Lob und Edelsteine bei den Deutschen Meisterschaften

Eine Menge Arbeit liegt hinter der SVW-Fechtabteilung und dem Förderverein – gutes Medienecho

Waldkirch (hbl). Eine rundum zufriedene Bilanz kann die SVW-Fechtabteilung nach den Deutschen A-Jugend Meisterschaften vor heimischer Kulisse ziehen. Exzellenter Sport, eine gute Organisation, viele Zuschauer, einen Fernsehbeitrag und eine gute Präsenz in der Öffentlichkeit und den Medien. Die nationalen Titelkämpfe waren eine sehr gute Werbung für den südbadischen Fechtstützpunkt.

DM A-Jugend Herrendegen 2014 in WaldkirchWaldkirch war am Wochenende der Nabel der Welt, zumindest für die 96 besten A-Jugendfechter und die zusätzlichen vielen Betreuer, Trainer, Begleiter und Eltern. Die Hotels und Zimmervermieter in Waldkirch und Umgebung waren sehr gut belegt, die Gastronomie profitierte von diesem sportlichen Großereignis. Doch am Samstag hieß es, in aller Frühe aus den Federn zum Frühstück, denn schon um 8.00 Uhr war Waffenkontrolle in der Kastelberghalle angesagt. Ralf Henze (Kaiserslautern), der Waffenwart des Deutschen Fechter-Bunds, hatte alle Hände voll zu tun, galt es doch, die Degen, die Fechtkleidung und die Maske zu prüfen. Auch die Passannahme mit Annette Zimmermann von der SVW-Fechtabteilung wurde voll in Beschlag genommen.

12 Bahnen, die dazugehörigen Melder, die EDV im Turnierdirektorium, die Technik – alles war gerichtet und schon ging es um 9.00 Uhr los. Der SVW musste neben dem DFB noch zusätzlich zwei Techniker stellen, um bei Bedarf eingreifen zu können. Zum Glück hielt alles, so Andreas Schultis und Alexander Fuchs, denn die Fechtbahnen sind mehr als in die Jahre gekommen und mussten schon etliche Male geflickt werden. Für die beweglichen Materialien wie die Waffen und Kleidung, dafür sorgte der DFB-Waffenwart während des Turniers und der Allstar-Ausrüster mit neuem Fechtmaterial zum Einkaufen.

Fechtabteilung und Förderverein voll im Einsatz

DM A-Jugend Herrendegen 2014 in WaldkirchDie Fechtabteilung war vor und während der Veranstaltung voll im Einsatz. Der 1. und 2. Vorsitzende Alexander Fuchs und Andreas Haasis-Berner waren die Ansprechpersonen für die Turnierleitung, der Förderverein mit dem Vorsitzenden Bernd Herrlich hielt ein wachsames Auge auf die wertvollen Siegerpokale. Die Verpflegung der Fechter und Zuschauer übernahm für den Förderverein das neue Kioskteam um Barbara Sitter und Iris Folz, die von den Eltern unterstützt wurden. Umlagert waren stets die Zwischenergebnisse am Aushang und den Bildschirmen. Thomas Fink hatte einmal mehr im Foyer eine Präsentation der Waldkircher Fechtabteilung laufen und eine Stellwand machte Werbung für das Orgelfest Ende Juni. Viele Presseartikel warben zudem für das neue Zentrum für Nachwuchs-Leistungssport des Deutschen Fechter-Bunds und gaben einen kleinen Einblick in das Vereinsleben.

Sehr erfreulich registrierten die zwei Vorsitzenden, dass zur Finalrunde der Ermittlung des Deutschen Meisters am Samstag sehr viele Besucher den Weg in die Kastelberghalle gefunden hatten, die Tribüne war fast voll besetzt. Viel Prominenz aus Sport und Politik säumten den Finalgefechten bei, auch die Sponsoren mit Geschäftsführer Dieter Nagel von den Stadtwerken und Regionaldirektor Jürgen Seemann von der Sparkasse waren vertreten; der Landrat hatte Silke Tebel-Haas geschickt. Die Medien zeigten Interesse, sowohl vom lokalen Bereich als auch vom Sport. Selbst TV Südbaden hatte die nationalen Titelkämpfe angelockt und begleitete den ganzen Tag die Waldkircher Fechter. Am Montag wurde der Beitrag bereits gesendet.

Kein Ritterturnier, keine richtigen Schwerter – Besuch vom Torwächters Weib

DM A-Jugend Herrendegen 2014 in WaldkirchDie Krönung solcher Meisterschaften bilden natürlich die Finalkämpfe und die Siegerehrung. Doch zuvor marschierte eine Abordnung des Fanfarenzug Schwarzenberger Herolde unter der Leitung von Stefan Mack ein, der übernahm die musikalische Umrahmung. Und noch eine Überraschung, welch seltsame Gestalt verirrte sich da in die Halle? Nein, des „Torwächters Weib“ war neugierig, hatte sie doch von einem Turnier in der Stadt gehört. Doch sie rieb sich ihre Augen ob dieses seltsamen Turniers: nicht im Freien, keine Ritter, keine Rüstung und keine Schwerter. Stattdessen dünne Degen und eine seltsame weiße Gewandung, sie ward wohl in eine andere Zeit gekommen, genauso wie der Türmer von der Kastelburg. Die Rededuelle – sie gibt es auch in Echt in Form der Türmerführungen und mit des Torwächters Weib – entzückten die Zuschauer, welche zum Abschied den mittelalterliche Zeitgenossen kräftig Applaus spendeten. Auch die kleinen Musketiere verschönerten und bereicherten das Zeremoniell.

Edelsteine für die Sieger

DM A-Jugend Herrendegen 2014 in WaldkirchEin weiterer Hauch von Mittelalter, eine Verbindung zur Tradition der Edelsteinschleiferei wurde bei der Siegerehrung sichtbar, die Fechtabteilung band auch hier ein Stück Stadtgeschichte ein. Am Samstag erhielten die ersten Acht alle einen Edelstein und am Sonntag Achatscheiben. Gestiftet wurden die Sachpreise vorwiegend von den Stadtwerken Waldkirch – schließlich ging es um den Preis der Stadtwerke, von dem Badischen Sportbund und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg. Dieses hatte auch einen sehr schönen Bergkristall als Sonderpreis zur Verfügung gestellt. Über diese Geste und Spende haben sich die beiden Vorsitzenden Alexander Fuchs und Andreas Haasis-Berner besonders gefreut. Denn dies könne man sicher als Anerkennung der besonders Nachwuchsarbeit sehen, die man in Stuttgart sehe. Schon bei der Verleihung des Prädikats „Zentrum für Nachwuchs-Leistungssport“ vom Deutschen Fechter-Bund (DFB) hatte Kultus- und Sportminister Andreas Stoch die besonderen Leistungen im Waldkircher Fechtstützpunkt gewürdigt. Und am Ende der nationalen Titelkämpfe gab es am Sonntagabend noch ein Lob vom Turnierleiter und Wettkampfmanager Herrendegen des DFB, Andreas Müller (Bonn) für die ausrichtende SVW-Fechtabteilung. Er werde Waldkirch wieder für eine Deutsche Meisterschaft vorschlagen.