Zweimal Gold beim Weltcupturnier

Rollstuhlfechterin Esther Weber-Kranz besiegt ihre Dauerrivalin Wyrzykowska aus Polen – Glänzender Start in die vorolympische Saison

Waldkirch (br). Die Waldkircher Rollstuhlfechterin Esther Weber-Kranz holte sich beim Weltcup in Atlanta (USA) zweimal Gold. Gleich mit zwei Siegen konnte sie ihre Dauerrivalin und Weltcupführende, die Polin Marta Wyrzykowska klar in die Schranken weisen und gewann mit dem Degen und Florett. Damit ist die Linkshänderin, die in Waldkirch von Aubert Sirjean trainiert wird, fantastisch in die vorolympische Saison gestartet.

Rollstuhlfechterin Esther Weber-Kranz zeigt sich in bestechender Form und knüpfte beim Weltcupturnier in Atlanta dort an, wo sie vor der Sommerpause aufhörte. Am Ende der Saison 2002/03 holte sie bei den Europameisterschaften in Paris zweimal Silber und einmal Bronze. Sowohl mit dem Florett als auch dem Degen wurde sie bei der EM jeweils Europa-Vizemeisterin und mit der Mannschaft errang sie in der französischen Hauptstadt noch zusätzlich den 3. Platz. Die in Gutach lebende Fechterin nahm ihre sehr gute Form in die neue Saison mit und landete beim ersten Turnier der olympischen Vorsaison mit zwei wichtigen Siegen einen Riesenerfolg. Waldkirchs Heimtrainer Aubert Sirjean freut sich, denn das intensive Training in der heimischen Turnhalle hat sich einmal mehr bezahlt gemacht.

Gleich zu Beginn der neuen Saison stand ein Flug über den großen Teich an. Das Weltcupturnier in Atlanta (USA) war ein Jahr vor Athen Pflicht für die für den FC Tauberbischofsheim und den SV Waldkirch startende Rollstuhlfechterin. Nach sieben Gefechten stand die Paralympicsiegerin von 1990 im Viertelfinale des Florettwettkampfes Dort bezwang sie klar mit 15:9 die Lokalmatadorin Carol Hickey. Nach einem weiteren Erfolg gegen Yui Chong Chan aus Hongkong drang Weber-Kranz ins Finale vor. Wie so oft in ihrer Fechterkarriere stand sie hier der Polin Marta Wyrzykowska gegenüber. „Die letzten Male hat Marta mich immer wieder besiegt“, wie zuletzt in Paris, so die Waldkircher Fechterin. Doch dieses Mal drehte sie den Spieß um. Deutlich wie selten zuvor gewann die Deutsche mit 15:7 Treffern. „Esther setzte souverän Treffer um Treffer und ließ sich in keiner Gefechtsphase aus der Ruhe bringen“ analysierte Steffi Jurisic, die Bundestrainerin im Damenflorett.

Im Degen ging der Husarenritt von Weber-Kranz weiter. Die Weltranglistenzweite ließ im Viertelfinale die Kanadierin Schmutz mit 15:2 über die Klinge springen und behielt auch mit dem Degen gegen Chan (Hongkong) beim 15:11 Erfolg eine weiße Weste. Erneut kam es zum Finale der Dauerkonkurrentinnen Weber-Kranz gegen Wyrzykowska. Unter frenetischen Anfeuerungsrufen der deutschen Delegation focht die Linkshändering effektiv und siegte mit 15:10 gegen die Polin, ihr zweiter Weltcupsieg in Atlanta war perfekt. Ein positiver Nebeneffekt hatte der Doppelerfolg, erstmalig konnte sie in ihrer Fechtkarriere ein Preisgeld einstecken. Doch viel wichtiger zählt der zweifache Sieg gegen die Weltranglistenerste Wyrzykowska für das Selbstvertrauen der Waldkircher Rollstuhlfechterin.