Deutsches Mannschaftsgold für Olga und Alexandra Ehler

Deutscher Fechter-Bund (DFB) zeigte sich mit der Organisation der Deutschen Meisterschaften sehr zufrieden

Waldkirch (hbl). Dieses Mal ohne Waldkircher Beteiligung, dafür aber mit den bis vor kurzem noch für den SV Waldkirch startenden Degenfechterinnen Olga und Alexandra Ehler fanden die 25. Deutschen Junioren-Meisterschaften in Waldkirch statt. Im Einzel belegten sie Platz 5 und 6 und am Sonntag holten sie mit ihrem neuen Team aus Heidenheim Mannschaftsgold und wurden Deutscher Mannschaftsmeister. Die Fechtabteilung des SVW konnte insgesamt eine gute Bilanz ziehen und Erich Ophüls vom Deutschen Fechter-Bund bescheinigte dem Ausrichter ein sehr gutes Turnier.

Auch wenn die Fechtabteilung des SV Waldkirch schon eine gewisse Routine darin hat, die Ausrichtung einer Deutschen Meisterschaft ist dennoch jedes Mal eine spannende Angelegenheit, klappt auch wirklich alles? Schließlich ist man Gastgeber für 89 Juniorenfechterinnen im Alter von 17-20 Jahren, vielen Trainern, Betreuern und Eltern aus ganz Deutschland. Vorweg, es hat alles bestens geklappt, es lief alles wie am Schnürchen. Dies bescheinigte auch Turnierleiter Erich Ophüls (Bochum) vom Deutschen Fechter-Bund; alles war „optimal vom ausrichtenden Verein“ vorbereitet. Die Fechtabteilungsleitung mit Andreas Haasis-Berner, Joachim Folz und Kassenwart Ulrik Schoth hörten es gerne, denn die ganze Abteilung war im Einsatz, ob beim Auf- und Abbau, die Technik funktionierte und das Kioskteam sorgte für eine gute Verpflegung der weit angereisten Gäste. Natürlich leistete auch der Förderverein um Bernd Herrlich, Annette Zimmermann und Kassiererin Edith Barten ihren Beitrag. Unverzichtbar nach dem Reglement bei solch einem hochkarätigen Turnier sind auch das DRK und sogar die ärztliche Betreuung; aber Gott sei Dank hatten sie nur wirklich kleinere Blessuren zu behandeln. Dennoch gilt der Dank den beiden Ärzten Dr. Gerhard Schwab und Dr. Frank Hengl sowie dem DRK-Ortsverband Waldkirch mit Stefan Pfister, Michaela Guth, Dominik Dufner, Odin Wahrer, Patrick Bienia, Omut Topyürck sowie Mike Hechinger, die sogar den Krankentransportwagen mit gebracht hatten. Ähnlich erging es DFB-Techniker Uli Döhring, der mit der speziellen Fechteranlage und dem Material der Fechterinnen so gut wie keine Probleme hatten. Das spricht für Alexander Fuchs und Andreas Schultis, die die Infrastruktur aufbauten und im Vorfeld das eine oder andere erneuert hatten.

Abteilungsleiter Haasis-Berner selbst zeigte sich mit dem Ablauf ebenfalls zufrieden und freute sich über den guten Besuch bei den Finalgefechten. Die Ehrengäste sahen in der Schlussphase spannende Gefechte: Bundestagsabgeordneter Peter Weiß, die Landtagsabgeordnete und sportpolitische Fraktionssprecherin Sabine Wölfle, Landrat Hanno Hurth, Präsident Gundolf Fleischer vom Badischen Sportbund und sein Vizepräsident für den Leistungssport Klaus Kokemüller. Die Farben des hiesigen Sportvereins vertrat der 2. Vorsitzende Peter Seip und einmal mehr war Oberbürgermeister Richard Leibinger zu Gast bei den Fechtern. Viel Applaus erhielt das „Monkey Business Slacklineteam“ aus Emmendingen für ihr Pausenprogramm vor dem Finalgefecht mit ihren Vorführungen auf einem Gurtband. Auch dies passte in den gelungenen Rahmen in der Kastelberghalle. Abteilungsleiter Andreas Haasis-Berner zeigt sich nach Rücksprache mit dem Turnierleiter Erich Ophüls zuversichtlich, auch 2013 wieder die Ausrichtung einer Deutschen Jugendmeisterschaft übertragen zu bekommen. Diese Aufgaben können aber nur übernommen werden, weil die Fechtabteilung von der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau und neuerdings vom Europa-Park unterstützt wird. Wie am Rande von DFB-Vertreter Ophüls mitgeteilt, fanden in Waldkirch übrigens die 25. Juniorenmeisterschaften überhaupt im Damendegen statt.

