Die Fechtabteilung des SVW darf sich freuen, Julius Ruppenthal und Philine Kaltenbach sind vom Landeskader in den Bundeskader NK 2 (U17) des Deutschen Fechter-Bund berufen worden.
Philine Kaltenbach (Jahrgang 2006) und Julius Ruppenthal (2005) gehörten schon vor Corona zu den hoffnungsvollen Talenten der Waldkircher Fechtabteilung. 2019 holte Julius den Deutschen B2-Meistertitel und Philine wurde im gleichen Jahr Dritte der Deutschen B1-Meisterschaft im Damendegen. Zuletzt standen beide SVW-Degenfechter im Landeskader der IG Baden-Württemberg und wurden schon in der U17-Nationalmannschaft verschiedentlich eingesetzt.
Die beständigen Leistungen führten in diesem Jahre dazu, dass beide vom Deutschen Fechter-Bund (DFB) in den jeweils achtköpfigen deutschen Nationalkader NK2 im Jahrgang 2005 und 2006 (NK1 sind die U20-Jahrgänge) berufen wurden. Die 16-jährige Philine Kaltenbach aus Mundingen zeigt damit, dass der Fechtsport auch für Mädchen attraktiv und zugleich erfolgreich sein kann. Bereits in der Mannschaft Deutschland II hat sie internationale Erfahrung gesammelt. Dabei habe sie viel gelernt, vor allem was den Teamgeist betrifft. Die Schülerin des St. Ursula-Gymnasiums in Freiburg betrachtet die Aufnahme in den NK2 als Auszeichnung und Ehre zugleich. Sie erhofft sich dadurch mehr Unterstützung und Förderung beispielsweise durch zentrale Lehrgänge. Für sie ist dies ein enormer Antrieb und Motivation für das mehrtägige Training pro Woche und die weiten Reisen zu den Turnieren.
So sieht es auch Julius Ruppenthal, der Sohn des südbadischen Landestrainers. Der NK2-Kader bedeute nochmals eine Steigerung, wenngleich er bisher schon im deutschen U17-Team gefochten habe. Jetzt warten mehrtägige Kaderlehrgänge mit den U20-Kaderfechter und mit den besten deutschen Senioren. Das bedeute eine anspruchsvollere Ebene und neue Qualität, so der Freiburger Gymnasiast. Er, aber auch seine Vereinskollegin Philine, können dabei viel lernen und eine Schippe drauflegen.
Bestätigung des Landesleistungsstützpunkt in Waldkirch
Waldkirchs SVW-Fechtabteilungsleiter Andreas Kaltenbach sieht die Aufnahme in den Kader der besten acht deutschen Degenfechter als Bestätigung der kontinuierlichen Jugend- und Aufbauarbeit. Nicht umsonst sei Waldkirch 2013 vom DFB zum Zentrum des Nachwuchs-Leistungssport gekürt worden und ist auch Landesleistungsstützpunkt Degen der IG Fechten Baden-Württemberg.
Auch Andreas Haasis-Berner, der Vorsitzende des Fördervereins Fechten, sieht dies als Zeichen, dass sich der Fechtsport in Waldkirch auf dem richtigen Wege befindet. Die Unterstützung durch die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, der Stadtwerke Waldkirch, der Firma Hummel und des Europa-Park schlage sich neben der Förderung in der Breite auch im Spitzensport nieder wie auch immer wieder die Ergebnisse auf den nationalen und internationalen Turnieren beweisen.
Beide SVW-Fechter, Philine und Julius, haben es verdient, so Südbadens Verbandstrainer Jörg Ruppenthal, der in Waldkirch sein Stützpunkttraining abhält. Dies zeige, dass auch ein kleiner Verein und Verband eine wertvolle Nachwuchsarbeit für den DFB leisten kann. Die Nominierung sei Ansporn und blickt gleich in die Zukunft. Die nächste Saison gelte es, die U17-Leistungen im Juniorenbereich zu bestätigen und unter die Top 20 zu kommen, setzt sich der Landestrainer hohe Ziele.
Heranführen zu den Junioren – Ex-Waldkircherin hat dies hinter sich
Für DFB-Sportdirektor Sven Ressel (Bonn) ist das Heranführen der NK2-Athleten für die Junioren-Wettbewerbe wegweisend, so sein Urteil nach der Bewertung der jüngsten EM- und WM-Ergebnisse im Kadetten- (U17) und Juniorenalter (U20). Hier zeige sich, ob ein guter Übergang in die Senioren-Altersklasse (frühere Aktive) perspektivisch gelingen kann. Nach der EM und WM sieht Ressel viel Entwicklungspotential. Viele Fechter seien fechterisch gut ausgebildet, oftmals fehle ihnen jedoch das taktische, situative Verständnis und auch die mentale Stärke.
Auch daran soll in Waldkirch gearbeitet werden. So will Vereinstrainer Andy Langenbacher an dem einen und anderen Schräubchen drehen. Bei Philine beispielsweise soll gerade die mentale Seite aufgearbeitet werden, hat sie doch bei den knappen Gefechten schon oft den entscheidenden Treffer gegen sich setzen lassen müssen. Vielleicht hilft ihr auch einen Blick nach Leverkusen.
Denn dort hat sich eine Ex-Waldkircherin fest in der deutschen Spitze der Senioren (Aktive) etabliert und ist Mitglied der deutschen Degen-Nationalmannschaft. Alexandra Ehler (27 Jahre) hat zuletzt mit dem deutschen Team im ersten Saison-Weltcup in Tallin (Estland) den 2. Platz erkämpft und im März errang sie beim Degen-Grand Prix in Budapest Platz 15 und war beste Deutsche. Von Waldkirch über Heidenheim hat sich Alexandra Ehler fest in Leverkusen etabliert und liegt auf Platz 2 der deutschen Degenrangliste.