Stephanie Romanus und Anne Sauer auf Platz 8 und 9 beste Deutsche – 84 Starterinnen aus 15 Ländern
Waldkirch (hbl). Das Jubiläumsweltcupturnier mit 84 Fechterinnen aus 15 Ländern gewann die Russin Inna Deriglazova nach einem 15:10 Sieg gegen die Amerikanerin Nzingha Prescod. Erfreulich aus deutscher Sicht ist der 8. und 9. Platz von Stephanie Romanus (Leipzig) und Anne Sauer (Tauberbischofsheim). Auch der SV Waldkirch kann zufrieden sein, da es nur Komplimente für die Ausrichtung durch die Fechtabteilung gab.
Beim 30. Weltcup-Turnier der Florett-Juniorinnen setzten sich die Favoriten und Führenden der Weltrangliste durch und erkämpften sich in der Kastelberghalle die vorderen Plätze. Im ersten Halbfinale, einem russischen Duell, deklassierte Inna Deriglazova mit 15:3 Treffern die Erste der Weltrangliste und letztjährige Gewinnerin in Waldkirch Ekaterin Kazhikina. Im zweiten Halbfinale setzte sich die Weltranglistenzweite, die US-Amerikanerin Nzingha Prescod mit 15:10 gegen die Italienerin Stefania Straniero durch. Vor einer großen Zuschauerkulisse moderierte Paralympicsiegerin Esther Weber das Finale, das zwischen Inna Deriglazova (Russland) und Nzingha Prescod (USA) bis zum 5:5 ausgeglichen verlief. Doch dann erfocht sich die Russin einen Vorsprung. Die Anweisungen des amerikanischen Trainers Michael Pederson konnten es auch nicht verhindern, die New Yorkerin Prescod geriet auf die Verliererstraße. Nach einem klaren 15:10 Sieg konnte Inna Deriglazova von Regierungspräsident und Schirmher, Julian Würtenberger, den Orgelpokal in die Hände nehmen.
Zufriedene Bilanz der deutschen Fechterinnen
Noch nicht in der Weltspitze, aber seine Florettmädels hätten bislang eine bessere Saison als im Vorjahr gefochten, analysiert der erfahrene Damenflorett-Disziplintrainer des Deutschen Fechter-Bund, Lajos Somodi aus Tauberbischofsheim. Den Abstand zur Weltspitze verkürzen heißt sein Ziel, das ist ihm wieder ein kleines Stück gelungen, denn die deutsche Ranglistenerste Stephanie Romanus (Leipzig) kletterte durch das Waldkircher Turnier auf Platz 17 der Weltrangliste. Die deutsche Juniorenmeisterin Romanus focht in der Kandel- und Orgelstadt ein sehr gutes Turnier, drang in die Finalrunde ein und belegte den 8. Platz. Ihr folgt direkt Anne Sauer (Tauberbischofsheim) mit dem 9. Platz, die durch eine knappe 7:8 Niederlage eben geben Romanus ausscheiden musste. Im 32-er Feld zeigten sich die deutschen Athletinnen gut vertreten, allen voran das große Jungtalent Kristin Behr auf Platz 20, Svenja Stauch (21.), Franziska Schmitz (27.), Lea Seethaler (30.) und Vanessa Hübner (31.).
Fechterinnen aus 15 Ländern
Waldkirch war einmal mehr ein Stelldichein für die 17-20-jährigen Florettfechterinnen aus 15 Nationen. Sie reisten an aus den USA, Israel, aus dem hohen Norden von Schweden bis in den Süden aus Griechenland oder Italien. Sie maßen ihre Kräfte aus Frankreich bis nach Russland. Manche Delegationen reisten in einer Gruppe, andere wiederum nur zu zweit oder gar alleine wie Bella Zamlin aus Israel, Rebecka Andersson aus Schweden oder Veronika Novenkova aus Tschechien. Sie nehmen die Reisestrapazen auf sich, denn sie wollen sich für die Europameisterschaften im März und die Weltmeisterschaften im April qualifizieren. Viele, viele Stunden sitzen sie teilweise im Auto wie tschechische Ranglistenzweite Novenkova von Bohemions Prag. Die 18-Jährige ist mit ihrer Mutter auf eigene Kosten aus dem verschneiten Prag angereist, da sie nur in einem so großen Turnier Wettkampfpraxis bekommen kann. Ihr großes Ziel sei schließlich die Junioren-WM in Aserbaidschan und vorher die EM in Griechenland. Um sich hierfür zu qualifizieren müssen sich die Florettfechterinnen gerade in der Endphase über solche Weltcupturniere bewähren. So zählte auch dieses Jahr Waldkirch, das für die gute Organisation vielfach Lob erhielt, für Viele zur Standortbestimmung so wie auch für die Schützlinge von Bundestrainer Lajos Somodi. Zwei seiner Fechterinnen, Inke Nehl und Stephanie Romanus, seien bereits fest nominiert, um den 3. und 4. Platz wird noch gefochten. Die Entscheidung fällt in den zwei letzten Weltcupturnieren in Lyon und Zagreb.