Nicht im Einzel aber mit der Mannschaft – dort sogar Gold

Gespannt war man nicht nur im Waldkircher Lager auf das Abschneiden von Olga Ehler (18 Jahre) und ihrer Schwester Alexandra (17 Jahre), die nach äußerst erfolgreichen Jahren beim SV Waldkirch seit dieser Saison nun für den Heidenheimer SB starten. Sie hatten sich viel vorgenommen, zumindest den Einzug in die Runde der besten Acht. Immerhin reisten die Ehler-Schwestern als Nr. 1 und 2 der deutschen Junioren-Rangliste im Damendegen in ihre alte Wirkungsstätte zurück. In der K.O.-Runde marschierten sie auch ohne Probleme durch und zeigten bis zum Viertelfinale eine sehr gute Leistung, attestierte Heidenheims Trainer Hans-Jürgen Hauch. Angefeuert wurden sie immer wieder von ihren ehemaligen Waldkircher Mannschaftskolleginnen, was Alexandra und Olga mächtig freute. Doch das half im Viertelfinale dann doch nicht mehr. Die Linkshänderin Olga hatte mit 12:15 gegen spätere deutsche Meisterin Anna Hornischer das Nachsehen und wurde Sechste. Richtig verärgert zeigte sich die ein Jahr Jüngere Alexandra, die mit einem hauchdünnen 14:15 gegen Julia Morawietz von Bayer 04 Leverkusen sich den K.O. einholte. Die Niederlage war total unnötig, meinte sie selber nach dem Ausscheiden und Platz 5.

So musste Markus Hartelt, Leistungssportkoordinator der ARGE Fechten Baden-Württemberg, das Halb- und das Finale um den Preis der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau ohne die ehemaligen Lokalmatadorinnen kommentieren. Den deutschen Meistertitel gewann überraschend die junge Anna Hornischer (Heidenheim) nach einem klaren 15:7 Sieg gegen Janna Reimer vom OFC Bonn vor den Drittplatzierten Julia Morawietz (Leverkusen) und Benita Marx (Offenbach). Oberbürgermeister Richard Leibinger, Norbert Mörder von der Sparkasse und Abteilungspräsident Andreas Haasis-Berner konnten von den kleinen blau-weiß gekleideten Musketieren unterstützt nicht nur die Siegermedaillen sondern auch sehr schöne Achatscheiben als Preise übergeben, anlehnende an die Waldkircher Besonderheit des über 500-jährigen Edelsteingewerbes.

Versöhnlicher Abschluss mit dem Mannschaftstitel

Nach einer leisen Enttäuschung am Samstag, dann doch die große Versöhnung am Sonntag bei den Teamwettkämpfen. Mit der neuen deutschen Einzelmeisterin Anna Hornischer, Kirstin Werner und eben den zwei Ex-Waldkircherinnen Alexandra und Olga Ehler marschierte das Team um Vereins- und Bundestrainer Piotr Sozanski durch und ließ sich auch im Finale gegen den OFC Bonn nicht aufhalten. Bis zur Hälfte des Gefechtes ging es auf der Planche ziemlich eng her. Doch dann setzte sich der letztjährige Vizemeister aus Heidenheim leicht ab, Alexandra Ehler baute den Vorsprung noch auf 45:40 aus. So freuten sich der neue deutsche Mannschaftsmeister mit Alexandra und Olga Ehler über Gold genauso wie die Waldkircher Fechter mit ihren ehemaligen SVW-Fechterinnen. Neben dem Edelmetall erhielten sie noch den Preis des Ministeriums Kultur, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg.