Zusammenspiel von vielen Akteuren ermöglicht Erfolge der Waldkircher Fechter – dadurch sind Deutsche Meisterschaften in Waldkirch möglich
Waldkirch (hbl). Erfolge erfordern einen langen Atem. Spitzenplätze bei nationalen und internationalen Turnieren oder auf deutschen Ranglisten sind das Ergebnis eines guten Zusammenspiels von Verein, qualifiziertem Training, Fahrten quer durch Deutschland und natürlich auch finanzieller Mittel. Die Fechtabteilung des SV Waldkirch ist hierfür ein gutes Beispiel, was auch die Vergabe der Deutschen Meisterschaften nach Waldkirch eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Die Fechter in Waldkirch haben einen sehr, sehr guten Ruf, bilanzierte Abteilungsleiter Andreas Haasis-Berner bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Deutschen Junioren-Meisterschaften im Damendegen am kommenden Wochenende in den Räumen der Stadtwerke. Die Erfolge und die Vormachtstellung in Südbaden seien unbestritten. Doch auch über die Verbandsgrenzen hinaus habe Waldkirch auf sich aufmerksam gemacht. Hierfür stehen in den jüngsten Jahren die Spitzenleistungen, EM- und WM-Teilnahmen von Olga und Alexandra Ehler (17 und 16 Jahre). Dahinter stehen eine jahrelange Arbeit der SVW-Fechtabteilung, Vereins- und Verbandstrainer, großer Einsatz von Material und Fechtanlagen im Training und vor allem unzählige Turnierbesuche in ganz Deutschland, ja teilweise im Ausland. Denn in diesen sportlichen Regionen sei der Besuch von Weltcupturnieren Voraussetzung.

20.000 km bringe Jörg Ruppenthal im Jahr hinter sich. Der Verbandstrainer, der in Waldkirch das Stützpunkt- und Kadertraining leitet, schlägt in die dieselbe Kerbe wie der Abteilungsleiter. Das Zusammenspiel der Akteure müsse passen, das Umfeld stimmen, Trainer und Vorstandschaft müssen harmonieren sowohl was den Breiten- als auch Spitzensport betreffe. In Waldkirch habe sich der eingeschlagene Weg als richtig erwiesen, die Erfolge sprechen ihre eigene Sprache. So haben die Waldkircher Nachwuchsdegenfechter alleine in den letzten vier Jahren 10 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften geholt, Edelmetall gab es in Gold, Silber und Bronze. Absolut herausragend dabei, so Verbandstrainer Ruppenthal, Bronze und 3. Platz bei den Mannschaftseuropameisterschaften von Jens Frohnmüller 2010 in Athen.

Dies sei kein Zufall. Fördervereinsvorsitzender Bernd Herrlich erläutert, warum die Fechtabteilung mit solch einem hohen Niveau glänzen kann. Ein entscheidender Punkt sei das überaus qualifizierte Training, das mehrere Male pro Woche in der Kreisturnhalle abgehalten wird. Man habe glücklicherweise einen hauptamtlichen Trainer, allerdings aufgeteilt in eine halbe Stelle für den Verbands- und die andere halbe Stelle für den Vereinstrainer. Jörg Ruppenthal und Andy Langenbacher leisten hervorragende Arbeit, was die Podestplätze bei Deutschen Meisterschaften, Weltcup-Turnieren, Teilnahmen bei Europa- und Weltmeisterschaften eindrucksvoll belegen.
Jahrelange verlässliche Partnerschaft
Ein weiterer Garant für dieses Spitzenniveau sei die jahrelange und verlässliche Partnerschaft mit der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau und mit den Stadtwerken Waldkirch, wofür sich Fördervereinsvorsitzender Herrlich beim stellvertretenden Regionaldirekter der Sparkasse, Reinhard Bayer und bei Gabriele Laxander und Dieter Nagel von den Stadtwerken bedankte. Beide leisten durch ihre finanzielle Unterstützung einen wertvollen, ja unverzichtbaren Beitrag, dass sich der Fechtsport auf diesem Spitzenniveau etabliert habe, so der Fördervereinsvorsitzende.
Dies sieht auch Verbandstrainer Jörg Ruppenthal ebenso, denn die Konkurrenz der großen Fechtzentren mit Tauberbischofsheim, Heidenheim und Bonn sei riesengroß, aber auch nicht zu schlagen. Dennoch zähle man zu den Top 6 bis 7 in Deutschland. Manche Vereine würden neidisch auf Waldkirch blicken, was die da unten auf die Beine stellen und immer wieder mal die großen Vereine ärgern. Die Stadtwerke Waldkirch unterstützen bei all den positiven Schlagzeilen und enormen Nachwuchsarbeit gerne die Randsportart Fechten, so Geschäftsführer Dieter Nagel. Es werde eine großartige Arbeit geleistet, gut für das Image der Fechter und auch generell für Waldkirch. So sieht auch Reinhard Bayer von der Sparkasse die Fechter als Erfolgs- und Sympathieträger mit einem großartigen Erfolg.

Ohne die Unterstützung der Premiumpartner Sparkasse und Stadtwerke sei ein Überleben in diesen Leistungsklassen nicht möglich, unterstreicht Kassierer Thomas Fink vom Förderverein. Daneben gebe es noch kleinere Firmen und Unternehmen der Waldkircher Geschäftswelt, die anlassbezogen wie die Deutsche Meisterschaft oder das Weltcupturnier unterstützen. Wie gut solche Gelder angelegt seien zeigt sich darin, dass innerhalb von 10 Jahren der Deutsche Fechter-Bund jetzt am Samstag und Sonntag zum 7. Male eine Deutsche Jugendmeisterschaft nach Waldkirch vergeben hat.