem internationalen Erfolge. Und das Besondere dabei: Vor genau 20 Jahren gewann sie 1992 als 24-Jährige in Barcelona Gold und wurde im Degen Paralympicsiegerin und Bronze mit dem Florett. Weitere drei Paralympische Spiele mit etlichen Medaillen folgten: 1996 in Atlanta, 2000 in Sydney und 2004 in Athen.

Zu den 5. Paralympischen Spielen – als Fackelträgerin

Nun freut sie sich, die olympischen Spiele der Behinderten aus einer andere Sicht kennen zu lernen und trotzdem aktiv dabei sein zu können. Obwohl die in Gutach lebende Esther Weber alles selbst finanzieren muss, nimmt sie ihre beiden Kinder Sarah-Kim und Daniel mit, um  ihnen diese einmalige Atmosphäre selbst erspüren zu lassen, die sie von 1992 bis 2004 selbst erleben durfte. Einer der Höhepunkte wird auch die Teilnahme der Eröffnungsfeier im Olympiastadion sein. Nur zwei Wochen nach den olympischen Spielen finden vom 29.8. bis 9.9.2012 in London die nächsten großen Spiele, die paralympischen Wettkämpfe statt.

Doch im Mittelpunkt steht für einstige Rollstuhlfechterin die Teilnahme am Fackellauf mit dem paralympischen Feuer, wozu ihr auch Fechtabteilungsleiter Andreas Haasis-Berner und all die Fechter des SV Waldkirch herzlich gratulieren. Esther Weber wird am Mittwoch, also im letzten 24-Stunden Staffellauf- an der Reihe sein. Gegen 13.14 Uhr wird sie die Fackel übernehmen und auf einer Länge von 130 Metern tragen dürfen. Mitten im Herzen von London wird sie als „Torchbearer“ die paralympische Flamme übernehmen, ganz in der Nähe der Tower Bridge, auf der das Logo der Spiele über der Themse hängen wird. Unzählige Menschen werden ihr wohl zujubeln.

Weitere Informationen: http://www.london2012.com/