Weltcup der Florettfechterinnen vor der WM – Sonntag in Waldkirch
FECHTEN. Wieder einmal gastiert die Weltelite der Florettfechterinnen in Waldkirch. Am Sonntag stehen sich die Juniorinnen in der Kastelberghalle gegenüber, um die Generalprobe vor der WM in der Türkei auszutragen. BZ-Mitarbeiter Andreas Frey sprach darüber mit Pressewart Hubert Bleyer.
BZ: In Studentenkreisen gilt Fechten als spießiger Verbindungssport. Wie sieht das bei Ihnen aus?
Bleyer: Diesen Eindruck habe ich in Waldkrich gar nicht. Fechten ist eine ganz normale Sportart wie jede andere auch.
BZ: Dennoch kommen seit Jahren nur wenige Zuschauer, obwohl die Weltelite am Start und der Eintritt frei ist.
Bleyer: Das liegt daran, dass man ein gutes Auge braucht, um diesen Sport beobachten zu können. Für die Zuschauer sind gewisse Abläufe schwer nachvollziehbar. Man muss allerdings auch sagen, dass unsere Tribüne bei den Finalkämpfen immer schön gefüllt war.
BZ: Würden dennoch nicht mehr Leute kommen, wenn lokale Größen am Start wären?
Bleyer: Das ist ein Manko in Waldkirch. Wir haben uns auf Degen spezialisiert.
BZ: Warum dann Florettwettkämpfe?
Bleyer: Aus Tradition. Degen wäre zwar interessanter, man kann aber nicht einfach tauschen, es gibt da keine Garantie. Nachher stünden wir ohne Weltcup dar.
BZ: Lohnt sich das Turnier überhaupt?
Bleyer: Ohne Sponsoren sicher nicht. Aber es geht auch darum, ein Image aufzubauen. Wir sind eine Randsportart, da muss man in der Öffentlichkeit präsent sein.
BZ: Gehen Sie dabei kein finanzielles Risiko ein?
Bleyer: Nein. Es ist für uns kein Zuschussgeschäft. Allerdings sind die Anforderungen des Verbandes in den vorigen Jahren gestiegen. Und unsere einzigen Einnahmen sind aus dem Kioskbetrieb.
BZ: Traditionell ist Waldkirch Generalprobe für die WM. Wen wird man in der Türkei oder gar in Peking wiedersehen?
Bleyer: National gesehen verspricht Viola Haenlein Einiges. Sonst natürlich viele Internationale. Die Sportlerinnnen werden jedoch am Sonntag nicht defensiv fechten — manche müssen ja erst einmal ihr Ticket für die WM lösen. Waldkirch ist also die letzte Standortbestimmung.