Sophia Stürmer Deutsche Vizemeisterin

Erst im Finale der B1-Jugend wurde sie von Sina Dostert knapp mit 8:10 gestoppt – Cornelia Bleyer belegte in Reutlingen bei der B2 den 20. Platz

Waldkirch (hbl). Ein weiterer großartiger Triumph für die Waldkircher Fechter. Die 12-jährige Sophia Stürmer wurde mit dem Degen in Reutlingen Deutsche Vizemeisterin in der B1-Jugend. Erst im Finale musste sie sich mit 8:10 Treffern Sina Dostert (Krefeld) beugen. Mit der Silbermedaille von Sophia Stürmer setzt sich eine Erfolgsgeschichte fort. Seit 2001 konnte in den B-Jugendjahrgängen der SV Waldkirch bis heute immer einen Treppenplatz belegen, ein Verdienst von Trainer Aubert Sirjean und der Nachwuchsarbeit der kleinen aber feinen Fechtabteilung. Auch der 20. Platz bei der B2-Jugend von Cornelia Bleyer lässt aufhorchen und war eine angenehme Überraschung.

Am Abend zuvor schaute sie noch ganz verklärt zu den schon aufgestellten Pokalen und meinte sie ihrer Vereinskollegin und Trainingspartnerin Cornelia „Es wäre schön, ganz weit vorne dabei zu sein“ und dachte insgeheim an einen Pokal. Unter Druck setzen lassen wollte sie sich aber nicht. Sophia Stürmer will immer ganz vorne mit dabei sein, doch blickt sie immer nur von Gefecht zu Gefecht. Der Einstieg in die Deutsche Meisterschaft der jüngeren B1-Jugend (Jahrgang 1991) in Reutlingen war alles andere als gelungen. Das verlorene erste Gefecht rüttelte jedoch die 12-jährige Nachwuchsfechterin des SV Waldkirch wach und marschierte nun von Sieg zu Sieg. Ohne Niederlage zog sie mit ihrem Degen in die Runde der letzten 32 ein und gewann im Direktlauf alle drei Gefechte, so dass sie plötzlich im Finalkampf der besten acht deutschen B1-Degenfechterinnen stand. Ruhig und konzentriert spielte sie ihre Stärken aus und stand nach einem 10:6 Sieg gegen Friederike Lexow (Bochum) und einem 10:3 Kantersieg gegen Sabrina Henning aus der Fechterhochburg Heidenheim im Finale. Trotz einer anfänglichen Nervosität lag die Waldkircherin mit 7:3 in Front. Die Pause bekam ihr anscheinend nicht. Von da an schien sie wie „blockiert“ analysierte ihr Trainer Aubert Sirjean. Auch ging ihr gegen Sina Dostert (SFG Krefeld) langsam die Puste aus und musste den 7:7 Ausgleich hinnehmen. Es reichte ihr zwar noch zu einem Treffer, doch zum Schluss war die Krefelderin die Stärkere und gewann mit 10:8 Treffern die Goldmedaille. Die deutsche Vizemeisterschaft ist aber dennoch ein toller Erfolg für Sophia Stürmer. Auch sie selbst freute sich trotz der Finalniederlage über die Silbermedaille und den Vizemeistertitel.

„Spitzenleistung“

Konstant und „Spitze gefochten“ – so urteilte Vereinstrainer Aubert Sirjean die Leistung ihrer talentierten Schülerin. Auch Abteilungsleiterin Dr. Andrea Rosenberger freut sich riesig über den für sie überraschenden Erfolg und dass immer wieder neue Talente hervorkommen. Mit 8 Jahren habe sie mit dem Fechten begonnen und gleich Spaß daran gefunden, so die Siebtklässlerin des St. Ursula Gymnasiums Freiburg. Zuhause bei ihren Eltern Joanne und dem Konzertpianisten Ortwin Stürmer schöpft sie die Kraft. Auch die Fechtkunst sei gut für die Konzentration und sei eine wunderbare, geistige Disziplin, die sich wunderbar mit der Musik ergänzt, so ihr Vater. So spielt Sophia Stürmer nebenher aber sehr intensiv und erfolgreich Geige und schwimmt sehr gerne.

20. Platz bei der B2 durch Cornelia Bleyer (Jahrgang 1990)

Einen großen Sprung nach vorne machte die 13-jährige Cornelia Bleyer. Nach ihrem 49. Platz im letzten Jahr bei der B1 landete sie nun im älteren B-Jugendjahrgang 1990 auf dem 20. Platz. Nach dem Eindringen in die Runde der letzten 32 verlor sie mit 4:10 gegen Nadja Tazlari (Tauberbischofsheim). Im darauf folgenden Hoffnungslauf besiegte sie eine weitere südbadische Vertreterin, Miriam Münch aus Immendingen klar mit 9:4 Treffern. Im Einzug um die Runde der letzten 16 lag Cornelia Bleyer gegen Katja zum Hebel (Darmstadt) mit 8:6 in Führung. Doch auch ihr bekam die folgende Pause nicht und verlor nach dem 9:9 Ausgleich noch unglücklich mit 9:10. So fehlte der Realschülerin ein Treffer zum Weiterkommen. Ihr Trainer zeigte sich dennoch zufrieden mit der doch klein gewachsenen Degenfechterin. Sie habe gegen ihre größeren Kontrahentinnen sehr gut gefochten, so Aubert Sirjean, und habe in Reutlingen „keine Angst vor den Großen“ gehabt. Mit dem 20. Platz der Deutschen B2-Meisterschaften sei er sehr zufrieden.

Südbadisches Team

Mit den zwei Waldkircherinnen Sophia Stürmer, Cornelia Bleyer stellten sie zusammen mit Miriam Münch (Immendingen) ein südbadisches Team für die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Pech für sie, dass sie in der Setzrunde gleich gegen zwei übermächtige Gegner anzutreten hatten. Nach den Niederlagen gegen Württemberg und Nordbaden nutzte ihnen auch eine 45:35 Erfolg gegen Westfalen nichts mehr, so dass mit dem 9. Platz nicht in die Endrunde einziehen konnten. Dennoch war es ein äußerst erfolgreiches Wochenende in Reutlingen mit der Fortsetzung der Erfolge der letzten B-Jugendmeisterschaften. So konnten die Waldkircher B-Jugendfechter seit dem Jahre 2001 immer mit einem Treppenplatz von den Deutschen Meisterschaften die Heimreise antreten. 2001 wurde Katharina Blattmann sogar Deutsche B1-Meisterin im Damen-Degen. 2002 errang ebenfalls in der B1 Simon König den Deutsche Vizemeistertitel ehe er im vergangenen Jahr in der B2 gleich zweimal Dritter wurde. Sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft konnte er sich Bronze umhängen lassen. Und nun setzte Sophia Stürmer in der B1 mit der Silbermedaille diese Erfolgsgeschichte des SV Waldkirch und seiner Fechtabteilung fort.