Zwei Weltmeisterinnen im Finale – Waldkirch war der letzte Härtetest vor der Weltmeisterschaft
Waldkirch (hbl). Das 25. Weltcup-Turnier der Florett-Juniorinnen war sportlich nicht nur hochkarätig und sondern gar weltmeisterlich besetzt. Alles was Rang und Name hatte musste in Waldkirch dabei sein. Als letztes Weltcup-Turnier war es nämlich der letzte Härtetest vor von den Weltmeisterschaften Ende März, so dass die gesamte Weltelite in der Orgelstadt am Start war.
Den Turniersieg machten sich die zwei Kadetten-Weltmeisterinnen der Jahre 2003 und 2004 streitig. Im Finale besiegte die letztjährige Weltmeisterin Arianna Errigo (Italien) ihre Vorgängerin Emily Cross (USA) mit 15:11 und übernahm damit die Führung im Weltcup. Sven Todt, der verantwortliche deutsche Juniorentrainer war mit seinen Schützlingen insgesamt zufrieden. Anna Schäfer und Viola Haenlein (beide Tauberbischofsheim) wurden Fünfte und Sechste. Zufrieden zeigte sich auch Dr. Andrea Rosenberger mit „ihrem“ ersten Weltcup-Turnier, das erneut eine Klassewerbung für den Fechtsport und auch für die Stadt darstellte.
Mit dem Ablauf zufrieden
Nach den Deutschen Junioren-Meisterschaften im Damen-Degen war es das erste Weltcup-Turnier, das Dr. Andrea Rosenberger mit ihrem neuen Team zu bewältigen hatte. Sie zeigte sich erleichtert und auch mit dem ganzen Ablauf zufrieden, wenngleich finanziell noch Fragezeichen hinter der Veranstaltung stehen. Es sei wieder eine sehr gute Werbung für den Fechtsport und damit auch für Waldkirch als Fechtstadt gewesen. Solche reibungslos verlaufende Turniere verhelfen natürlich, wieder einmal Deutsche Meisterschaften nach Waldkirch zu holen, diese dann aber im Degenbereich, der Spezialwaffe der Waldkircher Fechtabteilung des SV Waldkirch. Solche Turniere seien gleichzeitig Werbung für das Fechten und wichtig für die Nachwuchswerbung. Es sei allerdings ein Riesenaufwand mit vielen Helfern vor und hinter den Kulissen wie dem Küchenteam oder auch den Hausmeisterin Hubert Ruth und Klaus Zink, die immer tatkräftig zur Verfügung stehen. Der Auf- und Abbau, die Passannahme und anderes mehr binde die Abteilung schon sehr stark wie zum Beispiel Gert Fischer, den Verantwortlichen für die Technik. Eine sehr gute, wenn auch kostenintensive Entscheidung sei es gewesen, das kompetente Ophardt-Team mit der EDV-Technischen Turnierbetreuung zu beauftragen. So lief dank Aller alles wie am Schnürchen, der Zeitplan konnte mehr als exakt eingehalten werden.
Härtetest und Qualifikation für die WM
Am Samstag kämpften 51 deutsche Teilnehmerinnen aus der ganzen Bundesrepublik um die noch freien deutschen Plätze beim Weltcupturnier am Sonntag. Lajos Somodi schickte sogar drei hoffnungsvolle B-Jugendtalente ins Rennen. Sie sollen schließlich schon früh Turniererfahrung sammeln, so der Bundestrainer im Damen- und Herrenflorett. Die ersten Acht der deutschen Rangliste sind hierfür automatisch qualifiziert. Am Sonntag stand dann alles auf den 12 Fechtbahnen was Rang und Namen hatte. Nach Budapest sei Waldkirch das am stärksten besetzte Weltcupturnier, so Sven Todt, der für den Juniorenbereich verantwortliche deutsche Coach aus Tauberbischofshei. Insofern sei Waldkirch ein richtiger Härtetest für die Ende März in Linz stattfindenden Junioren-Weltmeisterschaften. Aus 14 Ländern sind die jungen Fechterinnen angereist, aus ganz Europa mit Italien, Polen, Frankreich, England, Russland bis aus Israel und den USA. Wie die Aussichten für die WM seien? Mit dem Gesamtabschneiden sei er zufrieden. Zwei unter den ersten Acht sei in Ordnung. Dabei haben sich Anna Schäfer und Viola Haenlein mit Platz 5 und 6 in den Vordergrund gedrängt. Sven Todt, schon seit Jahren Gast in Waldkirch, bestätigte, dass Maria Bartkowski und Sandra Bingenheimer (beide FC TBB) schon für die WM gesetzt seien, auch wenn das Turnier in Waldkirch für sie nicht zufriedenstellend verlief, denn sie schieden schon in der Runde der letzten 32 aus. Für den 3. und 4. WM-Platz kommen noch Anna Schäfer und Luise Ruppert in Frage. Denn hinter der zweifachen Junioren-Europameisterin Carolin Wutz stehe gesundheitlich noch ein dickes Fragezeichen. Würde sie nicht mehr fit, wäre dies ein herber Verlust für das deutsche Team, das bei der letzten Welt- und Europameisterschaft jeweils Silber holte. Die großen Favoriten seien für Todt die Russinnen, die vor einem Jahr das deutsche Team schlug.
Kadettenweltmeister im Finale
Auch beim Weltcupturnier stellten sie vier von acht Finalistinnen und unterstrichen ihre starke Form mussten aber dann im Halbfinale ihre Hoffnungen auf den Turniersieg begraben genauso wie vorher im Viertelfinale Anna Schäfer (3:15 gegen die Amerikanerin Emily Cross) und Viola Haenlein (13:15 gegen Arianna Errigo).
Im Finale standen dann die Kadettenweltmeisterinnen der beiden Vorjahre. Emily Cross aus den USA (jetzt Weltranglistenfünfte), die 18-jährige Weltmeisterin von 2003 musste sich im Finalgefecht gegen die erste 16-jährige Arianne Errigo mit 11:15 ge-schlagen geben. Die Italienerin setzte sich mit ihren Sieg an die Spitze der Weltrangliste. Die letztjährige Kadetten-Weltmeisterin (A-Jugend) zeigte sich bei den letzten Turnieren in blendender Form und zählt in dieser Form wieder zu den großen Favoriten. Doch auch die Medizinstudentin aus den USA scheint wieder rechtzeitig in Form zu kommen. Wer weiß, vielleicht stehen sie bei den Weltmeisterschaften wieder auf dem Siegerpodest. In Waldkirch beeindruckten sie jedenfalls und durften so wie alle anderen Finalteilnehmerinnen neben den Sachpreisen die schönen Orgelpokale mit nach Hause nehmen.