Gold und Silber für Waldkircher Degenfechterinnen bei der deutschen B-Jugendmeisterschaft in der Kastelberghalle
DEGENFECHTEN (hbl). Spannung pur herrschte bei der deutschen B-Jugendmeisterschaft in Waldkirch. Nach mitreißenden und hoch spannenden Gefechten erkämpfte sich der SV Waldkirch — wie bereits gemeldet — im Einzel Silber und mit der Mannschaft sogar den deutschen Meistertitel.
Im Einzelwettbewerb des älteren B2-Jahrgangs musste sich Olga Ehler erst im Finale Florina Plachta aus Offenbach mit 9:10 geschlagen geben. Sabrine Arnautova wurde Sechste und Alexandra Ehler im B1-Jahrgang Fünfte. Sie vervollständigten die gute Bilanz des südbadischen Stützpunktes Waldkirch.
Die Waldkircherinnen hatten sich auf der heimischen Planche viel vorgenommen. Die Saisonergebnisse und die zuvor errungene Silbermedaille bei der deutschen Mannschaftsmeisterschaft der A-Jugend ließen sie zu den Favoriten zählen. Das erste Ziel wurde erreicht, alle drei erreichten die Finalrunde der letzten Acht. Im Jahrgang 1995 (B1) sah es auch lange gut aus. Doch im Viertelfinale zeigte die 13-jährige Alexandra Ehler Nerven. Die Realschülerin war „völlig von der Rolle“ , so ihr Trainer Jörg Ruppenthal. So musste sie sich im Viertelfinale der späteren Zweiten, Kristin Werner (Heidenheim) mit 5:10 Treffern beugen, was ihr aber noch den fünften Platz einbrachte.
Im Wettbewerb des Jahrgangs 1994 (B2) marschierten Olga Ehler und Sabrine Arnautova vom ersten Gefecht an durch und bestätigen ihre bisherigen Saisonergebnisse. Doch im Viertelfinale kam für Arnautova nach einer 5:10 Niederlage gegen die spätere Drittplatzierte Shirin Vollrath (Tauberbischofsheim) das doch etwas überraschende Aus, sie wurde Fünfte. Das Finale zwischen der 14-jährigen Olga Ehler und Florina Plachta (Offenbach) wogte hin und her, keine konnte sich mehr als einen Ein-Punkt-Vorsprung aufbauen. So musste beim Stand von 9:9 der letzte Treffer entscheiden. Die Offenbacherin hatte hier das Quäntchen Glück und nahm nach dem 10:9-Siegtreffer die Goldmedaille in Empfang. Ehler bestätigte mit Rang zwei, dass ihr dritter Platz im Vorjahr keine Eintagsfliege war, worüber sich auch Rainer Göhringer (Lahr), der Präsident des Südbadischen Fecherbundes, freute.
Tags darauf setzten die Waldkircherinnen noch eins drauf und gewannen nach einem spannenden Kampf mit 44:41 gegen Hessen die deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Die Aufgabe war keine leichte, denn nach Platz drei im Vorjahr und der deutschen Vizemeisterschaft in der A-Jugend mit fast der gleichen Mannschaft lag die Messlatte enorm hoch. Topmotiviert und getragen von der Einzel-Silbermedaille vom Vortag ließ das Team um Trainer Ruppenthal keinen Zweifel, dass es in das Finale wollte. Nach deutlichen Siegen im Viertelfinale über Bayern (45:21) und im Halbfinale gegen Nordbaden (45:31) stand die Finalpaarung gegen die Mannschaft aus Hessen fest, deren Fechterinnen aus Offenbach dem SV Waldkirch am Vortag im Einzel noch alles abverlangt hatten.
Dies galt auch im Mannschaftskampf. Nach anfänglichem Rückstand kämpften sich die Waldkircherinnen langsam heran und erfochten sich einen 15:12-Vorsprung, der später auf 18:13 Treffern ausgebaut werden konnte. Doch dann hatte Alexandra Ehler einen gewaltigen Durchhänger und musste einen Treffer nach dem anderen hinnehmen — Waldkirch lag mit 18:21 zurück. Sabrine Arnautova gab Gas, brachte Waldkirch wieder heran. Im vorletzten Gefecht drehte Alexandra Ehler den Spies um und übergab Olga Ehler mit 27:24 wieder einen Drei-Treffer-Vorsprung.
Im letzten Gefecht standen sich die Einzel-Finalistinnen vom Vortag gegenüber. Olga Ehler zeigte sich dabei gut erholt schraubte den Vorsprung gegen Florina Plachta auf 40:34. Die Einzelmeisterin kämpfte sich zwar noch einmal heran, aber Olga Ehler behielt die Nerven und hielt am Ende einen Drei-Treffer Vorsprung. Unter dem frenetischen Beifall der einheimischen Zuschauer siegten die Waldkircherinnen mit 44:41 und ließen sich voller Stolz vom Fachwart des Deutschen Fechter-Bundes, Erich Ophüls (Bochum), die Goldmedaille umhängen.