Alexandra Ehler startet am Dienstag bei den Europameisterschaften

Drei Podestplätze bei Junioren-Weltcups lassen die Ex-Waldkircherin für Budapest hoffen

Waldkirch/Heidenheim (hbl). Hoffnungsvoll startet Degenfechterin Alexandra Ehler am Dienstag in die Junioren-Europameisterschaften in Budapest und will um eine Medaille kämpfen. Am Donnerstag dann der Teamwettbewerb, bei dem sie mit drei Offenbacherinnen die deutschen Farben bei der EM vertreten wird.

Die 17-jährige Alexandra Ehler hat sich mit glänzenden Plätzen bei den letzten Junioren-Weltcupturnieren im Damendegen für die Europameisterschaft in Budapest qualifiziert. Noch vor einem dreiviertel Jahr für den SV Waldkirch startend hat sie nun im Bundesfechtstützpunkt nicht nur Fuß gefasst, sondern sich unheimlich weiter entwickelt. Damendegen-Bundestrainer Piotr Sozanski (Heidenheim) zugleich Heimtrainer der Ex-Waldkircherin zollt Ehler große Anerkennung, die sehr hart und intensiv bei ihm trainiere. Die Umstellung in das Internat sei am Anfang für das junge Mädchen doch etwas schwierig gewesen, doch habe sie dann recht bald ihren Rhythmus gefunden so der langjährige Bundestrainer. Es sei erstaunlich, wie schnell sie sich an ihrem neuen Wirkungskreis etabliert habe und sich als Erste nicht nur für die Europameisterschaften, sondern jetzt schon für die Weltmeisterschaften der Junioren im April qualifiziert habe.

So schaut man im Waldkircher Fechtlager voller Stolz nach Heidenheim, wohin Alexandra Ehler und ihre ein Jahr ältere Schwester Olga zu Saisonbeginn gewechselt sind. Für Olga hat es trotz ihrem 4. Platz der deutschen Junioren-Rangliste für die EM nicht ganz gereicht, da bei den entscheidenden Turnieren ihre Kontrahentinnen besser abgeschnitten haben.

Grundgerüst in Waldkirch erlernt

Das Fechten erlernt haben die zwei Ehler-Schwestern bei der Fechtabteilung des SV Waldkirch, gleichzeitig südbadischer Stützpunkt. Hier hat die 17-jährige Alexandra schon großartige Erfolge gefeiert wie mehrere Medaillen bei Deutschen Meisterschaften belegen. Seit 2009 stellte der SVW jährlich Jugendfechter für die Kadetten- und Junioren Europa- und Weltmeisterschaften. Diese Serie ist jetzt erstmals gerissen, aber die Ex-Waldkircherin springt quasi in diese Lücke ein. Alexandra Ehler ist auch nach dem Wechsel nach Heidenheim eine feste Größe beim Deutschen Fechter-Bund und wurde vom DFB mit Abigail Stech, Nadine Stahlberg und Benita Marx (alle Offenbach) für die im März stattfindenden Junioren-Europameisterschaften im Damendegen nominiert.

Absolut beeindruckend, so Degenbundestrainer Piotr Sozanski, die Bilanz der in der Kandel- und Orgelstadt aufgewachsenen Alexandra. Die starke Rechtshänderin hat nämlich gleich drei Podestplätze bei den letzten Junioren-Weltcupturnieren belegt: einen 3. Platz in Kiew (Russland), einen 2. Platz in Mödling (Österreich) und zuletzt im Februar wieder einen 3. Rang beim Weltcup in Göteborg (Schweden). Und dies in ihrem ersten Juniorenjahr schwärmt Sozanski von seinem neuen Schützling. Somit stehe sie unter großem Druck. Doch für ihn zähle in erster Linie, dass sie in Ungarn gut ficht. Könne sie ihre Leistung abrufen, sei alles möglich.

DFB-Sportdirektor erwartet für das deutsche Team Medaillen

Insgesamt liegen die Erwartungen bei der deutschen Equipe bei allen Disziplinen insgesamt sehr hoch, resümiert DFB-Sportdirektor Sven Ressel im Vorfeld der EM. Ressel rechnet mit einigen Finalplatzierungen und auch Medaillen. Allerdings werden es wohl nur diejenigen schaffen, die sich „voll auf den Wettkampf fokussieren und ihre Leistungsbereitschaft punktgenau abrufen können“.

Alexandra Ehler, derzeitige Zweite der deutschen Juniorinnen-Rangliste, ist bereit, an ihre Grenze zu gehen. In ihrem 1. Juniorenjahr strotzt sie voller Selbstvertrauen, das Training bei DFB-Disziplintrainer Piotr Sozanski in Heidenheim bekommt ihr gut. Nach einer krankheitsbedingten Pause hat sie jetzt das Training wieder aufgenommen; „es läuft wieder“ ihr kurzer Kommentar. Sportlich sei der Wechsel zum Heidenheimer SB zu wechseln goldrichtig gewesen wie auch die drei Podestplätze der Weltcupturniere der Juniorinnen (17-20 Jahre) belegen. Und ihr Ziel in Budapest? Eine Medaille, so wieder ihre knappe Antwort. Dass sie es schaffen kann, zeigen die Podestplätze in Kiew, Mödling und Göteburg. Aber auch mit dem Team geht sie erwartungsvoll in die EM, denn Deutschland habe eine sehr starke Mannschaft. Nach ihrem 4. Mannschafts-Platz bei den Kadetten-EM in Porec vor einem Jahr, will sie nun eine Medaille mit nach Heidenheim bringen und sie gerne auch in Waldkirch zeigen. Doch wie sagte es DFB-Sportdirektor Sven Ressel: Es gelte die Leistung punktgenau abrufen zu können und, an solch einem Tage müsse alles stimmen. Trotz ihrer noch jungen Karriere hat sie schon EM- und WM-Luft auf der Planche geschnuppert, was von Vorteil sein könnte. So nahm sie bereits im Kadettenalter an zwei Junioren-Europameisterschaften und im vergangenen Jahr noch als A-Jugendliche bei der Junioren-WM. In der Kandel- und Orgelstadt drückt man der Ex-Waldkircherin gleiche beide Daumen, damit sie ihre Ziele in Budapest auf der Planche verwirklichen kann.

Vorschau: Dienstag, 5. März: EM-Einzelwettkämpfe. Donnerstag, 7. März, Mannschaftskämpfe um den EM-Titel.