Der Waldkircher A-Jugendfechter nimmt als Vierter der deutschen Rangliste den Kampf um die EM-Fahrkarte auf
Waldkirch (hbl). Das Jahr 2009 endete für die Waldkircher Fechtabteilung mit einem Paukenschlag und einer weiteren Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft. Der 16-jährige Jens Frohnmüller holte sich in Leverkusen mit dem 3. Platz Bronze im Herrendegen. Mit seinem nunmehr vierten Platz in der deutschen A-Jugend Rangliste nimmt er auch den Kampf um die Teilnahme an den Europameisterschaften auf.
Jens Frohnmüller war überglücklich, wenngleich er im Halbfinale bei den Deutschen Meisterschaften in Leverkusen im Halbfinale gegen Nikolaus Bodoczi (Offenbach) ausschied. Mit dem 3. Platz holte er nämlich bereits seine zweite Medaille bei einer „Deutschen“. Bereits 2006 zeigte sich sein Talent, als er in der B1-Jugend die Silbermedaille holte. Auch damals scheiterte er mit 4:10 Treffern am Offenbacher Bodoczi.
Doch zurück in die Gegenwart. Die Fechthalle in Leverkusen, direkt gegenüber der neuen Bayerarena, da wo am Wochenende der Waldkircher Daniel Schwaab mit Bayer Leverkusen Herbstmeister der Fußball-Bundesliga wurde, brachte dem Waldkircher Gymnasiasten Glück. Dabei verlief der Start alles andere als optimal. „Richtig schwer getan“ habe er sich. Er musste sich regelrecht durchbeißen, erst dann lief es besser. Nachdem er im Einzug ins Achtelfinale noch gegen Lokalmatador Lars Buchholz in einem 35-Minuten Gefecht verloren hatte, fegte er diesen im Viertelfinale mit 15:6 Treffern von der Planche. Er habe aus seiner Niederlage gegen Buchholz gelernt, den Fechtstil umgestellt, mehr Elan und Zielstrebigkeit gezeigt, resümierte Jens Frohnmüller erleichtert. Im Halbfinale stand dann aber mit Nikolaus Bodoczi (Offenbach) das große Kaliber gegenüber, die absolute Nummer Eins in der deutschen A-Jugend Rangliste und sogar bei den Junioren. Dennoch hielt sich der Waldkircher wacker und führte gar mit 6:5 Treffern. Dann aber zeigte Bodoczi, der schließlich den deutschen Meistertitel gewann, sein ganzes Können und ließ mit 15:8 Jens Frohnmüller keine Chance. Der Lohn eines Klasseturniers war jedoch der 3. Platz und die Bronzemedaille für den SVW-Fechter.
Jens Frohnmüller hat Athen im Blick
Das Achtelfinale und die Bestätigung in der deutschen Rangliste habe er sich zum Ziel gesetzt, ja mit einer Medaille habe er schon geliebäugelt, zeigte er sich nach dem Turnier selbstbewusst. Schließlich zählt er seit Jahren zu den Besten seines Jahrganges, im Vorjahr belegte er schon den 6. Platz, während damals sein SVW-Vereinskamerad Mario Wolters Bronze holte. Die starken Trainingspartner wie auch Moritz Ritter, der in Leverkusen Platz 54 belegte, seien Garant für die konstanten Leistungen so Frohnmüller. Genauso zählt die gute Vorbereitung durch den Vereinstrainer Andy Langenbacher dazu und Südbadens Verbandstrainer Jörg Ruppenthal, der den Bronzemedaillengewinner bei der DM betreute.
Mit dem Edelmetall aus Leverkusen zurück belegt der 16-jährige Waldkircher Fechter nunmehr den 4. Platz der deutschen A-Jugend Rangliste und kann jetzt auf die Europameisterschaften 2010 schielen. Noch zwei große Turniere warten auf ihn, dann wird sich zeigen, ob sein großer Traum in Erfüllung geht, im März an der Kadetten-EM in Athen teilnehmen zu können. Die ersten vier der deutschen Rangliste fahren nämlich nach Griechenland. Vor einem Jahr haben es schon einmal zwei SVW-Fechter geschafft, Olga Ehler und Mario Wolters und im November bei den Junioren Sophia Stürmer. Jens Frohnmüller hat also im eigenen Verein große Vorbilder und nimmt in den Weihnachtsferien an einem Vorbereitungslehrgang in Tauberbischofsheim teil, schließlich wurde er auch in den Perspektivkader des Deutschen Fechter-Bund bei den Kadetten aufgenommen.