Trainer Manfred Beckmann zum 10. Male im Trainingslager in Waldkirch
Waldkirch (hbl). Waldkirch habe für die Basler Jugendfechter „Kultstatus“. So hat Trainer Manfred Beckmann, einstiger Junioren-Vizeweltmeister, letzte Woche bereits zum 10. Male sein Quartier für das Herbsttrainingslager in Waldkirch aufgeschlagen. Die 27 Schweizer Nachwuchsfechter pendelten dabei zwischen Fechthalle, dem „Felsenkeller“ und dem City Fitness, um sich auf die kommenden Turniere in der noch jungen Saison vorzubereiten.
Manfred Beckmann, Trainer der Basler Fechtgesellschaft, kommt gerne mit seinen zehn- bis zwanzigjährigen Schützlingen nach Waldkirch. Zum einen zieht es ihn zurück zu seinen Wurzeln, ist er doch hier aufgewachsen und hat das Fechten bei Josef Mack erlernt. Zum anderen schwärmen seine Fechterinnen und Fechtern so richtig vom Waldkircher Trainingscamp. „Wäre er nur in Waldkirch“ schrieb ihm gerade ein junger Fechter, der sich Florida als Trainingsquartier ausgesucht habe.
Doch was hat das kleine, beschauliche Waldkirch, was andere scheinbar nicht zu bieten haben wie eben Orlando in Florida? Im Jahre 2002 suchte Manfred Beckmann für die Schweizer Herbstferien ein Ort für ein Jugend-Herbstlager der „Sociéte d’Escrime de Bâle“. Aus dem damaligen Auftakt wurde eine Dauereinrichtung. Nach 10 Jahren finde er heute immer noch ideale Voraussetzungen vor. Drei Punkte seien es, die ihn immer noch überzeugen. Das sei das gute Fechtniveau im südbadischen Fechtstützpunkt mit den vielen aktiven Fechtern als Trainingspartnern. Die polisportive Ausbildung im City Fitness mit anderen, ergänzenden Übungen für Kraft, Ausdauer, Koordination und ganz speziellen Angeboten schlage ebenfalls positiv zu Buche. Auch im Hotel „Felsenkeller“ werden die Wünsche der jungen Fechter von den Gesichtern abgelesen. Sie fühlen sich dort äußerst wohl wie bei der Abschlussbesprechung und dem Geschenk an Helmut Disch deutlich zu sehen waren.
Familiär und doch harte Arbeit
Catherine Stähli, eine der fünf Betreuungspersonen, ist ein Beispiel wie wohl sich alle in Waldkirch fühlen. Richtig familiär gehe es zu, und sie komme immer wieder gerne her. Sie ist wie Beckmann seit dem ersten Male dabei. Doch es wird auch hart gearbeitet, ein strenger Zeit- und Trainingsplan gilt es abzuarbeiten, so dass lediglich ein freier Nachmittag zur Verfügung steht. Die Mischung stimmt, die jüngeren und älteren Teilnehmer ergänzen sich und lernen von einander, wie von der Junioren-WM-Siebten Laura Stähli, die seit einigen Jahren immer mit nach Waldkirch kommt. Die Persönlichkeitsentwicklung im Team spiele genauso eine Rolle wie das teilweise harte Training. Aber dennoch sind die Mädchen und Jungs mit großer Begeisterung bei der Sache wie bei der Übungseinheit von Stefan Becherer über Selbstverteidigungstechniken im City Fitness in der Hebelstraße zu sehen war. Angela Haberstroh hatte wieder mal einen Joker aus dem Ärmel geschüttelt, ein Beispiel wie sie auf die Wünsche und Bedürfnisse der Basler Gäste eingeht.
Grußwort des Oberbürgermeisters
Selbst Rolf Kalich, der 17 Jahre lang die Schweizer Nationalmannschaft trainierte, reist seit zwei Jahren extra aus Berlin an, um seinen Freund Manfred Beckmann im Trainingslager zu unterstützen. Neben dem ausgeklügelten Trainingsplan sind Kleinigkeiten, das familiäre und persönliche Miteinander, weitere Garanten für einen erfolgreichen Herbstlehrgang. So brandete Jubel auf, als Manfred Beckmann ein Grußwort von Oberbürgermeister Richard Leibinger verlas und sie alle vom OB ein kleines Erinnerungsgeschenk an das 10. Trainingslager mit nach Basel nehmen konnten. Trainer Beckmann, Junioren-Vizeweltmeister von 1977 und Mannschaftsvizeweltmeister von 1979, im Frühjahr zum Schweizer Nachwuchstrainer des Jahres ausgezeichnet, freute sich zusammen mit seinem Betreuerstab um Catherine Stähli und Rolf Kalich über diese Geste und zog einmal mehr eine rundum gelungene Bilanz des diesjährigen Jugendfechtlagers in Waldkirch.