Deutscher Mannschafts-Veteranen-Meistertitel für die Degenfechterinnen Stihl, Folz und Tebel-Haas – Reise nach Erfurt hat sich gelohnt
Sie sind über sich hinausgewachsen, haben zweimal den Favoriten aus Essen besiegt und das Finale gegen Leipzig/Radebeul mit 5:3 gewonnen. So wurden die Degenfechterinnen Judith Stihl, Iris Folz und Silke Tebel-Haas mit der Startgemeinschaft Waldkirch/Freiburg deutscher Veteranen-Mannschaftsmeister in Erfurt.
Silke Tebel-Haas hat bei ihrem Vereinswechsel zur Freiburger Turnerschaft (FT) ihren damaligen Vereinskolleginnen der Fechtabteilung Waldkirch versprochen, sie bei der nächsten Deutschen Meisterschaft zu verstärken. Als nun die Veteranen-DM im Damendegen vom Herbst 2021 jetzt im Mai nachgeholt wurde, war es soweit, denn ein Verein kann aus demselben, südbadischen Landesverband eine Fechterin ausleihen. So gingen die SVW-Athletinnen Iris Folz und Judith Stihl zusammen mit der neuen FT-Fechterin Silke Tebel-Haas als Startgemeinschaft Waldkirch/Freiburg auf die Planche.
Während in der Vorrunde alle 9 Gefechte ausgetragen wurden, reichte in der Finalrunde der besten Acht zum Weiterkommen jeweils ein Mannschaftssieg mit 5 gewonnenen Gefechten. Im Halbfinale kam es zum erneuten Aufeinandertreffen gegen den Favoriten und an Nummer eins gesetzten EFG Essen. Nach dem 5:4 in der Vorrunde gelang den einstigen Trainingspartnerinnen aus Waldkirch erneut das Kunststück, das favorisierte Essener Team sogar mit 5:3 Gefechten zu besiegen.
Starkes Finalgefecht mit geschlossener Mannschaftsleistung
Im Kampf um Gold und den Titel wechselte gegen die Startgemeinschaft Leipzig/Radebeul mehrfach die Führung, nachdem Judith Stihl ihr Auftaktgefecht etwas überraschend verlor. Dadurch waren die Mannschaftskameradinnen umso mehr gefordert. Sie ließen Leipzig/Radebeul nicht davonziehen, dennoch hatten die Finalgegnerinnen mit einem 3:2 Vorsprung eine gute Ausgangsposition. Doch Iris Folz glich mit einem 5:1 Sieg zum 3:3 aus und Judith Stihl holte sich mit einem 5:2 wieder die Führung zurück. Für Leipzig/Radebeul ging es dann um alles oder nichts. Iris Folz ließ sich nicht beirren, legte einen Riesenkampf hin und gewann ihr Gefecht mit 5:4 gegen Silvana Thümmler. Der Sieg und deutsche Meistertitel waren somit nach fünf gewonnenen Gefechten nicht mehr zu nehmen. Das letzte Gefecht von Silke Tebel-Haas war damit überflüssig geworden.
Toller Teamgeist und zweiter DM-Titel für Judith Stihl
„Unglaublich“, die Freude von Iris Folz war unbeschreiblich groß. Selbst die zweite SVW-Fechterin, Judith Stihl, die erfahrenste und mehrfache Medaillengewinnerin bei deutschen Meisterschaften, war hin und weg. „Meine Güte, die Mädels sind total über sich hinausgewachsen“, lobte sie ihre Mannschaftsgefährtinnen. Aber auch sie kann zurecht stolz sein, denn nach ihrem Einzel-Gold vor drei Wochen in der AK50 holte sie nun ihren zweiten deutschen Veteranen-Meistertitel.
Auch Silke Tebel-Haas schwebte auf allen Wolken und konnte den unerwarteten Erfolg der Startgemeinschaft Waldkirch/Freiburg kaum glauben. Entscheidend war die Freude am Fechten, die Willensstärke und der unglaubliche Teamgeist. Irgendwie sei es gelungen, dass jede es geschafft habe, ein entscheidendes Gefecht in Erfurt zu gewinnen. Der Lohn war die Goldmedaille, die sie natürlich beim nächsten Training zeigen mussten.
Sie fiebern mit dem SC Freiburg gegen Leipzig mit
Und, wir wollten mit unserem Sieg gegen Leipzig für die Fußballer am kommenden Samstag vorlegen, meinte Tebel-Haas süffisant. Schließlich trifft der SC Freiburg am Samstag im DFB-Pokalendspiel in Berlin auf Leipzig. Egal wie es dort ausgeht, ihren Sieg, Meistertitel und Goldmedaille gegen Leipzig haben die Fechterinnen bereits. Insofern können sie gelassen den Fußballern zuschauen, werden aber trotzdem kräftig mit fiebern und die Daumen drücken.