Russin Ekaterina Kazhikina gewinnt Fechtweltcup-Turnier

105 Florettjuniorinnen aus 16 Nationen auf der Planche in Waldkirch

Waldkirch (hbl). Die 29. Auflage des Junioren Weltcup-Turniers im Damenflorett gewann die Russin Ekaterina Kazhikina mit knapp 15:14 Treffern vor ihrer Landsmännin Anastasia Melentieva. Die ausländischen Nationen waren es, die dem Waldkircher Turnier den Stempel aufdrückten. Beste Deutsche waren Inke Nehl auf Platz 18 und Stephanie Romanus auf Platz 23, ein wenig befriedigendes Ergebnis wie DFB-Trainer Lajos Somodi bilanzierte.

Zwei russische Florettjuniorinnen fochten den Turniersieg unter sich aus, so dass Trainer Egor Popov aus dem südlichen Ural kurz und knapp von einem „sehr guten Turnier“ sprach. Er konnte wirklich zufrieden sein, denn alle führenden Nationen Italien, Russland, Frankreich, Ungarn und Polen waren in Waldkirch am Start, lediglich die US-Mädchen fehlten. Susanne Brambora-Seffers (Hannover), die Wettkampfmanagerin Damenflorett des Deutschen Fechter-Bund, sprach deshalb von einem sehr starken Teilnehmerfeld, in dem allerdings die 17-20jährigen deutschen Fechterinnen keine große Rolle spielten. Immerhin gilt das Turnier in der Orgelstadt Waldkirch mit 105 Starterinnen aus 16 Ländern als eines der letzten Formüberprüfungen vor den Weltmeisterschaften im April.

Ohne Probleme marschierten die neue Weltranglistenfünfte Martina Batini (Italien) und Ekaterina Kazhikina (Russland) in das Halbfinale, das die 18-jährige Russin ebenso klar mit 15:11 Treffern für sich entscheiden konnte. Ihre ein Jahre ältere Landsmännin Anastasia Melentieva, Dritte beim letzten Weltcup-Turnier in Budapest, hatte es im Viertelfinale gegen die Weltcup-Führende Fanny Kreiss (Ungarn) zu tun. Doch die Ungarin hatte hier mit 8:15 keine Chance und musste sich mit dem 5. Platz begnügen, was aber trotzdem noch die Führung in der Weltcupwertung bedeutet. Hoch motiviert lieferten sich die Französin Victoria Bailey und Anastasia Melentieva ein dramatisches Halbfinale, das die Russin hauchdünn mit 15:14 für sich entscheiden konnte. Im Finale verschaffte sich die 18-jährige Kazhikina, vor einem Jahr noch Fünfte in Waldkirch, mit einem 6:3 Vorsprung gleich Respekt und konnte vor einer großen Zuschauerkulisse die 19-jährige Melentieva stets auf Distanz halten. So siegte Ekaterina Kazhikina (Russland) verdient mit 14:12 Treffern, konnte überglücklich den Orgelpokal vom Regierungspräsidenten Julian Würtemberger und dem FIE-Beobachter Peter Harmer (USA) in Empfang nehmen und rückte in der Weltcupwertung vom 18. auf 11. Platz vor. Nur vier Plätze folgt ihr Anastasia Melentieva, die den größten Sprung in der Rangliste hinlegte.

Deutsche Bilanz nicht zufriedenstellend

Die deutschen Juniorinnen (17-20 Jahre) brachten lediglich drei Fechterinnen in die Runde der letzten 32, eindeutig zu wenig stellte DFB-Trainer Lajos Somodi (Tauberbischofsheim) fest. An den äußeren Bedingungen kann es nicht gelegen haben, denn die DFB-Wettkampfmanagerin Susanne Brambora-Seffers und der FIE-Weltverbandsbeobachter, Peter Harmer aus den USA, bestätigten dem südbadischen Fechtstützpunkt Waldkirch ein super organisiertes Turnier. In diesem kämpfte sich als noch A-Jugendliche Inke Nehl (Quernheim) auf den 18. Platz und schied im Einzug ins Achtelfinale dann aber mit 1:15 gegen Anne Carole Zouari (Frankreich) aus. Die deutsche Juniorenmeisterin Stephanie Romanus (Leipzig) wurde 23., Nicole Bartkowski und Anne Sauer (beide FC TBB) belegten den 32. und 33. Platz, was auch die derzeitige Situation bei den Florettjuniorinnen widerspiegelt, so Landestrainer Sven Todt aus Tauberbischofsheim. „Wir müssen Geduld haben“ appelliert der erfahrene DFB-Coach Somodi. Bei den älteren Jahrgängen klaffe eine Lücke, doch bei den jüngeren Kadetten gebe es Talente wie die erst 15-jährige Inke Nehl, die Dritte der deutschen Juniorenmeisterschaft.

Zunächst gelte es nun, beim anstehenden Weltcupturnier in Lyon bessere Ergebnisse abzuliefern. Auch bei den Weltmeisterschaften in Irland möchte Lajos Somodi seine Schützlinge nicht ganz abschreiben. An einem guten Tage könnte auch die deutsche Ranglistenerste Theresa-Irina Arnaudov vom FC TBB ganz nach vorne drängen und vielleicht für eine angenehme Überraschung sorgen. Ansonsten gelte es, das nächste Jahr gezielt mit den hoffnungsvollen Talenten gezielt zu arbeiten, um dann im nächsten Jahr, bei der 30. Auflage in Waldkirch, wieder ganz vorne in der Weltspitze mit zu fechten.