Zwei Medaillen bleiben in Waldkirch

Alexandra Ehler und das Waldkircher Degenteam belegen bei der A-Jugendmeisterschaft in der Kastelberghalle den zweiten Platz.

FECHTEN (hbl). Die deutsche Degenmeisterschaft der A-Jugend-Fechterinnnen in der Kastelberghalle war fest in der Hand von Offenbach und dem gastgebenden Verein SV Waldkirch. Der südbadische Stützpunkt glänzte mit zwei Silbermedaillen und schnitt damit hervorragend ab. Alexandra Ehler wurde im Einzelwettbewerb deutsche Vizemeisterin hinter Florina Plachta (Offenbach). Im Mannschaftswettbewerb verteidigte das Waldkircher Team den deutschen Vizemeistertitel aus dem Vorjahr. Ganz oben stand auch hier der FC Offenbach.

Die Ergebnisse der Titelkämpfe bestätigten im Wesentlichen die deutsche A-Jugend-Rangliste. Nichts anderes habe er erwartet, sagte Erich Ophüls (Bochum), der Wettkampfmanager Frauendegen des Deutschen Fechter-Bundes (DFB), denn die 14-16-jährigen Nachwuchsfechterinnen hätten sich schon das ganze Jahr über in nationalen und internationalen Wettkämpfen behaupten müssen. Die derzeit Führende in der DFB-Rangliste, Florina Plachta (FC Offenbach), gewann den deutschen Einzeltitel. Im Finale setzte sie sich mit 15:12 gegen Alexandra Ehler durch. Dennoch absolvierte die 15-Jährige aus Waldkirch ein überragendes Turnier und trat aus dem Schatten ihrer sonst dominierenden Schwester Olga Ehler heraus. Alexandra Ehler hatte nur einmal bei einem 15:14-Sieg Mühe, ansonsten kam sie im Direktlauf zu klaren Siegen auf der Planche. Mit einem 15:8 im Viertelfinale gegen Janna Reimer (OFC Bonn) und einem 15:10 gegen Stephanie Kohel (Heidenheimer SB) zog sie ins Finale ein. Ihre Klasse bewies im anderen Halbfinale die Offenbacherin Florina Plachta. Nach einem Fünf-Treffer-Rückstand gegen die Titelverteidigerin Julia Morawietz (Bayer 04 Leverkusen) drehte sie den Spieß noch um und setzte sich mit einem 15:13 doch noch durch.

Die Stimmung auf der gut besetzten Zuschauertribüne kochte, als Lokalmatadorin Alexandra Ehler zum Gefecht um den Meistertitel antrat. Sie hat eine rasante Entwicklung hinter sich, über die sich auch Südbadens Verbandstrainer Jörg Ruppenthal sehr freut. Vor einem Jahr bei der deutschen A-Jugend-Meisterschaft noch auf Platz 25, setzte sie bei der B-Jugend mit ihrem dritten DM-Platz bereits ein Ausrufezeichen.

Von Anfang an fühlte sich Alexandra Ehler im Turnier wohl und spürte plötzliche ihre Chance, ganz vorne dabei zu sein. Selbstbewusst bot die DFB-Ranglistenfünfte aus Waldkirch der Offenbacherin Florina Plachta im Finale Paroli. Die Zwischenstände 7:7 und 10:11 waren Beleg für ein umkämpftes Gefecht, das erst in der Schlussphase mit einem 15:12-Sieg für Plachta endete. Alexandra Ehler war dennoch glücklich über die Silbermedaille.

Für einen weiteren Höhepunkt am Rande sorgte das ZDF: Die deutsche Meisterschaft in Waldkirch diente als Kulisse für die Politiksendung „Berlin direkt“. Etwas in den Hintergrund gerieten auch die anderen Waldkircher Degenfechterinnen mit den Plätzen neun (Olga Ehler), zehn (Sabrine Arnautova) und 23 (Aline Heiberger). Die EM- und WM-Teilnehmerin Olga Ehler (16 Jahre) verpasste nach einer 12:15-Niederlage gegen Nadine Stahlberg (Offenbach) knapp die Finalrunde der besten Acht, ebenso Sabrine Arnautova. Die 16-jährige Linkshänderin schied gegen Florina Plachta mit 11:15 aus. Mit vier Mädchen unter den letzten 32 könne er zufrieden sein, resümierte Verbandstrainer Jörg Ruppenthal.

SV Waldkirch liegt im Teamfinale schnell mit 0:7 zurück

Nach den Einzelergebnissen zählten die Teams aus Offenbach und Waldkirch auch im Mannschaftwettkampf der A-Jugend-Degenfechterinnen zu den Favoriten. Offenbach mit der neuen Meisterin Florina Plachta marschierte mühelos ins Finale, das auch die Waldkircher Mannschaft mit den Schwestern Alexandra und Olga Ehler, Sabrine Arnautova und Aline Heiberger souverän erreichte. Lediglich gegen Leverkusen mussten sie im Halbfinale etwas kämpfen, konnten sich aber mit 45:40 durchsetzen und hatten somit die Silbermedaille bereits sicher, die sie in den vergangenen zwei Jahren ebenfalls schon gewonnen hatten.

Die Erwartungen der Waldkircher Fechterinnen waren groß, doch es sollte nicht ihr Tag werden. Während die Offenbacherinnen frei und unverkrampft in das Finale gingen, hatten die SV-Mädchen zu viel Respekt, wie Turnierleiter Erich Ophüls fand. Schnell lagen die Waldkircherinnen nach einem Blitzstart von Offenbach mit 0:7 zurück. Diesen Schock konnten die Mädchen von Verbandstrainer Ruppenthal nicht überwinden, gerieten mit 8:16 und 17:35 immer mehr in Rückstand, so dass das Finale zu einem Kürlauf für den neuen deutschen Mannschaftsmeister aus Offenbach wurde.

„Hoch zufrieden“ war Verbandstrainer Jörg Ruppenthal nach der deutschen Meisterschaft. Die Messlatte nach Bronze und Silber im Vorjahr lag hoch, konnte jedoch mit zweimal Silber erreicht werden. Der Waldkircher Fechtabteilung gelingt es immer wieder, sich in der deutschen Spitzengruppe neben den großen Klubs zu behaupten.

Offizielle Dokumentation

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