Carolin Wutz vom FC Tauberbischofsheim in blendender Verfassung – Letzten Sonntag gewann sie das Junioren-Weltcup-Turnier in Montreal
Waldkirch (br). Carolin Wutz vom FC Tauberbischofsheim zeigt sich in einer blendenden Form. Die Junioren-Europameisterin kommt voller Selbstvertrauen am 1. Februar nach Waldkirch und will beim 24. Florett-Weltcupturnier ihren 1. Platz der Weltrangliste verteidigen. Die Konkurrenz sitzt ihr dicht im Nacken, doch hat sie diese in den letzten großen Turnieren in Schach halten können. Am letzten Wochenende untermauerte die 18-jährige Florettfechterin mit ihrem Sieg beim Weltcup-Turnier in Montreal (Kanada) ihre Spitzenstellung bei den Junioren im Damen-Florett.
In Waldkirch ist die Florettfechterin keine Unbekannte. Noch im zarten A-Jugendalter stand Carolin Wutz 2001 und 2002 zum ersten Male in der Kandelstadt auf der Planche. Nach ihrem 42. Platz beim ersten Auftritt folgte ein Jahr später schon ein sagenhafter 7. Platz und 2003 stand sie im Juniorenalter mit der Bronzemedaille gleich auf einem Treppenplatz. Das außerordentliche Talent der heute 18-jährigen Fechterin wurde bereits frühzeitig im Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim erkannt. Als A-Jugendliche wurde sie zur Kadetten-Weltmeisterschaften in die USA nominiert und sorgte mit dem 3. Platz gleich für Furore. Seit einem Jahr ficht sie nun erfolgreich bei den Junioren (17 – 20 Jahre). Nach ihrem letztjährigen 3. Platz beim Weltcup-Turnier in Waldkirch folgte Rang 13 bei den Junioren-Weltmeisterschaften im April 2003.
Deutsche Meisterschaft folgte der Europameistertitel
Im Spätjahr ging es dann Schlag auf Schlag, es folgte Treffer auf Treffer: Anfang November erklomm sie eine weitere Sprosse in ihrer noch jungen Karriere. Im kroatischen Porec gewann die Tauberbischofsheimerin den Europameistertitel. Dem anschließenden 1. Platz beim Weltcup-Turnier in Bochum folgte am 29.11.03 in Schwerin der Deutsche Junioren-Meistertitel. Im Soge dieser Erfolge besiegte die Florettspezialistin eine Woche darauf die Konkurrenz beim Weltcup-Turnier im polnischen Leszno. Ihre fantastische Form brachte Carolin Wutz in das neue Jahr mit wie sie mit dem 2. Platz beim Internationalen Turnier in Budapest Mitte Januar eindrucksvoll bewies. Erst im Finale um den Herakles-Cup musste sie sich der Italienerin Benedetta Durando geschlagen geben, die ihr mit 122 Punkten dicht auf der Weltrangliste folgt ebenso wie die zweite Italienerin Marta Cammilletti mit exakt der gleichen Punktzahl.
Ein Sieg aus Montreal im Gepäck nach Waldkirch
Durch Platz 2 in Budapest übernahm die Europameisterin mit 126 Punkten die Führung der Junioren-Weltrangliste im Damenflorett gefolgt von drei Italienerinnen und Emily Gross aus den USA. Um den ersten Platz zu verteidigen, machte sich Carolin Wutz am vergangenen Wochenende auf die strapaziöse Reise über denn großen Teich zum Weltcup-Turnier nach Montreal (Kanada). Die Fechterin aus Tauberbischofsheim ließ im Beisein ihrer Trainer Rosalia Gombosch nichts anbrennen und siegte vor Doris Willette aus den USA und den beiden Kanadierinnen Annie-Claude Therrien und der Ranglistezehnten Leigh Voigt. Mit dem Sieg in Montreal verbuchte Carolin Wutz weitere 32 Punkte auf der Habenseite und hat dadurch ihren knappen Abstand doch ein gutes Stück vergrößern und ein beruhigendes Punktepolster für Waldkirch vorlegen können.
Carolin Wutz ist im Juniorenalter gereift, doch am Anfang stand der Spaß. „Es war eben meine Teenagerzeit“, bekannte sie zu ihrer früheren Kadettenzeit. Nach der Kadetten-WM im Jahre 2000 ließ sie beim Übergang zu den Junioren zunächst die Zielstrebigkeit vermissen, um in dieser Altersstufe gleich vorne mitzumischen. „Talent hatte ich, das wusste ich“ verriet die Bankauszubildende dem Chefredakteur Andreas Schirmer für die letzte „Fechtsport“-Ausgabe 2003, der offiziellen Zeitschrift des Deutschen Fechter-Bundes. Doch erst musste das Bewusstsein reifen, dass Training, Lektionen und Wettkämpfe unabdingbar für Erfolge sind. Ihre neue Zielstrebigkeit und Fleiß ließen dann die Leistungskurve explosionsartig ansteigen. So kommt Carolin Wutz vom FC Tauberbischofsheim plötzlich als Favorit nach Waldkirch, zumal sie letztes Jahr im Mekka der Dreh- und Jahrmarktorgeln Dritte wurde und am 1. Februar 2004 erneut einen Orgelpokal mit nach Hause nehmen will. Dazu helfen soll ihre gewonnene mentale Stärke. Selbstbewusst zeigte sie sich im „Fechtsport“. „Ich werde nicht so leicht nervös“ bekannte die 18-jährige Florettfechterin nach ihrem EM-Erfolg.