Waldkircher Fechtabteilung zwei Tage lang ein guter Gastgeber für Nachwuchsfechter aus ganz Deutschland
Ein beeindruckendes Bild in der Kastelberghalle: die Bundesflagge, 16 Länderfahnen, ein Tisch voller Medaillen und Achatscheiben, eine imposante Hochbahn und die Nationalhymne bei den Siegerehrungen. Waldkirch war ein exzellenter Gastgeber für nahezu 200 U15-Degenfechterinnen und Fechter aus der ganzen Bundesrepublik. Dafür gab es höchstes Lob vom veranstaltenden Deutschen Fechter-Bund an die ausrichtende Fechtabteilung des SV Waldkirch.
Wochenlange Vorbereitungen liegen hinter der SVW-Fechtabteilung und dem Förderverein Fechten. Wenn schließlich zum Schluss alles passt, ist die Erleichterung bei den Verantwortlichen zu spüren. Kommt dann noch Lob von anderer Seite hinzu, umso besser. So geschehen während den Deutschen Meisterschaften (DM) der U15 im Herren- und Damendegen in der Kastelberghalle. Nach Swen Strittmatter, dem Präsidenten des Südbadischen Fechterbund aus Rheinfelden, brauche man sich nicht zu verstecken.
DFB-Vertreter: viel Herzblut bei der Ausrichtung
Matthias Henkelmann, Turnierleiter und Wettkampfmanager des Deutschen Fechter-Bund (DFB), war voll des Lobes. Alles sei super gelaufen, er sei sehr zufrieden wie die zwei Meisterschaftstage abgelaufen sind. Es sei toll, wie so ein kleiner, rühriger Verein mit so viel Herzblut solch eine Mammutveranstaltung durchführt. Davon könne man beim DFB noch mehr gebrauchen. Denn es werde immer schwieriger, Vereine mit ihren ehrenamtlichen Kräften für die Ausrichtung einer nationalen Meisterschaft zu finden.
Sehr gute Werbung für Waldkirch
Hinzu kommt, dass bei der Waldkircher Fechtabteilung exzellent gearbeitet werde, alles bestens vorbereitet wurde. Eine ausreichende Anzahl der Bahnen, eine gut funktionierende Technik und Melderanlagen, die Infrastruktur stimmt. Er habe schon andere Meisterschaften erlebt, so der Vorsitzende des Technischen Direktoriums des Turniers. Die in erstmals aufgebaute neue Hochbahn findet er toll, ein perfekter Hingucker. Und noch eines betont der Heidenheimer DFB-Funktionär. Eine zweitägige Meisterschaft, bei der die Fechter, Trainer, Betreuer und auch Eltern am Vortag schon anreisen, sei kein zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor für die Kommune und rechnet sogar vor, was ein Gast pro Tag umsetzt. Wenn dann noch alles bestens über die Bühne geht „macht ihr tolle Werbung für Waldkirch“, so die Einschätzung und Kompliment von Matthias Henkelmann vom DFB.
SVW-Fechtabteilung ein guter Gastgeber
Der Dresdener Trainer Moez Fehri sieht dies auch so. Und der frühere Bundestrainer und jetzige Coach aus Heidenheim, Piotr Sozanski ergänzt „Wir fühlen uns wohl und kommen immer wieder gerne nach Waldkirch“. Die Darstellung und Erscheinungsbild in der Halle stimmen. Er als Gast merke, dass Fechten gezeigt und vorgelebt werde, so Jürgen Busch. Auch die Details lobt er und zeigt auf den Siegertisch.
Preise der Sparkasse, Siegerehrung
Jeder und jede Siegerin erhält ein Geschenk der Stadt und zusätzlich als Pokal eine außergewöhnliche Achatscheibe, dies anknüpfend an die jahrhundertealte Waldkircher Tradition der Edelsteinschleiferei, erklärt der Fördervereinsvorsitzende und Stadtkenner Andreas Haasis-Berner bei der Siegerehrung. Für die Mannschaft sind die Scheiben aus einem Stein geschnitten worden, auch ein Symbol Teil eines ganzen Teams zu sein. Er dankt dabei der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, die die wunderschönen Achatscheiben als Preis der Sparkasse gestiftet haben. Sein Dank galt aber gleichzeitig den anderen Unterstützern mit den Stadtwerken, dem Europa-Park und der Firma Hummel für die jahrelange Unterstützung der Abteilung, des Breiten- und Spitzensports.
Dies mache man gerne, erklärt Peter Kleiner als Leiter des Waldkircher Sparkassen-Finanzzentrums. Er hat am Sonntag zusammen mit Abteilungsleiter Andreas Kaltenbach und Fördervereinsvorsitzender Andreas Haasis-Berner die Siegerehrung vorgenommen.
Am Samstag gratulierten der südbadische Fecht-Präsident Swen Strittmatter (Rheinfelden), der nordbadische Präsident Benjamin Denzer sowie der Landtagsabgeordnete Niko Reith aus Tuttlingen, der als früherer Fechter gerne wieder nach Waldkirch gekommen ist. Zuvor hatte die einstige SVW-Rollstuhlfechterin Esther Weber die Finalgefechte fachkundig moderiert, bevor am Ende die Nationalhymne die Siegesfeier beendete, die man so eigentlich nur aus dem Fernsehen kennt.
Viele Helfer, wertvoller Dienst des DRK
Der gastgebende Abteilungsleiter Andreas Kaltenbach zeigt sich sichtlich zufrieden. Viele Helfer vor und hinter den Kulissen haben zum Gelingen beigetragen. Ein großes Lob zollte er dem DRK Waldkirch für den ehrenamtlichen Einsatz und dem Bereitstellen des Krankentransportwagens mit dem Bereitschaftsleiter und Sanitätshelfer Jan Urrigshardt, Sarah Bayer und Praktikantin Lisa Gühr. Nichts Schwerwiegendes, Kleinigkeiten wie Prellungen; Pflasterausgaben fielen immer wieder an, berichtet der DRK-Bereitschaftsleiter. Im Hintergrund musste die Fechtabteilung auch jeweils einen Arzt organisieren genauso wie banale Dinge wie ein Materialstand durch einen Fechtausrüster oder die Waffenkontrolle und Reparaturmöglichkeit, für die der langjährige technische Turnierbetreuer des DFB, Karl-Heinz Ohlig aus Offenbach im Einsatz war.
Etwas mulmig war es Kaltenbach bei der Ausrichtung seiner ersten DM als Abteilungsleiter schon. Doch sein Planungsteam mit dem Förderverein zog mit, der Auf- und Abbau in beiden Hallen funktionierte genauso wie die Unterstützung bei der Technik mit Alexander Fuchs und Hubert Schäfer. Die Eltern halfen vor allem im Kiosk, der bei der großen Teilnehmerzahl und Gästeschar stark gefordert wurde. Doch auch hier hatten Julia Masinde und Kersten Kaltenbach alles im Griff. Selbst da lobte der DFB-Vertreter die reichhaltige Auswahl und Qualität des Essens- und Getränkeangebots. Unterstützung erfuhr Kaltenbach und seine Mannschaft auch von der Stadtverwaltung, um sich so von der besten Seite präsentieren zu können. Rundum eine gelungene Veranstaltung, die Ausrichtung der 15. Deutschen Meisterschaft, so dass man sich wohl trotz aller Arbeit wieder um solch eine Top-Sportveranstaltung bewerben werde.