DM-Bronze: Degenfechter Hugo Lotter Dritter bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren

Gezielte Vorbereitung mit Vereinstrainer Langenbacher zahlte sich für den SVW-Fechter in Leverkusen aus

Hugo Lotter hat sich einen kleinen Traum erfüllt. Der Degenfechter des SV Waldkirch (SVW) wurde in Leverkusen Dritter bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren und holte sich Bronze. Nach einer gezielten Vorbereitung mit Trainer Andy Langenbacher focht Lotter ein Klasseturnier und scheiterte nur knapp im Halbfinale. Die Bronzemedaille ist jedoch sein bisher größter Erfolg.

DM der Junioren: Hugo Lotter mit seiner Bronzemedaille u. Vereinstrainer Andy Langenbacher

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die jungen Fechter des SVW freuten sich, als Juniorenfechter Hugo Lotter am Montag seine Medaille von den Deutschen Juniorenmeisterschaften aus Leverkusen mit ins Training brachte. Ein „Top-Ergebnis“ bewertete Südbadens Landestrainer Jörg Ruppenthal im südbadischen Fechtstützpunkt Waldkirch. Einen Platz unter den letzten Acht hatte er ihm schon zugetraut. Doch der 19-jährige Lotter wollte mehr. Das letzte halbe Jahr sei richtig gut gelaufen, so dass er mit Vereinstrainer Andy Langenbacher einen speziellen Trainingsplan erstellte mit dem ehrgeizigen Ziel: eine Medaille.

Doch dazu musste alles passen und es passte. Der Freiburger Abiturient und für den SV Waldkirch startend fand gut ins Turnier trotz den sehr heißen Temperaturen in der Fechthalle. Eng wurde es im Achtelfinale, als sich Hugo Lotter knapp mit 15:14 Treffern gegen Rudger Seidel (Heidenheim) durchsetzte. Im Viertelfinale dann eine relativ klare Angelegenheit. Der SVW-Fechter besiegte Lukas Kleiner (Tauberbischofsheim) klar mit 15:11 und stand somit im Halbfinale. Damit war ihm eine Medaille sicher, dennoch ging Lotter voller Motivation in den Kampf um den Einzug in das Finale.

Mit 4:1 ging Hugo Lotter in Führung, konnte diese bis zum 11:9 behalten. Doch setzte sich Lokalpatriot Dean Müller (Leverkusen) langsam durch und gewann zum Schluss mit 15:13. Der 19-jährige SVW-Fechter zeigte sich zunächst enttäuscht, es wäre mehr drin gewesen, doch körperlich war er dann doch ausgelaugt. Dennoch hörte man von ihm andere selbstkritische Töne. Er hätte seine bisherige Linie durchziehen und seinen Gegner kommen lassen müssen, resümierte im Nachhinein der im Halbfinale Unterlegene. Doch nach kurzer Zeit, strahlte Hugo Lotter wieder. Denn die Bronzemedaille und der 3. Platz sei ein „Superergebnis“, wozu ihm auch Fechtabteilungsleiter Udo Eichmeier gratulierte. Er und sein Vize Jochem Huberich können mehr als zufrieden. Denn nach den zwei Medaillen bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften mit Judith Stihl und Silke Tebel-Haas konnte der SV Waldkirch mit seinem Zentrum für Nachwuchsleistungs-Sport des Deutschen Fechter-Bundes erneut eine Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft auf der Habenseite verbuchen. Sogar Vereinstrainer Langenbacher erhielt eine Bronze-Plakette vom Deutschen Fechter-Bund für den großartigen Erfolg seines Schützlinges.

Gezielte Vorbereitung zu DM-Bronze

In seinem zweiten Juniorenjahr lief es für den 19-Jährigen aus Freiburg besser als gedacht. In der Vergangenheit hatte er schon immer –auch in der A-Jugend- gute Ergebnisse erzielt, doch der ganz große Coups wollte nicht gelingen. Als es aber im Dezember richtig rund lief, merkte er, dass da was gehen könne. Mit dem 3. Platz des bedeutenden internationalen Turniers in Offenbach – vergleichbar mit dem Niveau einer deutschen Meisterschaft- kehrte der SVW-Fechter in die Orgelstadt Waldkirch zurück.

Lotter und Vereinstrainer Andy Langenbacher schmiedeten einen Plan, der konsequent umgesetzt wurde. Auf dem Trainingsplan standen Stärkung der Geschwindigkeit, Reaktion, Fitness, Koordination und vermehrt Lektionen, viel mehr als sonst. So fuhr sein Vereinscoach auch öfters nach Freiburg, um seinem Schützling weitere Lektionen zu geben. In der Fechthalle des BSZ-Zentrums Waldkirch trainierten sie sogar nach den Stärken und Schwächen der möglichen Gegner.

Im Laufe der Wochen wurde der Takt und Intensität der Trainingseinheiten erhöht. Lotter fühlte sich gut vorbereitet, dass er in der deutschen Spitze mitfechten könne. Doch um ganz nach oben zu kommen, da fehlten in der Vergangenheit oft die berühmten letzten Prozent und daran haben er und sein Vereinstrainer gearbeitet. Selbst zuhause hat der seit 2012 für den SV Waldkirch Fechtende daran gearbeitet. So stand er jeden Abend zuhause vor dem Spiegel und übte Beinarbeit, „da war ich ein bisschen schwach“ gab er zu.

So fuhren Trainer und Hugo Lotter bestens vorbereitet nach Leverkusen. Der Lohn mit dem 3. Platz ist bekannt. Seinen 10. Platz in der deutschen Junioren-Rangliste berechtigt das Waldkircher Fechttalent nun auch, an Weltcup-Turnieren teilzunehmen. Ambitionen und Lust darauf habe er, sagt er selbstbewusst nach seinem bisher größten Erfolg. Schon in der A-Jugend hat er in Bratislava und Krakau zwei solche Weltcup-Turniere schon absolviert. Das wolle er nun bei den Junioren (18-20 Jahre) erneut versuchen.

Doch zunächst muss sich Hugo Lotter auf einen neuen Lebensabschnitt einlassen. Nach den Sommerferien zieht es ihn durch sein Studium in die Schweiz. Da muss er zuerst einmal schauen, wie er Studium und Training in Einklang bringen kann. Wenn er in Luzern so wie im letzten halben Jahr trainieren kann, sei er für die kommende Saison sehr zuversichtlich. Starten werde er weiterhin für den SV Waldkirch und bleibt seiner Fechtliebe treu.