Die Niederländerin Djinn Geurts wird Überraschungssiegerin beim Weltcup-Turnier in Waldkirch
FECHTEN. Die 28. Auflage des Florett-Weltcupturniers der Juniorinnen in Waldkirch endete mit einem Überraschungssieg. Die Niederländerin Djinn Geurts gewann das Finale klar mit 15:8 gegen die Italienerin Olga Rachele Calissi. Roxanne Merkl vom OFC Bonn wurde Achte und hat wieder Anschluss an die Weltspitze gefunden. Mit 115 Florettfechterinnen aus 17 Ländern hatte das Turnier von der Klasse und Qualität absolutes Topniveau, so DFB-Fachwartin Susanne Brambora
Kräftige und inbrünstige Freudenschreie lassen die Halle erzittern, Gefühlsausbrüche und Emotionen pur. Sie peitschen sich selbst an, vor allem die Italienerinnen und Russinnen, die gegenwärtig die stärksten Nationen stellen, so Sven Todt, Bundestrainer der Florett-Juniorinnen. Genau dieser absolute Siegeswille fehle bei den deutschen Fechterinnen, um ganz vorne in der Weltspitze dabei zu sein, analysierte der Tauberbischofsheimer. Aber auch die Breite, der Unterbau im Juniorenbereich (17-20 Jahre) sei nicht vorhanden, da gelte es gegenzusteuern. Doch im jüngeren Kadettenalter sieht der Bundestrainer Florett, Lajos Somodi (Tauberbischofsheim) wieder gute Perspektiven. Vor allem Anne Sauer (FC Tauberbischofsheim) lässt hoffen. In Waldkirch focht die 16-Jährige ein ordentliches Turnier und belegte Rang 36.
Den Wettkampf in der Orgelstadt dominieren die anderen Nationen, die bis aus Australien und den USA angereist waren. Ins Finale der besten Acht drang aus dem deutschen Lager lediglich Roxanne Merkl (Bonn) vor. Zwei klare 15:7-Siege sahen die zahlreichen Zuschauer von Olga Rachele Calissi gegen die Fünfte der Weltcup-Rangliste, Ines Bou Bakri (Tunesien) und von Djinn Geurts gegen die Italienerin Valentina De Costanzo. Nach ausgeglichenem Beginn im Finale setzte die Niederländerin Treffer auf Treffer und gewann mit 15:8 das von der Waldkircher Fechtabteilung ausgerichtete Turnier. Roxanne Merkl musste sich in der Finalrunde mit einer 9:15-Niederlage gegen die Italienerin Calissi gleich verabschieden. Doch unzufrieden zeigte sich die 19-Jährige und Zwölfte der Weltcup-Rangliste nicht. Nach einer Durststrecke ist die Kadettenweltmeisterin von 2005 wieder im Kommen und findet langsam ihre Form für die Junioren-WM im April in Italien. Vor allem der 15:14 Sieg gegen die derzeit beste Florettfechterin, Arianne Errigo (Italien), gebe ihr neues Selbstbewusstsein, war es doch ihr erster Sieg gegen die Weltcupführende seit zwei Jahren. „Da sind noch Reserven drin“, sagte auch ihr Trainer Frank Höltje. Vielleicht erwischt Roxanne Merkl in Catania einen Toptag, so wie Sandra Bingenheimer (FC Tauberbischofsheim) bei der WM 2007, als sie nach einem durchwachsenen Turnier in Waldkirch den Titel holte.
Von unserem Mitarbeiter Hubert Bleyer